Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.

Bild:
<< vorherige Seite

schleichenden Fieber und hysterischen Uebeln ge-
litten hatte. Zugleich lagen hier in der rechten
Niere mehrere Steine. -- Joh. Baptist de
Lamzweerde
(m) hat einen Fall von einem eilf-
jährigen Mädchen, deren Eyerstock in eine knor-
pelartige, 15 Pfund schwere Masse verwandelt,
und mit fleischartigen, knöchernen und haarich-
ten Concrementen angefüllt war.

In noch andern Fällen traf man in einer
Balggeschwulst des Eyerstocks, und zwar, wel-
ches beachtet zu werden verdient, meist des
rechten Eyerstocks, blos Conglomerate von
Haaren an. Solcher Beobachtungen sind sehr
viele in den Schriften der Aerzte aufgezeich-
net (n). Baillie (o) erzählt einen Fall von ei-
nem 12 bis 13jährigen Mädchen, bey welchem

alle
(m) Tractat. de molis uteri. Cap. 2. fol. 15.
(n) Joh. Rhodii obs. med. Cent. 3. cap. 44. p. 166.
Casp. Bauhini Theatrum anatom. L. I. cap. 35.
Blancardi Anatom. pract. Cent. 2. obs. 27. J. Bau-
hinus
in Schenckii observ. med. L. IV. p. 556.
Hist. de l'Acad. des sc. de Paris. 1700. Ed. 8. p. 49.
Haller opuscul. patholog. obs. LI. In allen die-
sen Fällen war es der rechte Eyerstock, worin
die Haare befindlich waren. Ich begreife daher
nicht, wie Bose (Progr. de praeternaturali pilorum
proventu. Lips. 1776.) sagen kann, dass vorzüglich
im linken Eyerstocke Haare gefunden seyen.
(o) London med. Journal. X. 111. n. 8.

schleichenden Fieber und hysterischen Uebeln ge-
litten hatte. Zugleich lagen hier in der rechten
Niere mehrere Steine. — Joh. Baptist de
Lamzweerde
(m) hat einen Fall von einem eilf-
jährigen Mädchen, deren Eyerstock in eine knor-
pelartige, 15 Pfund schwere Masse verwandelt,
und mit fleischartigen, knöchernen und haarich-
ten Concrementen angefüllt war.

In noch andern Fällen traf man in einer
Balggeschwulst des Eyerstocks, und zwar, wel-
ches beachtet zu werden verdient, meist des
rechten Eyerstocks, blos Conglomerate von
Haaren an. Solcher Beobachtungen sind sehr
viele in den Schriften der Aerzte aufgezeich-
net (n). Baillie (o) erzählt einen Fall von ei-
nem 12 bis 13jährigen Mädchen, bey welchem

