Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

alle Zeichen des jungfräulichen Zustandes, keine
der Schwangerschaft, und doch solche Haare im
Eyerstocke vorhanden waren.

Man hat endlich Beyspiele von Knochen,
Haaren, Ligamenten und andern Organen, die
sich ausserhalb den Eyerstöcken, und selbst aus-
serhalb den Zeugungstheilen, an ganz ungewöhn-
lichen Stellen erzeugt hatten. G. Horstius (p)
fand Haare, die mit einer fetten Materie ver-
mischt waren, in der Gebährmutter -- Rous-
set
(q) traf in der Substanz des Uterus fleisch-
artige Auswüchse und Concretionen von Membra-
nen, Sehnen, Knochen und andern Dingen an,
deren Gewicht 40 Pfund betrug -- Wien-
holt
(r) entdeckte bey der Leichenöffnung eines
Frauenzimmers, das an einem krebsartigen Ge-
schwüre der innern Geburtstheile starb, zwischen
dem Mastdarme und der Mutterscheide ein unor-
dentliches rundes Geflecht von Haaren, die von
derselben Farbe wie das Haupthaar waren; auch
war hier der rechte Eyerstock in zwey ovale,
mit einer honigartigen Materie angefüllte Körper
übergegangen, wovon der grössere ebenfalls ein
Geflecht von Haaren enthielt -- Stalpart van

der
(p) De morbis infimi ventris. Obs. 53. p. 249.
(q) De part. caesar. sect. V. cap. 4.
(r) Heilkraft des thierischen Magnetismus. Th. 1. S.
483 ff.

alle Zeichen des jungfräulichen Zustandes, keine
der Schwangerschaft, und doch solche Haare im
Eyerstocke vorhanden waren.

Man hat endlich Beyspiele von Knochen,
Haaren, Ligamenten und andern Organen, die
sich ausserhalb den Eyerstöcken, und selbst aus-
serhalb den Zeugungstheilen, an ganz ungewöhn-
lichen Stellen erzeugt hatten. G. Horstius (p)
fand Haare, die mit einer fetten Materie ver-
mischt waren, in der Gebährmutter — Rous-
set
(q) traf in der Substanz des Uterus fleisch-
artige Auswüchse und Concretionen von Membra-
nen, Sehnen, Knochen und andern Dingen an,
deren Gewicht 40 Pfund betrug — Wien-
holt
(r) entdeckte bey der Leichenöffnung eines
Frauenzimmers, das an einem krebsartigen Ge-
schwüre der innern Geburtstheile starb, zwischen
dem Mastdarme und der Mutterscheide ein unor-
dentliches rundes Geflecht von Haaren, die von
derselben Farbe wie das Haupthaar waren; auch
war hier der rechte Eyerstock in zwey ovale,
mit einer honigartigen Materie angefüllte Körper
übergegangen, wovon der gröſsere ebenfalls ein
Geflecht von Haaren enthielt — Stalpart van

der
(p) De morbis infimi ventris. Obs. 53. p. 249.
(q) De part. caesar. sect. V. cap. 4.
(r) Heilkraft des thierischen Magnetismus. Th. 1. S.
483 ff.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0312" n="302"/>
alle Zeichen des jungfräulichen Zustandes, keine<lb/>
der Schwangerschaft, und doch solche Haare im<lb/>
Eyerstocke vorhanden waren.</p><lb/>
              <p>Man hat endlich Beyspiele von Knochen,<lb/>
Haaren, Ligamenten und andern Organen, die<lb/>
sich ausserhalb den Eyerstöcken, und selbst aus-<lb/>
serhalb den Zeugungstheilen, an ganz ungewöhn-<lb/>
lichen Stellen erzeugt hatten. G. <hi rendition="#k">Horstius</hi> <note place="foot" n="(p)">De morbis infimi ventris. Obs. 53. p. 249.</note><lb/>
fand Haare, die mit einer fetten Materie ver-<lb/>
mischt waren, in der Gebährmutter &#x2014; <hi rendition="#k">Rous-<lb/>
set</hi> <note place="foot" n="(q)">De part. caesar. sect. V. cap. 4.</note> traf in der Substanz des Uterus fleisch-<lb/>
artige Auswüchse und Concretionen von Membra-<lb/>
nen, Sehnen, Knochen und andern Dingen an,<lb/>
deren Gewicht 40 Pfund betrug &#x2014; <hi rendition="#k">Wien-<lb/>
holt</hi> <note place="foot" n="(r)">Heilkraft des thierischen Magnetismus. Th. 1. S.<lb/>
483 ff.</note> entdeckte bey der Leichenöffnung eines<lb/>
Frauenzimmers, das an einem krebsartigen Ge-<lb/>
schwüre der innern Geburtstheile starb, zwischen<lb/>
dem Mastdarme und der Mutterscheide ein unor-<lb/>
dentliches rundes Geflecht von Haaren, die von<lb/>
derselben Farbe wie das Haupthaar waren; auch<lb/>
war hier der rechte Eyerstock in zwey ovale,<lb/>
mit einer honigartigen Materie angefüllte Körper<lb/>
übergegangen, wovon der grö&#x017F;sere ebenfalls ein<lb/>
Geflecht von Haaren enthielt &#x2014; <hi rendition="#k">Stalpart van</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#k">der</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[302/0312] alle Zeichen des jungfräulichen Zustandes, keine der Schwangerschaft, und doch solche Haare im Eyerstocke vorhanden waren. Man hat endlich Beyspiele von Knochen, Haaren, Ligamenten und andern Organen, die sich ausserhalb den Eyerstöcken, und selbst aus- serhalb den Zeugungstheilen, an ganz ungewöhn- lichen Stellen erzeugt hatten. G. Horstius (p) fand Haare, die mit einer fetten Materie ver- mischt waren, in der Gebährmutter — Rous- set (q) traf in der Substanz des Uterus fleisch- artige Auswüchse und Concretionen von Membra- nen, Sehnen, Knochen und andern Dingen an, deren Gewicht 40 Pfund betrug — Wien- holt (r) entdeckte bey der Leichenöffnung eines Frauenzimmers, das an einem krebsartigen Ge- schwüre der innern Geburtstheile starb, zwischen dem Mastdarme und der Mutterscheide ein unor- dentliches rundes Geflecht von Haaren, die von derselben Farbe wie das Haupthaar waren; auch war hier der rechte Eyerstock in zwey ovale, mit einer honigartigen Materie angefüllte Körper übergegangen, wovon der gröſsere ebenfalls ein Geflecht von Haaren enthielt — Stalpart van der (p) De morbis infimi ventris. Obs. 53. p. 249. (q) De part. caesar. sect. V. cap. 4. (r) Heilkraft des thierischen Magnetismus. Th. 1. S. 483 ff.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/312
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/312>, abgerufen am 18.05.2024.