tern(s), durch mehrere Versuche bewies, dass die Körner, die in jenen Kapseln enthalten sind, vorsichtig ausgesäet, keimen, und also nicht für männlichen Zeugungsstoff, sondern für Saamen- körner angesehen werden müssen (t). Zum Ran- ge männlicher Geschlechtsorgane erhob er dage- gen gewisse ovale oder cylindrische Körper, wel- che aus kleinen blasenförmigen Körnern beste- hen, bey den Laubmoosen gestielt sind, bey vielen Lebermoosen aber unmittelbar an den Ober- flächen der Blätter sitzen, und bey den erstern von eigenen Blättern, welche die Form einer Scheibe, eines Sterns, oder einer Rose bilden, (Perigonia Hedw.) umgeben, bey den letztern aber unbedeckt sind (u). Als Gründe für diese Hypothese gab er, ausser der blasenförmigen Textur jener Körper, welche derjenigen, die man an den männlichen Geschlechtstheilen der Apocineen antrifft, nicht unähnlich ist (v), fol- gende Beobachtungen an:
1) Bey mehrern Moosen sahe er jene Körper unter Wasser sich öffnen, und eine Masse aus ihnen hervorkommen, welche der Form
und
(s) Das entdeckte Geheimniss der Cryptogamie.
(t)Hedwig theor. generat. et fructif. plant. crypt. retractata et aucta. p. 152 sq. 171. 179. 194.
(u)Hedwig l. c. p. 129. 154 sq.
(v) Ibid. p. 133.
tern(s), durch mehrere Versuche bewies, daſs die Körner, die in jenen Kapseln enthalten sind, vorsichtig ausgesäet, keimen, und also nicht für männlichen Zeugungsstoff, sondern für Saamen- körner angesehen werden müssen (t). Zum Ran- ge männlicher Geschlechtsorgane erhob er dage- gen gewisse ovale oder cylindrische Körper, wel- che aus kleinen blasenförmigen Körnern beste- hen, bey den Laubmoosen gestielt sind, bey vielen Lebermoosen aber unmittelbar an den Ober- flächen der Blätter sitzen, und bey den erstern von eigenen Blättern, welche die Form einer Scheibe, eines Sterns, oder einer Rose bilden, (Perigonia Hedw.) umgeben, bey den letztern aber unbedeckt sind (u). Als Gründe für diese Hypothese gab er, ausser der blasenförmigen Textur jener Körper, welche derjenigen, die man an den männlichen Geschlechtstheilen der Apocineen antrifft, nicht unähnlich ist (v), fol- gende Beobachtungen an:
1) Bey mehrern Moosen sahe er jene Körper unter Wasser sich öffnen, und eine Masse aus ihnen hervorkommen, welche der Form
und
(s) Das entdeckte Geheimniſs der Cryptogamie.
(t)Hedwig theor. generat. et fructif. plant. crypt. retractata et aucta. p. 152 sq. 171. 179. 194.
(u)Hedwig l. c. p. 129. 154 sq.
(v) Ibid. p. 133.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0334"n="324"/><hirendition="#k">tern</hi><noteplace="foot"n="(s)">Das entdeckte Geheimniſs der Cryptogamie.</note>, durch mehrere Versuche bewies, daſs<lb/>
die Körner, die in jenen Kapseln enthalten sind,<lb/>
vorsichtig ausgesäet, keimen, und also nicht für<lb/>
männlichen Zeugungsstoff, sondern für Saamen-<lb/>
körner angesehen werden müssen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#k">Hedwig</hi> theor. generat. et fructif. plant. crypt.<lb/>
retractata et aucta. p. 152 sq. 171. 179. 194.</note>. Zum Ran-<lb/>
ge männlicher Geschlechtsorgane erhob er dage-<lb/>
gen gewisse ovale oder cylindrische Körper, wel-<lb/>
che aus kleinen blasenförmigen Körnern beste-<lb/>
hen, bey den Laubmoosen gestielt sind, bey<lb/>
vielen Lebermoosen aber unmittelbar an den Ober-<lb/>
flächen der Blätter sitzen, und bey den erstern<lb/>
von eigenen Blättern, welche die Form einer<lb/>
Scheibe, eines Sterns, oder einer Rose bilden,<lb/>
(Perigonia <hirendition="#k">Hedw</hi>.) umgeben, bey den letztern<lb/>
aber unbedeckt sind <noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#k">Hedwig</hi> l. c. p. 129. 154 sq.</note>. Als Gründe für diese<lb/>
Hypothese gab er, ausser der blasenförmigen<lb/>
Textur jener Körper, welche derjenigen, die<lb/>
man an den männlichen Geschlechtstheilen der<lb/>
Apocineen antrifft, nicht unähnlich ist <noteplace="foot"n="(v)">Ibid. p. 133.</note>, fol-<lb/>
gende Beobachtungen an:</p><lb/><list><item>1) Bey mehrern Moosen sahe er jene Körper<lb/>
unter Wasser sich öffnen, und eine Masse<lb/>
aus ihnen hervorkommen, welche der Form<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></item></list></div></div></div></div></body></text></TEI>
[324/0334]
tern (s), durch mehrere Versuche bewies, daſs
die Körner, die in jenen Kapseln enthalten sind,
vorsichtig ausgesäet, keimen, und also nicht für
männlichen Zeugungsstoff, sondern für Saamen-
körner angesehen werden müssen (t). Zum Ran-
ge männlicher Geschlechtsorgane erhob er dage-
gen gewisse ovale oder cylindrische Körper, wel-
che aus kleinen blasenförmigen Körnern beste-
hen, bey den Laubmoosen gestielt sind, bey
vielen Lebermoosen aber unmittelbar an den Ober-
flächen der Blätter sitzen, und bey den erstern
von eigenen Blättern, welche die Form einer
Scheibe, eines Sterns, oder einer Rose bilden,
(Perigonia Hedw.) umgeben, bey den letztern
aber unbedeckt sind (u). Als Gründe für diese
Hypothese gab er, ausser der blasenförmigen
Textur jener Körper, welche derjenigen, die
man an den männlichen Geschlechtstheilen der
Apocineen antrifft, nicht unähnlich ist (v), fol-
gende Beobachtungen an:
1) Bey mehrern Moosen sahe er jene Körper
unter Wasser sich öffnen, und eine Masse
aus ihnen hervorkommen, welche der Form
und
(s) Das entdeckte Geheimniſs der Cryptogamie.
(t) Hedwig theor. generat. et fructif. plant. crypt.
retractata et aucta. p. 152 sq. 171. 179. 194.
(u) Hedwig l. c. p. 129. 154 sq.
(v) Ibid. p. 133.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/334>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.