Brust- und Bauchhöhle, milchichte Diarrhoeen, milchichter Speichelfluss u. s. w.
Das Blut der monatlichen Reinigung ist eben- falls eine von jenen Flussigkeiten, deren Unter- drückung die Entstehung ähnlicher Säfte in an- dern Theilen nach sich zieht. Periodisches Blut- speyen, Blutharnen, blutiger Stuhlgang u. s. w. sind die Folgen davon.
Auf dieselbe Art entsteht starker Abgang eines wässrigen Urins, die Harnruhr, Diarrhoe und Wassersucht nach Unterdrückung der Transpira- tion; Wassersucht, urinöser Speichelfluss, und Ausleerung von Harn durch Erbrechen und Durch- fälle nach gehemmter Absonderung des Urins; Gelbsucht nach aufgehobener Thätigkeit der Le- ber. Ueberhaupt giebt es wahrscheinlich keine Flüssigkeit, deren Unterdrückung nicht die Ent- stehung einer ähnlichen in andern Organen nach sich zieht, und nur die Verborgenheit jener Flüs- sigkeiten und dieser Organe ist Schuld daran, dass wir sie nicht immer wahrnehmen.
Als einen Beweis unsers obigen Satzes kön- nen wir endlich noch die Pflanzen anführen. Wir haben bey dem vorhergehenden Gesetze (§. 10.) bemerkt, dass bey den Pflanzen verlohrne Theile nie an der Stelle des Verlusts wieder er- setzt werden, und dass sich hierin das Reproduk-
tions-
Brust- und Bauchhöhle, milchichte Diarrhoeen, milchichter Speichelfluſs u. s. w.
Das Blut der monatlichen Reinigung ist eben- falls eine von jenen Flussigkeiten, deren Unter- drückung die Entstehung ähnlicher Säfte in an- dern Theilen nach sich zieht. Periodisches Blut- speyen, Blutharnen, blutiger Stuhlgang u. s. w. sind die Folgen davon.
Auf dieselbe Art entsteht starker Abgang eines wäſsrigen Urins, die Harnruhr, Diarrhoe und Wassersucht nach Unterdrückung der Transpira- tion; Wassersucht, urinöser Speichelfluſs, und Ausleerung von Harn durch Erbrechen und Durch- fälle nach gehemmter Absonderung des Urins; Gelbsucht nach aufgehobener Thätigkeit der Le- ber. Ueberhaupt giebt es wahrscheinlich keine Flüssigkeit, deren Unterdrückung nicht die Ent- stehung einer ähnlichen in andern Organen nach sich zieht, und nur die Verborgenheit jener Flüs- sigkeiten und dieser Organe ist Schuld daran, daſs wir sie nicht immer wahrnehmen.
Als einen Beweis unsers obigen Satzes kön- nen wir endlich noch die Pflanzen anführen. Wir haben bey dem vorhergehenden Gesetze (§. 10.) bemerkt, daſs bey den Pflanzen verlohrne Theile nie an der Stelle des Verlusts wieder er- setzt werden, und daſs sich hierin das Reproduk-
tions-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0537"n="527"/>
Brust- und Bauchhöhle, milchichte Diarrhoeen,<lb/>
milchichter Speichelfluſs u. s. w.</p><lb/><p>Das Blut der monatlichen Reinigung ist eben-<lb/>
falls eine von jenen Flussigkeiten, deren Unter-<lb/>
drückung die Entstehung ähnlicher Säfte in an-<lb/>
dern Theilen nach sich zieht. Periodisches Blut-<lb/>
speyen, Blutharnen, blutiger Stuhlgang u. s. w.<lb/>
sind die Folgen davon.</p><lb/><p>Auf dieselbe Art entsteht starker Abgang eines<lb/>
wäſsrigen Urins, die Harnruhr, Diarrhoe und<lb/>
Wassersucht nach Unterdrückung der Transpira-<lb/>
tion; Wassersucht, urinöser Speichelfluſs, und<lb/>
Ausleerung von Harn durch Erbrechen und Durch-<lb/>
fälle nach gehemmter Absonderung des Urins;<lb/>
Gelbsucht nach aufgehobener Thätigkeit der Le-<lb/>
ber. Ueberhaupt giebt es wahrscheinlich keine<lb/>
Flüssigkeit, deren Unterdrückung nicht die Ent-<lb/>
stehung einer ähnlichen in andern Organen nach<lb/>
sich zieht, und nur die Verborgenheit jener Flüs-<lb/>
sigkeiten und dieser Organe ist Schuld daran,<lb/>
daſs wir sie nicht immer wahrnehmen.</p><lb/><p>Als einen Beweis unsers obigen Satzes kön-<lb/>
nen wir endlich noch die Pflanzen anführen.<lb/>
Wir haben bey dem vorhergehenden Gesetze<lb/>
(§. 10.) bemerkt, daſs bey den Pflanzen verlohrne<lb/>
Theile nie an der Stelle des Verlusts wieder er-<lb/>
setzt werden, und daſs sich hierin das Reproduk-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">tions-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[527/0537]
Brust- und Bauchhöhle, milchichte Diarrhoeen,
milchichter Speichelfluſs u. s. w.
Das Blut der monatlichen Reinigung ist eben-
falls eine von jenen Flussigkeiten, deren Unter-
drückung die Entstehung ähnlicher Säfte in an-
dern Theilen nach sich zieht. Periodisches Blut-
speyen, Blutharnen, blutiger Stuhlgang u. s. w.
sind die Folgen davon.
Auf dieselbe Art entsteht starker Abgang eines
wäſsrigen Urins, die Harnruhr, Diarrhoe und
Wassersucht nach Unterdrückung der Transpira-
tion; Wassersucht, urinöser Speichelfluſs, und
Ausleerung von Harn durch Erbrechen und Durch-
fälle nach gehemmter Absonderung des Urins;
Gelbsucht nach aufgehobener Thätigkeit der Le-
ber. Ueberhaupt giebt es wahrscheinlich keine
Flüssigkeit, deren Unterdrückung nicht die Ent-
stehung einer ähnlichen in andern Organen nach
sich zieht, und nur die Verborgenheit jener Flüs-
sigkeiten und dieser Organe ist Schuld daran,
daſs wir sie nicht immer wahrnehmen.
Als einen Beweis unsers obigen Satzes kön-
nen wir endlich noch die Pflanzen anführen.
Wir haben bey dem vorhergehenden Gesetze
(§. 10.) bemerkt, daſs bey den Pflanzen verlohrne
Theile nie an der Stelle des Verlusts wieder er-
setzt werden, und daſs sich hierin das Reproduk-
tions-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 527. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/537>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.