"Zweige sich vertheilende Massen entstanden, "dergleichen man in vielerley lockern oder wei- "chen Substanzen, wie im Sande, im Thone "und in verschiedenen kalkartigen Erden u. s. w. "findet. Diese verhärteten Portionen, die im "Anfange der Einsenkung widerstanden, bildeten "Stützen für die Rinde von Erdlagen, die sich "folglich einige Zeit waagrecht erhalten konnte, "indess sich durch die Einsenkung der lockern "Staubtheile in ihren Zwischenräumen Höhlen "bildeten, in welchen sich ausdehnbare Fluida "sammelten, die durch die innern chemischen "Operationen hervorgebracht worden waren. Aber "wenn sich die Einsenkung der Staubtheile wei- "ter und bis unter die Grundfläche jener verhär- "teten Portionen erstreckte, die nun die Schei- "dewände der Höhlen bildete, so senkten sich "dann diese Scheidewände selbst, und da folg- "lich die obere Rinde (als die Decke der Höhlen) "nun ihre Stütze verlohren hatte, so brach sie "ein, und senkte sich nun selbst in einem wei- "tern oder engern Umfange. Da sich hierauf "ein Theil der Flüssigkeit in die Höhlen verlief, "so trieb er die ausdehnbaren Fluida, die sich "darin gesammelt hatten, heraus. Diese schwän- "gerten nun die obere Flüssigkeit mit neuen In- "gredienzen, und veränderten dadurch die chemi- "schen Verbindungen in selbigen, und da sich "hierauf von neuem ausdehnbare Fluida an der
"Ober-
„Zweige sich vertheilende Massen entstanden, „dergleichen man in vielerley lockern oder wei- „chen Substanzen, wie im Sande, im Thone „und in verschiedenen kalkartigen Erden u. s. w. „findet. Diese verhärteten Portionen, die im „Anfange der Einsenkung widerstanden, bildeten „Stützen für die Rinde von Erdlagen, die sich „folglich einige Zeit waagrecht erhalten konnte, „indeſs sich durch die Einsenkung der lockern „Staubtheile in ihren Zwischenräumen Höhlen „bildeten, in welchen sich ausdehnbare Fluida „sammelten, die durch die innern chemischen „Operationen hervorgebracht worden waren. Aber „wenn sich die Einsenkung der Staubtheile wei- „ter und bis unter die Grundfläche jener verhär- „teten Portionen erstreckte, die nun die Schei- „dewände der Höhlen bildete, so senkten sich „dann diese Scheidewände selbst, und da folg- „lich die obere Rinde (als die Decke der Höhlen) „nun ihre Stütze verlohren hatte, so brach sie „ein, und senkte sich nun selbst in einem wei- „tern oder engern Umfange. Da sich hierauf „ein Theil der Flüssigkeit in die Höhlen verlief, „so trieb er die ausdehnbaren Fluida, die sich „darin gesammelt hatten, heraus. Diese schwän- „gerten nun die obere Flüssigkeit mit neuen In- „gredienzen, und veränderten dadurch die chemi- „schen Verbindungen in selbigen, und da sich „hierauf von neuem ausdehnbare Fluida an der
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„Zweige sich vertheilende Massen entstanden,
„dergleichen man in vielerley lockern oder wei-
„chen Substanzen, wie im Sande, im Thone
„und in verschiedenen kalkartigen Erden u. s. w.
„findet. Diese verhärteten Portionen, die im
„Anfange der Einsenkung widerstanden, bildeten
„Stützen für die Rinde von Erdlagen, die sich
„folglich einige Zeit waagrecht erhalten konnte,
„indeſs sich durch die Einsenkung der lockern
„Staubtheile in ihren Zwischenräumen Höhlen
„bildeten, in welchen sich ausdehnbare Fluida
„sammelten, die durch die innern chemischen
„Operationen hervorgebracht worden waren. Aber
„wenn sich die Einsenkung der Staubtheile wei-
„ter und bis unter die Grundfläche jener verhär-
„teten Portionen erstreckte, die nun die Schei-
„dewände der Höhlen bildete, so senkten sich
„dann diese Scheidewände selbst, und da folg-
„lich die obere Rinde (als die Decke der Höhlen)
„nun ihre Stütze verlohren hatte, so brach sie
„ein, und senkte sich nun selbst in einem wei-
„tern oder engern Umfange. Da sich hierauf
„ein Theil der Flüssigkeit in die Höhlen verlief,
„so trieb er die ausdehnbaren Fluida, die sich
„darin gesammelt hatten, heraus. Diese schwän-
„gerten nun die obere Flüssigkeit mit neuen In-
„gredienzen, und veränderten dadurch die chemi-
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„hierauf von neuem ausdehnbare Fluida an der
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/198>, abgerufen am 22.11.2024.
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