lären Richtung in abwärts gehenden Bänken ein- geschlossen sind (f). Noch andere bestehen aus Schichten, deren vertikaler Durchschnitt sich mit einem offenen Fächer vergleichen lässt, und deren Rippen unten fast horizontal liegen, weiter bin- auf aber sich erheben, bis die obersten allmählig senkrecht stehen (g). Wer wird es wagen, die- se regelmässigen Gestalten von einer andern Ur- sache, als der Crystallisation, abzuleiten? Zu- dem ist es offenbar, dass die chemische Beschaf- fenheit jeder Gebirgsart beym Entstehen der Ber- ge sehr viel zur Bildung derselben beygetragen hat. Feuersteine und Porphyre geben hohe und steile, aber nicht lange, hornglimmerige und wellenförmige Arten auch hohe, aber nicht in die Länge sich erstreckende Gebirge (h). Wie könn- te dies seyn, wenn die Berge nicht Werke der Crystallisation, sondern Wirkungen mechanischer Ursachen wären?
Für mich leidet es auch keinen Zweifel, dass auf die Crystallisation der Gebirge eine dem Magnetismus analoge Kraft Einfluss gehabt hat. Dieser Gedanke muss sich auch jedem auf- drängen, dem bekannt ist, dass die Richtung
der
(f)Saussure a. a. O. S. 14.
(g) Ebendas. Th. 3. S. 76.
(h)Tilas, Abhandl. der Schwed. Akad. B. XIX. S. 220.
lären Richtung in abwärts gehenden Bänken ein- geschlossen sind (f). Noch andere bestehen aus Schichten, deren vertikaler Durchschnitt sich mit einem offenen Fächer vergleichen läſst, und deren Rippen unten fast horizontal liegen, weiter bin- auf aber sich erheben, bis die obersten allmählig senkrecht stehen (g). Wer wird es wagen, die- se regelmäſsigen Gestalten von einer andern Ur- sache, als der Crystallisation, abzuleiten? Zu- dem ist es offenbar, daſs die chemische Beschaf- fenheit jeder Gebirgsart beym Entstehen der Ber- ge sehr viel zur Bildung derselben beygetragen hat. Feuersteine und Porphyre geben hohe und steile, aber nicht lange, hornglimmerige und wellenförmige Arten auch hohe, aber nicht in die Länge sich erstreckende Gebirge (h). Wie könn- te dies seyn, wenn die Berge nicht Werke der Crystallisation, sondern Wirkungen mechanischer Ursachen wären?
Für mich leidet es auch keinen Zweifel, daſs auf die Crystallisation der Gebirge eine dem Magnetismus analoge Kraft Einfluſs gehabt hat. Dieser Gedanke muſs sich auch jedem auf- drängen, dem bekannt ist, daſs die Richtung
der
(f)Saussure a. a. O. S. 14.
(g) Ebendas. Th. 3. S. 76.
(h)Tilas, Abhandl. der Schwed. Akad. B. XIX. S. 220.
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[192/0202]
lären Richtung in abwärts gehenden Bänken ein-
geschlossen sind (f). Noch andere bestehen aus
Schichten, deren vertikaler Durchschnitt sich mit
einem offenen Fächer vergleichen läſst, und deren
Rippen unten fast horizontal liegen, weiter bin-
auf aber sich erheben, bis die obersten allmählig
senkrecht stehen (g). Wer wird es wagen, die-
se regelmäſsigen Gestalten von einer andern Ur-
sache, als der Crystallisation, abzuleiten? Zu-
dem ist es offenbar, daſs die chemische Beschaf-
fenheit jeder Gebirgsart beym Entstehen der Ber-
ge sehr viel zur Bildung derselben beygetragen
hat. Feuersteine und Porphyre geben hohe und
steile, aber nicht lange, hornglimmerige und
wellenförmige Arten auch hohe, aber nicht in die
Länge sich erstreckende Gebirge (h). Wie könn-
te dies seyn, wenn die Berge nicht Werke der
Crystallisation, sondern Wirkungen mechanischer
Ursachen wären?
Für mich leidet es auch keinen Zweifel,
daſs auf die Crystallisation der Gebirge eine
dem Magnetismus analoge Kraft Einfluſs gehabt
hat. Dieser Gedanke muſs sich auch jedem auf-
drängen, dem bekannt ist, daſs die Richtung
der
(f) Saussure a. a. O. S. 14.
(g) Ebendas. Th. 3. S. 76.
(h) Tilas, Abhandl. der Schwed. Akad. B. XIX.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/202>, abgerufen am 25.11.2024.
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