Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

ausserordentlich in ihrer Grösse und Gestalt (n).
Eben so gross ist die Mannichfaltigkeit der Echi-
niten, und gerade diejenigen müssen zu den zahl-
reichsten dieses Geschlechts gehört haben, die
statt der Stacheln mit den sogenannten Juden-
steinen besetzt sind, und wovon nichts Analo-
ges in der jetzigen Schöpfung mehr vorhanden
ist. Nichts kömmt aber der Verschiedenheit bey,
die wir unter den Ammonshörnern antreffen.
Schon Jussieu (o) zählte blos in Frankreich über
hundert Arten derselben.

Von der unendlichen Menge der Individuen,
die den Ocean der Vorwelt bewohnten, enthält
fast jedes Land Beweise. Es giebt ganze Theile
der Erdrinde, die fast blos aus ihnen zusam-
mengesetzt sind. Unzählbare Schaaren derselben
liegen in den Höhen um Paris und um Bour-
gogne. Bey Chaumont bestehen die Hügel, die
zum Theil von ansehnlicher Höhe sind, aus lau-
ter Schnecken. Bey Rheims findet sich ein sol-
ches Bett, das viele Meilen lang und breit
ist (p). In Touraine liegt eine Schichte von lau-

ter
(n) Rosinus de lithophytis. Tab. IV sq. Walch's
Nat. Gesch. der Versteinerungen. Th. 2. Kap. XI. S.
69 ff.
(o) Mem. de l' Acad. des sc. de Paris. 1722. Ed. 8.
p. 319.
(p) Bergmann's physik. Erdbeschreibung. B. 1. S. 248.
D 5

ausserordentlich in ihrer Gröſse und Gestalt (n).
Eben so groſs ist die Mannichfaltigkeit der Echi-
niten, und gerade diejenigen müssen zu den zahl-
reichsten dieses Geschlechts gehört haben, die
statt der Stacheln mit den sogenannten Juden-
steinen besetzt sind, und wovon nichts Analo-
ges in der jetzigen Schöpfung mehr vorhanden
ist. Nichts kömmt aber der Verschiedenheit bey,
die wir unter den Ammonshörnern antreffen.
Schon Jussieu (o) zählte blos in Frankreich über
hundert Arten derselben.

Von der unendlichen Menge der Individuen,
die den Ocean der Vorwelt bewohnten, enthält
fast jedes Land Beweise. Es giebt ganze Theile
der Erdrinde, die fast blos aus ihnen zusam-
mengesetzt sind. Unzählbare Schaaren derselben
liegen in den Höhen um Paris und um Bour-
gogne. Bey Chaumont bestehen die Hügel, die
zum Theil von ansehnlicher Höhe sind, aus lau-
ter Schnecken. Bey Rheims findet sich ein sol-
ches Bett, das viele Meilen lang und breit
ist (p). In Touraine liegt eine Schichte von lau-

ter
(n) Rosinus de lithophytis. Tab. IV sq. Walch’s
Nat. Gesch. der Versteinerungen. Th. 2. Kap. XI. S.
69 ff.
(o) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. 1722. Ed. 8.
p. 319.
(p) Bergmann’s physik. Erdbeschreibung. B. 1. S. 248.
D 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0067" n="57"/>
ausserordentlich in ihrer Grö&#x017F;se und Gestalt <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#k">Rosinus</hi> de lithophytis. Tab. IV sq. <hi rendition="#k">Walch</hi>&#x2019;s<lb/>
Nat. Gesch. der Versteinerungen. Th. 2. Kap. XI. S.<lb/>
69 ff.</note>.<lb/>
Eben so gro&#x017F;s ist die Mannichfaltigkeit der Echi-<lb/>
niten, und gerade diejenigen müssen zu den zahl-<lb/>
reichsten dieses Geschlechts gehört haben, die<lb/>
statt der Stacheln mit den sogenannten Juden-<lb/>
steinen besetzt sind, und wovon nichts Analo-<lb/>
ges in der jetzigen Schöpfung mehr vorhanden<lb/>
ist. Nichts kömmt aber der Verschiedenheit bey,<lb/>
die wir unter den Ammonshörnern antreffen.<lb/>
Schon <hi rendition="#k">Jussieu</hi> <note place="foot" n="(o)">Mém. de l&#x2019; Acad. des sc. de Paris. 1722. Ed. 8.<lb/>
p. 319.</note> zählte blos in Frankreich über<lb/>
hundert Arten derselben.</p><lb/>
            <p>Von der unendlichen Menge der Individuen,<lb/>
die den Ocean der Vorwelt bewohnten, enthält<lb/>
fast jedes Land Beweise. Es giebt ganze Theile<lb/>
der Erdrinde, die fast blos aus ihnen zusam-<lb/>
mengesetzt sind. Unzählbare Schaaren derselben<lb/>
liegen in den Höhen um Paris und um Bour-<lb/>
gogne. Bey Chaumont bestehen die Hügel, die<lb/>
zum Theil von ansehnlicher Höhe sind, aus lau-<lb/>
ter Schnecken. Bey Rheims findet sich ein sol-<lb/>
ches Bett, das viele Meilen lang und breit<lb/>
ist <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#k">Bergmann</hi>&#x2019;s physik. Erdbeschreibung. B. 1. S. 248.</note>. In Touraine liegt eine Schichte von lau-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[57/0067] ausserordentlich in ihrer Gröſse und Gestalt (n). Eben so groſs ist die Mannichfaltigkeit der Echi- niten, und gerade diejenigen müssen zu den zahl- reichsten dieses Geschlechts gehört haben, die statt der Stacheln mit den sogenannten Juden- steinen besetzt sind, und wovon nichts Analo- ges in der jetzigen Schöpfung mehr vorhanden ist. Nichts kömmt aber der Verschiedenheit bey, die wir unter den Ammonshörnern antreffen. Schon Jussieu (o) zählte blos in Frankreich über hundert Arten derselben. Von der unendlichen Menge der Individuen, die den Ocean der Vorwelt bewohnten, enthält fast jedes Land Beweise. Es giebt ganze Theile der Erdrinde, die fast blos aus ihnen zusam- mengesetzt sind. Unzählbare Schaaren derselben liegen in den Höhen um Paris und um Bour- gogne. Bey Chaumont bestehen die Hügel, die zum Theil von ansehnlicher Höhe sind, aus lau- ter Schnecken. Bey Rheims findet sich ein sol- ches Bett, das viele Meilen lang und breit ist (p). In Touraine liegt eine Schichte von lau- ter (n) Rosinus de lithophytis. Tab. IV sq. Walch’s Nat. Gesch. der Versteinerungen. Th. 2. Kap. XI. S. 69 ff. (o) Mém. de l’ Acad. des sc. de Paris. 1722. Ed. 8. p. 319. (p) Bergmann’s physik. Erdbeschreibung. B. 1. S. 248. D 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/67
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/67>, abgerufen am 05.05.2024.