Encriniten, welche ebenfalls in dem ursprüngli- chen Ocean sehr gemein und sehr weit verbreitet gewesen seyn müssen, wie die Menge einzelner Glieder von ihnen beweiset, die man an so vie- len Orten antrifft (g).
Dass aber die Gegenden, wo man jene Thie- re versteinert findet, auch ihr ursprünglicher Aufenthalt gewesen sind, erhellet daraus, weil diese Petrefakten an ihren jetzigen Lagerstäten eben so in Colonien und Familien vorzukommen pflegen, wie die Mollusken und Polypen heut zu Tage auf dem Boden des Meers leben. Von die- ser Bemerkung findet man unter andern einen Beweis im Luzerner Gebiete, wo eine eigene Art von Dentaliten in einem aschgrauen, festen Kalk- steine in grösster Menge und ohne mit irgend einem andern Petrefakt vermengt zu seyn, dicht beysammen liegen (h); an der Menge von Lilien- steinen, die oft in einem kleinen Raume zusam- mengedrängt sind, und an den ungeheuren Mas- sen von Gliedern der Encriniten, die man in so vielen Gegenden antrifft (i), und welche häufig in einer Versteinerungsschichte ruhen, wodurch der ältere Sandstein und der auf ihm ruhende
Kalk-
(g)Blumenbach in Voigt's Magazin f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. VI. St. 4. S. 16.
(h)Blumenbach a. a. O. B. V. St. 1. S. 14.
(i)Blumenbach a. a. O. B. VI. St. 4. S. 16. 17.
Encriniten, welche ebenfalls in dem ursprüngli- chen Ocean sehr gemein und sehr weit verbreitet gewesen seyn müssen, wie die Menge einzelner Glieder von ihnen beweiset, die man an so vie- len Orten antrifft (g).
Daſs aber die Gegenden, wo man jene Thie- re versteinert findet, auch ihr ursprünglicher Aufenthalt gewesen sind, erhellet daraus, weil diese Petrefakten an ihren jetzigen Lagerstäten eben so in Colonien und Familien vorzukommen pflegen, wie die Mollusken und Polypen heut zu Tage auf dem Boden des Meers leben. Von die- ser Bemerkung findet man unter andern einen Beweis im Luzerner Gebiete, wo eine eigene Art von Dentaliten in einem aschgrauen, festen Kalk- steine in gröſster Menge und ohne mit irgend einem andern Petrefakt vermengt zu seyn, dicht beysammen liegen (h); an der Menge von Lilien- steinen, die oft in einem kleinen Raume zusam- mengedrängt sind, und an den ungeheuren Mas- sen von Gliedern der Encriniten, die man in so vielen Gegenden antrifft (i), und welche häufig in einer Versteinerungsschichte ruhen, wodurch der ältere Sandstein und der auf ihm ruhende
Kalk-
(g)Blumenbach in Voigt’s Magazin f. d. Neueste aus der Physik u. s. w. B. VI. St. 4. S. 16.
(h)Blumenbach a. a. O. B. V. St. 1. S. 14.
(i)Blumenbach a. a. O. B. VI. St. 4. S. 16. 17.
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Encriniten, welche ebenfalls in dem ursprüngli-
chen Ocean sehr gemein und sehr weit verbreitet
gewesen seyn müssen, wie die Menge einzelner
Glieder von ihnen beweiset, die man an so vie-
len Orten antrifft (g).
Daſs aber die Gegenden, wo man jene Thie-
re versteinert findet, auch ihr ursprünglicher
Aufenthalt gewesen sind, erhellet daraus, weil
diese Petrefakten an ihren jetzigen Lagerstäten
eben so in Colonien und Familien vorzukommen
pflegen, wie die Mollusken und Polypen heut zu
Tage auf dem Boden des Meers leben. Von die-
ser Bemerkung findet man unter andern einen
Beweis im Luzerner Gebiete, wo eine eigene Art
von Dentaliten in einem aschgrauen, festen Kalk-
steine in gröſster Menge und ohne mit irgend
einem andern Petrefakt vermengt zu seyn, dicht
beysammen liegen (h); an der Menge von Lilien-
steinen, die oft in einem kleinen Raume zusam-
mengedrängt sind, und an den ungeheuren Mas-
sen von Gliedern der Encriniten, die man in so
vielen Gegenden antrifft (i), und welche häufig
in einer Versteinerungsschichte ruhen, wodurch
der ältere Sandstein und der auf ihm ruhende
Kalk-
(g) Blumenbach in Voigt’s Magazin f. d. Neueste
aus der Physik u. s. w. B. VI. St. 4. S. 16.
(h) Blumenbach a. a. O. B. V. St. 1. S. 14.
(i) Blumenbach a. a. O. B. VI. St. 4. S. 16. 17.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/64>, abgerufen am 22.11.2024.
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