Sie vergrössern vielmehr ihre Atmosphäre, indem sie kohlensaures Gas aushauchen, doch desto weniger, je mehr Kraft und Leben die Pflanze hat w). -- Diese Behauptung stimmt indess mit den oben erzählten Beob- achtungen Priestley's und Ingenhouss's über das Einathmen des Wasserstoffgas und Salpe- tergas durch Sumpfpflanzen keinesweges über- ein. Das kohlensaure Gas aber, welches die Pflanze in einem solchen Medium aushaucht, es sey dessen so wenig als es wolle, muss doch aus ihrer eigenen Substanz kommen. Mithin beweiset diese Beobachtung mehr gegen als für Saussure's Meinung.
2) Eine Opuntie athmet im Finstern das koh- lensaure Gas in dem nehmlichen Verhältniss ein, wie das Sauerstoffgas, wenn das er- stere dem letztern in einer kleinen Quanti- tät zugemischt ist x). -- Aber andere Pflan- zen hauchen ja im Dunkeln kohlensaures Gas aus. Wie ist dies zu reimen?
3) Eine Opuntie leert des Tages fast die nehm- liche Quantität Sauerstoffgas wieder aus, die sie des Nachts eingesogen hat. Sie ent- wickelt beym Sonnenlicht desto mehr von
diesem
w) Ebendas. S. 63.
x) Ebendas. S. 64.
F 5
Sie vergröſsern vielmehr ihre Atmosphäre, indem sie kohlensaures Gas aushauchen, doch desto weniger, je mehr Kraft und Leben die Pflanze hat w). — Diese Behauptung stimmt indeſs mit den oben erzählten Beob- achtungen Priestley’s und Ingenhouss’s über das Einathmen des Wasserstoffgas und Salpe- tergas durch Sumpfpflanzen keinesweges über- ein. Das kohlensaure Gas aber, welches die Pflanze in einem solchen Medium aushaucht, es sey dessen so wenig als es wolle, muſs doch aus ihrer eigenen Substanz kommen. Mithin beweiset diese Beobachtung mehr gegen als für Saussure’s Meinung.
2) Eine Opuntie athmet im Finstern das koh- lensaure Gas in dem nehmlichen Verhältniſs ein, wie das Sauerstoffgas, wenn das er- stere dem letztern in einer kleinen Quanti- tät zugemischt ist x). — Aber andere Pflan- zen hauchen ja im Dunkeln kohlensaures Gas aus. Wie ist dies zu reimen?
3) Eine Opuntie leert des Tages fast die nehm- liche Quantität Sauerstoffgas wieder aus, die sie des Nachts eingesogen hat. Sie ent- wickelt beym Sonnenlicht desto mehr von
diesem
w) Ebendas. S. 63.
x) Ebendas. S. 64.
F 5
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Sie vergröſsern vielmehr ihre Atmosphäre,
indem sie kohlensaures Gas aushauchen, doch
desto weniger, je mehr Kraft und Leben
die Pflanze hat w). — Diese Behauptung
stimmt indeſs mit den oben erzählten Beob-
achtungen Priestley’s und Ingenhouss’s über
das Einathmen des Wasserstoffgas und Salpe-
tergas durch Sumpfpflanzen keinesweges über-
ein. Das kohlensaure Gas aber, welches die
Pflanze in einem solchen Medium aushaucht,
es sey dessen so wenig als es wolle, muſs
doch aus ihrer eigenen Substanz kommen.
Mithin beweiset diese Beobachtung mehr
gegen als für Saussure’s Meinung.
2) Eine Opuntie athmet im Finstern das koh-
lensaure Gas in dem nehmlichen Verhältniſs
ein, wie das Sauerstoffgas, wenn das er-
stere dem letztern in einer kleinen Quanti-
tät zugemischt ist x). — Aber andere Pflan-
zen hauchen ja im Dunkeln kohlensaures
Gas aus. Wie ist dies zu reimen?
3) Eine Opuntie leert des Tages fast die nehm-
liche Quantität Sauerstoffgas wieder aus, die
sie des Nachts eingesogen hat. Sie ent-
wickelt beym Sonnenlicht desto mehr von
diesem
w) Ebendas. S. 63.
x) Ebendas. S. 64.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 4. Göttingen, 1814, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie04_1814/105>, abgerufen am 03.05.2024.
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