diesen selber assimilirt, oder dass seine Recepti- vität für den Einfluss des letztern mit jeder Er- regung immer mehr abgestumpft wird? In bey- den Fällen muss nun die Gewalt der erregenden Potenz desto mehr abnehmen, je öfterer, oder je länger sie auf den lebenden Körper einwirkt. Die Erfahrung spricht ebenfalls für diesen Satz. Wir wissen, dass manche Pflanzen und Thiere, die dem kalten Norden angehören, sich an das Tropen-Clima gewöhnt haben, ohne dass ihre Organisation erhebliche Veränderungen erlitten hat (d). Aber wie wäre dies möglich gewesen. wenn die relative Gewalt der Wärme, des Lichts und der übrigen erregenden Potenzen, welche zusammengenommen das Clima ausmachen, nicht in eben dem Maasse abnähme, wie die absolute Gewalt derselben zunimmt.
Bey allem dem würde aber jener zweyte Satz doch zweifelhaft bleiben, wenn sich die Schwürigkeit, mit ihm das allmählige Gelangen der Erregung zu einem Maximum zu vereinigen, nicht wegräumen liesse. Diese wird indess durch folgende Voraussetzung gehoben:
3) In jedem lebenden Körper giebt es einen Cirkel von Erregungen, der bis auf einen gewissen Grad von den Einwirkungen der
Aussen-
(d) Biol. Bd. 2. S. 127. 153. 246 ff.
diesen selber assimilirt, oder daſs seine Recepti- vität für den Einfluſs des letztern mit jeder Er- regung immer mehr abgestumpft wird? In bey- den Fällen muſs nun die Gewalt der erregenden Potenz desto mehr abnehmen, je öfterer, oder je länger sie auf den lebenden Körper einwirkt. Die Erfahrung spricht ebenfalls für diesen Satz. Wir wissen, daſs manche Pflanzen und Thiere, die dem kalten Norden angehören, sich an das Tropen-Clima gewöhnt haben, ohne daſs ihre Organisation erhebliche Veränderungen erlitten hat (d). Aber wie wäre dies möglich gewesen. wenn die relative Gewalt der Wärme, des Lichts und der übrigen erregenden Potenzen, welche zusammengenommen das Clima ausmachen, nicht in eben dem Maaſse abnähme, wie die absolute Gewalt derselben zunimmt.
Bey allem dem würde aber jener zweyte Satz doch zweifelhaft bleiben, wenn sich die Schwürigkeit, mit ihm das allmählige Gelangen der Erregung zu einem Maximum zu vereinigen, nicht wegräumen liesse. Diese wird indeſs durch folgende Voraussetzung gehoben:
3) In jedem lebenden Körper giebt es einen Cirkel von Erregungen, der bis auf einen gewissen Grad von den Einwirkungen der
Aussen-
(d) Biol. Bd. 2. S. 127. 153. 246 ff.
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diesen selber assimilirt, oder daſs seine Recepti-
vität für den Einfluſs des letztern mit jeder Er-
regung immer mehr abgestumpft wird? In bey-
den Fällen muſs nun die Gewalt der erregenden
Potenz desto mehr abnehmen, je öfterer, oder je
länger sie auf den lebenden Körper einwirkt.
Die Erfahrung spricht ebenfalls für diesen Satz.
Wir wissen, daſs manche Pflanzen und Thiere,
die dem kalten Norden angehören, sich an das
Tropen-Clima gewöhnt haben, ohne daſs ihre
Organisation erhebliche Veränderungen erlitten
hat (d). Aber wie wäre dies möglich gewesen.
wenn die relative Gewalt der Wärme, des Lichts
und der übrigen erregenden Potenzen, welche
zusammengenommen das Clima ausmachen, nicht
in eben dem Maaſse abnähme, wie die absolute
Gewalt derselben zunimmt.
Bey allem dem würde aber jener zweyte
Satz doch zweifelhaft bleiben, wenn sich die
Schwürigkeit, mit ihm das allmählige Gelangen
der Erregung zu einem Maximum zu vereinigen,
nicht wegräumen liesse. Diese wird indeſs durch
folgende Voraussetzung gehoben:
3) In jedem lebenden Körper giebt es einen
Cirkel von Erregungen, der bis auf einen
gewissen Grad von den Einwirkungen der
Aussen-
(d) Biol. Bd. 2. S. 127. 153. 246 ff.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/585>, abgerufen am 22.11.2024.
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