Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
und Consistenz nach derjenigen ganz ähnlich
war, die unter gleichen Umständen aus dem
Blüthenstaube (pollen) der Pflanzen hervor-
dringt (w).
2) An der hölzernen Einfassung eines Fisch-
teichs fand er einen Rasen der Marchantia
polymorpha, welcher ausgezeichnet grosse
und mit sehr zahlreichen weiblichen Blüthen
besetzte Individuen enthielt. In keiner die-
ser Blumen waren aber Fruchtkeime zu ent-
decken. Verwundert über die Unfruchtbar-
keit derselben durchsuchte Hedwig die um-
liegenden Plätze. Allein nirgends traf er ein
Individuum an, worauf sich die Organe, die
er für die männlichen Zeugungstheile der
Marchantien hielt, gezeigt hätten. Deerant
itaque, setzt er dieser Erzählung hinzu, his
diphytis mares, quorum venere frui potuis-
sent, ut inde perpetuo quasi lasciviantes il-
lae, vires proli foecundando impendendas,
impenderent promotioni thalamorum genita-
lium (x).

Diese Gründe lassen sich indess widerlegen.
Eine blasenförmige Textur ist nicht blos den An-

the-
(w) Ibid. p. 132. 162.
(x) Hedwig l. c. p. 178.
X 3
und Consistenz nach derjenigen ganz ähnlich
war, die unter gleichen Umständen aus dem
Blüthenstaube (pollen) der Pflanzen hervor-
dringt (w).
2) An der hölzernen Einfassung eines Fisch-
teichs fand er einen Rasen der Marchantia
polymorpha, welcher ausgezeichnet groſse
und mit sehr zahlreichen weiblichen Blüthen
besetzte Individuen enthielt. In keiner die-
ser Blumen waren aber Fruchtkeime zu ent-
decken. Verwundert über die Unfruchtbar-
keit derselben durchsuchte Hedwig die um-
liegenden Plätze. Allein nirgends traf er ein
Individuum an, worauf sich die Organe, die
er für die männlichen Zeugungstheile der
Marchantien hielt, gezeigt hätten. Deerant
itaque, setzt er dieser Erzählung hinzu, his
diphytis mares, quorum venere frui potuis-
sent, ut inde perpetuo quasi lasciviantes il-
lae, vires proli foecundando impendendas,
impenderent promotioni thalamorum genita-
lium (x).

Diese Gründe lassen sich indeſs widerlegen.
Eine blasenförmige Textur ist nicht blos den An-

the-
(w) Ibid. p. 132. 162.
(x) Hedwig l. c. p. 178.
X 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <list>
                <item><pb facs="#f0335" n="325"/>
und Consistenz nach derjenigen ganz ähnlich<lb/>
war, die unter gleichen Umständen aus dem<lb/>
Blüthenstaube (pollen) der Pflanzen hervor-<lb/>
dringt <note place="foot" n="(w)">Ibid. p. 132. 162.</note>.</item><lb/>
                <item>2) An der hölzernen Einfassung eines Fisch-<lb/>
teichs fand er einen Rasen der Marchantia<lb/>
polymorpha, welcher ausgezeichnet gro&#x017F;se<lb/>
und mit sehr zahlreichen weiblichen Blüthen<lb/>
besetzte Individuen enthielt. In keiner die-<lb/>
ser Blumen waren aber Fruchtkeime zu ent-<lb/>
decken. Verwundert über die Unfruchtbar-<lb/>
keit derselben durchsuchte <hi rendition="#k">Hedwig</hi> die um-<lb/>
liegenden Plätze. Allein nirgends traf er ein<lb/>
Individuum an, worauf sich die Organe, die<lb/>
er für die männlichen Zeugungstheile der<lb/>
Marchantien hielt, gezeigt hätten. Deerant<lb/>
itaque, setzt er dieser Erzählung hinzu, his<lb/>
diphytis mares, quorum venere frui potuis-<lb/>
sent, ut inde perpetuo quasi lasciviantes il-<lb/>
lae, vires proli foecundando impendendas,<lb/>
impenderent promotioni thalamorum genita-<lb/>
lium <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#k">Hedwig</hi> l. c. p. 178.</note>.</item>
              </list><lb/>
              <p>Diese Gründe lassen sich inde&#x017F;s widerlegen.<lb/>
Eine blasenförmige Textur ist nicht blos den An-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">the-</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 3</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0335] und Consistenz nach derjenigen ganz ähnlich war, die unter gleichen Umständen aus dem Blüthenstaube (pollen) der Pflanzen hervor- dringt (w). 2) An der hölzernen Einfassung eines Fisch- teichs fand er einen Rasen der Marchantia polymorpha, welcher ausgezeichnet groſse und mit sehr zahlreichen weiblichen Blüthen besetzte Individuen enthielt. In keiner die- ser Blumen waren aber Fruchtkeime zu ent- decken. Verwundert über die Unfruchtbar- keit derselben durchsuchte Hedwig die um- liegenden Plätze. Allein nirgends traf er ein Individuum an, worauf sich die Organe, die er für die männlichen Zeugungstheile der Marchantien hielt, gezeigt hätten. Deerant itaque, setzt er dieser Erzählung hinzu, his diphytis mares, quorum venere frui potuis- sent, ut inde perpetuo quasi lasciviantes il- lae, vires proli foecundando impendendas, impenderent promotioni thalamorum genita- lium (x). Diese Gründe lassen sich indeſs widerlegen. Eine blasenförmige Textur ist nicht blos den An- the- (w) Ibid. p. 132. 162. (x) Hedwig l. c. p. 178. X 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/335
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/335>, abgerufen am 22.11.2024.