alle
(m) Tractat. de molis uteri. Cap. 2. fol. 15.
(n) Joh. Rhodii obs. med. Cent. 3. cap. 44. p. 166.
Casp. Bauhini Theatrum anatom. L. I. cap. 35.
Blancardi Anatom. pract. Cent. 2. obs. 27. J. Bau-
hinus
in Schenckii observ. med. L. IV. p. 556.
Hist. de l’Acad. des sc. de Paris. 1700. Ed. 8. p. 49.
Haller opuscul. patholog. obs. LI. In allen die-
sen Fällen war es der rechte Eyerstock, worin
die Haare befindlich waren. Ich begreife daher
nicht, wie Bose (Progr. de praeternaturali pilorum
proventu. Lips. 1776.) sagen kann, daſs vorzüglich
im linken Eyerstocke Haare gefunden seyen.
(o) London med. Journal. X. 111. n. 8.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0311" n="301"/>
schleichenden Fieber und hysterischen Uebeln ge-<lb/>
litten hatte. Zugleich lagen hier in der rechten<lb/>
Niere mehrere Steine. &#x2014; <hi rendition="#k">Joh. Baptist de<lb/>
Lamzweerde</hi> <note place="foot" n="(m)">Tractat. de molis uteri. Cap. 2. fol. 15.</note> hat einen Fall von einem eilf-<lb/>
jährigen Mädchen, deren Eyerstock in eine knor-<lb/>
pelartige, 15 Pfund schwere Masse verwandelt,<lb/>
und mit fleischartigen, knöchernen und haarich-<lb/>
ten Concrementen angefüllt war.</p><lb/>
              <p>In noch andern Fällen traf man in einer<lb/>
Balggeschwulst des Eyerstocks, und zwar, wel-<lb/>
ches beachtet zu werden verdient, meist des<lb/><hi rendition="#g">rechten</hi> Eyerstocks, blos Conglomerate von<lb/>
Haaren an. Solcher Beobachtungen sind sehr<lb/>
viele in den Schriften der Aerzte aufgezeich-<lb/>
net <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#k">Joh. Rhodii</hi> obs. med. Cent. 3. cap. 44. p. 166.<lb/><hi rendition="#k">Casp. Bauhini</hi> Theatrum anatom. L. I. cap. 35.<lb/><hi rendition="#k">Blancardi</hi> Anatom. pract. Cent. 2. obs. 27. J. <hi rendition="#k">Bau-<lb/>
hinus</hi> in <hi rendition="#k">Schenckii</hi> observ. med. L. IV. p. 556.<lb/>
Hist. de l&#x2019;Acad. des sc. de Paris. 1700. Ed. 8. p. 49.<lb/><hi rendition="#k">Haller</hi> opuscul. patholog. obs. LI. In allen die-<lb/>
sen Fällen war es der <hi rendition="#g">rechte</hi> Eyerstock, worin<lb/>
die Haare befindlich waren. Ich begreife daher<lb/>
nicht, wie <hi rendition="#k">Bose</hi> (Progr. de praeternaturali pilorum<lb/>
proventu. Lips. 1776.) sagen kann, da&#x017F;s vorzüglich<lb/>
im <hi rendition="#g">linken</hi> Eyerstocke Haare gefunden seyen.</note>. <hi rendition="#k">Baillie</hi> <note place="foot" n="(o)">London med. Journal. X. 111. n. 8.</note> erzählt einen Fall von ei-<lb/>
nem 12 bis 13jährigen Mädchen, bey welchem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">alle</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[301/0311] schleichenden Fieber und hysterischen Uebeln ge- litten hatte. Zugleich lagen hier in der rechten Niere mehrere Steine. — Joh. Baptist de Lamzweerde (m) hat einen Fall von einem eilf- jährigen Mädchen, deren Eyerstock in eine knor- pelartige, 15 Pfund schwere Masse verwandelt, und mit fleischartigen, knöchernen und haarich- ten Concrementen angefüllt war. In noch andern Fällen traf man in einer Balggeschwulst des Eyerstocks, und zwar, wel- ches beachtet zu werden verdient, meist des rechten Eyerstocks, blos Conglomerate von Haaren an. Solcher Beobachtungen sind sehr viele in den Schriften der Aerzte aufgezeich- net (n). Baillie (o) erzählt einen Fall von ei- nem 12 bis 13jährigen Mädchen, bey welchem alle (m) Tractat. de molis uteri. Cap. 2. fol. 15. (n) Joh. Rhodii obs. med. Cent. 3. cap. 44. p. 166. Casp. Bauhini Theatrum anatom. L. I. cap. 35. Blancardi Anatom. pract. Cent. 2. obs. 27. J. Bau- hinus in Schenckii observ. med. L. IV. p. 556. Hist. de l’Acad. des sc. de Paris. 1700. Ed. 8. p. 49. Haller opuscul. patholog. obs. LI. In allen die- sen Fällen war es der rechte Eyerstock, worin die Haare befindlich waren. Ich begreife daher nicht, wie Bose (Progr. de praeternaturali pilorum proventu. Lips. 1776.) sagen kann, daſs vorzüglich im linken Eyerstocke Haare gefunden seyen. (o) London med. Journal. X. 111. n. 8.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/311
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/311>, abgerufen am 18.05.2024.