Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805.nen, wenn sie eine gewisse Grösse erreicht ha- Weniger Mannigfaltigkeit, als bey den er- zer- (p) Reaumur'n (Mem. de l'Acad. des sc. de Paris.
1722. Ed. 8. p. 165.) gelang es auch, diese Knospen in Blumentöpfen, worin er sie auf Sand oder Erde säete, aufzuziehen. Er erinnert aber, dass er sie niemals auf dem eigentlichen Nostoch, sondern auf einer andern Art gefunden habe, die er den ge- kräuselten Nostoch nennet, und welche ohne Zweifel mit demjenigen Körper einerley ist, den Lin- ne unter dem Nahmen Ulva pruniformis beschrieben, Roth aber anfangs unter die Tremellen, und nach- her unter die Linckien versetzt hat. Zugleich be- merkte er, dass die gesäeten Knospen nie wieder zu einer Tremella pruniformis, sondern immer zu einer Tremella Nostoch wurden, und als solche nie wieder Knospen ansetzten. Diese, von neuern Schriftstellern übersehene Beobachtung beweist, dass die Tremella pruniformis und der Nostoch nicht ver- schiedene Arten, sondern blosse Varietäten sind. nen, wenn sie eine gewisse Gröſse erreicht ha- Weniger Mannigfaltigkeit, als bey den er- zer- (p) Reaumur’n (Mém. de l’Acad. des sc. de Paris.
1722. Ed. 8. p. 165.) gelang es auch, diese Knospen in Blumentöpfen, worin er sie auf Sand oder Erde säete, aufzuziehen. Er erinnert aber, daſs er sie niemals auf dem eigentlichen Nostoch, sondern auf einer andern Art gefunden habe, die er den ge- kräuselten Nostoch nennet, und welche ohne Zweifel mit demjenigen Körper einerley ist, den Lin- né unter dem Nahmen Ulva pruniformis beschrieben, Roth aber anfangs unter die Tremellen, und nach- her unter die Linckien versetzt hat. Zugleich be- merkte er, daſs die gesäeten Knospen nie wieder zu einer Tremella pruniformis, sondern immer zu einer Tremella Nostoch wurden, und als solche nie wieder Knospen ansetzten. Diese, von neuern Schriftstellern übersehene Beobachtung beweist, daſs die Tremella pruniformis und der Nostoch nicht ver- schiedene Arten, sondern bloſse Varietäten sind. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0297" n="287"/> nen, wenn sie eine gewisse Gröſse erreicht ha-<lb/> ben <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#k">Reaumur</hi>’n (Mém. de l’Acad. des sc. de Paris.<lb/> 1722. Ed. 8. p. 165.) gelang es auch, diese Knospen<lb/> in Blumentöpfen, worin er sie auf Sand oder Erde<lb/> säete, aufzuziehen. Er erinnert aber, daſs er sie<lb/> niemals auf dem eigentlichen Nostoch, sondern auf<lb/> einer andern Art gefunden habe, die er den <hi rendition="#g">ge-<lb/> kräuselten</hi> Nostoch nennet, und welche ohne<lb/> Zweifel mit demjenigen Körper einerley ist, den <hi rendition="#k">Lin-<lb/> n</hi>é unter dem Nahmen Ulva pruniformis beschrieben,<lb/><hi rendition="#k">Roth</hi> aber anfangs unter die Tremellen, und nach-<lb/> her unter die Linckien versetzt hat. Zugleich be-<lb/> merkte er, daſs die gesäeten Knospen nie wieder<lb/> zu einer Tremella pruniformis, sondern immer zu<lb/> einer Tremella Nostoch wurden, und als solche nie<lb/> wieder Knospen ansetzten. Diese, von neuern<lb/> Schriftstellern übersehene Beobachtung beweist, daſs<lb/> die Tremella pruniformis und der Nostoch nicht ver-<lb/> schiedene Arten, sondern bloſse Varietäten sind.</note>.</p><lb/> <p>Weniger Mannigfaltigkeit, als bey den er-<lb/> wähnten Pflanzenthieren, scheinet bey den Ulven<lb/> und Tangen in Betreff der Fortpflanzung statt<lb/> zu finden, so viel sich wenigstens nach den<lb/> bisherigen, freylich noch sehr eingeschränkten<lb/> Beobachtungen, die über diese Körper gemacht<lb/> sind, urtheilen läſst. Bey den Ulven sind es<lb/> blos einfache, in der Substanz derselben, beson-<lb/> ders um den Rand, ohne eine gewisse Ordnung<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zer-</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0297]
nen, wenn sie eine gewisse Gröſse erreicht ha-
ben (p).
Weniger Mannigfaltigkeit, als bey den er-
wähnten Pflanzenthieren, scheinet bey den Ulven
und Tangen in Betreff der Fortpflanzung statt
zu finden, so viel sich wenigstens nach den
bisherigen, freylich noch sehr eingeschränkten
Beobachtungen, die über diese Körper gemacht
sind, urtheilen läſst. Bey den Ulven sind es
blos einfache, in der Substanz derselben, beson-
ders um den Rand, ohne eine gewisse Ordnung
zer-
(p) Reaumur’n (Mém. de l’Acad. des sc. de Paris.
1722. Ed. 8. p. 165.) gelang es auch, diese Knospen
in Blumentöpfen, worin er sie auf Sand oder Erde
säete, aufzuziehen. Er erinnert aber, daſs er sie
niemals auf dem eigentlichen Nostoch, sondern auf
einer andern Art gefunden habe, die er den ge-
kräuselten Nostoch nennet, und welche ohne
Zweifel mit demjenigen Körper einerley ist, den Lin-
né unter dem Nahmen Ulva pruniformis beschrieben,
Roth aber anfangs unter die Tremellen, und nach-
her unter die Linckien versetzt hat. Zugleich be-
merkte er, daſs die gesäeten Knospen nie wieder
zu einer Tremella pruniformis, sondern immer zu
einer Tremella Nostoch wurden, und als solche nie
wieder Knospen ansetzten. Diese, von neuern
Schriftstellern übersehene Beobachtung beweist, daſs
die Tremella pruniformis und der Nostoch nicht ver-
schiedene Arten, sondern bloſse Varietäten sind.
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