heutigen Gewächsen dieser Familie die Behaup- tung ihrer Vorgänger, dass jene Ueberbleibsel, einige wenige ausgenommen, bey welchen noch Zweifel statt finden, offenbar Produkte eines wärmern Himmelsstrichs sind, so vollkommen gegründet, dass dieser Satz, ihrer Meinung nach, nunmehr als ganz entschieden anzusehen seyn möchte (a). Zu diesen zweifelhaften Arten ge- hört eine der Hippuris vulgaris L. sehr ähnliche Pflanze, die unter den Farrnkräuterabdrücken sehr häufig vorkömmt (b). Allein die Grösse und Dicke der Stengel bey verschiedenen Exem- plaren und der Umstand, dass sich zuweilen meh- rere Aeste aus einem gemeinschaftlichen Stamme zu verbreiten scheinen, machen es doch wahr- scheinlich, dass eine Verschiedenheit zwischen diesen Gewächsen statt findet (c). Was die übrigen jener Abdrücke betrifft, so ist es in der That schon hinreichend, auf man- che derselben nur einen Blick zu werfen, um sich zu überzeugen, dass sie blos in ei- nem wärmern Himmelsstriche entstanden seyn
kön-
(a)Von Schlotheim a. a. O. S. 18.
(b)Scheuchzer Herbar. diluvian. Tab. I. fig. 3. 5. Tab. II. fig. 1. Walch's Nat. Gesch. der Versteine- rungen. Tab. 10. fig. 2. Tab. 10. 11. fig. 1. Von Schlotheim a. a. O. Tab. I. fig. 1. 2. Tab. II. fig. 3.
(c)Von Schlotheim a. a. O. S. 31.
heutigen Gewächsen dieser Familie die Behaup- tung ihrer Vorgänger, daſs jene Ueberbleibsel, einige wenige ausgenommen, bey welchen noch Zweifel statt finden, offenbar Produkte eines wärmern Himmelsstrichs sind, so vollkommen gegründet, daſs dieser Satz, ihrer Meinung nach, nunmehr als ganz entschieden anzusehen seyn möchte (a). Zu diesen zweifelhaften Arten ge- hört eine der Hippuris vulgaris L. sehr ähnliche Pflanze, die unter den Farrnkräuterabdrücken sehr häufig vorkömmt (b). Allein die Gröſse und Dicke der Stengel bey verschiedenen Exem- plaren und der Umstand, daſs sich zuweilen meh- rere Aeste aus einem gemeinschaftlichen Stamme zu verbreiten scheinen, machen es doch wahr- scheinlich, daſs eine Verschiedenheit zwischen diesen Gewächsen statt findet (c). Was die übrigen jener Abdrücke betrifft, so ist es in der That schon hinreichend, auf man- che derselben nur einen Blick zu werfen, um sich zu überzeugen, daſs sie blos in ei- nem wärmern Himmelsstriche entstanden seyn
kön-
(a)Von Schlotheim a. a. O. S. 18.
(b)Scheuchzer Herbar. diluvian. Tab. I. fig. 3. 5. Tab. II. fig. 1. Walch’s Nat. Gesch. der Versteine- rungen. Tab. 10. fig. 2. Tab. 10. 11. fig. 1. Von Schlotheim a. a. O. Tab. I. fig. 1. 2. Tab. II. fig. 3.
(c)Von Schlotheim a. a. O. S. 31.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0101"n="91"/>
heutigen Gewächsen dieser Familie die Behaup-<lb/>
tung ihrer Vorgänger, daſs jene Ueberbleibsel,<lb/>
einige wenige ausgenommen, bey welchen noch<lb/>
Zweifel statt finden, offenbar Produkte eines<lb/>
wärmern Himmelsstrichs sind, so vollkommen<lb/>
gegründet, daſs dieser Satz, ihrer Meinung nach,<lb/>
nunmehr als ganz entschieden anzusehen seyn<lb/>
möchte <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#k">Von Schlotheim</hi> a. a. O. S. 18.</note>. Zu diesen zweifelhaften Arten ge-<lb/>
hört eine der Hippuris vulgaris L. sehr ähnliche<lb/>
Pflanze, die unter den Farrnkräuterabdrücken<lb/>
sehr häufig vorkömmt <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#k">Scheuchzer</hi> Herbar. diluvian. Tab. I. fig. 3. 5.<lb/>
Tab. II. fig. 1. <hirendition="#k">Walch</hi>’s Nat. Gesch. der Versteine-<lb/>
rungen. Tab. 10. fig. 2. Tab. 10. 11. fig. 1. <hirendition="#k">Von<lb/>
Schlotheim</hi> a. a. O. Tab. I. fig. 1. 2. Tab. II. fig. 3.</note>. Allein die Gröſse<lb/>
und Dicke der Stengel bey verschiedenen Exem-<lb/>
plaren und der Umstand, daſs sich zuweilen meh-<lb/>
rere Aeste aus einem gemeinschaftlichen Stamme<lb/>
zu verbreiten scheinen, machen es doch wahr-<lb/>
scheinlich, daſs eine Verschiedenheit zwischen<lb/>
diesen Gewächsen statt findet <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#k">Von Schlotheim</hi> a. a. O. S. 31.</note>. Was die<lb/>
übrigen jener Abdrücke betrifft, so ist es<lb/>
in der That schon hinreichend, auf man-<lb/>
che derselben nur einen Blick zu werfen,<lb/>
um sich zu überzeugen, daſs sie blos in ei-<lb/>
nem wärmern Himmelsstriche entstanden seyn<lb/><fwplace="bottom"type="catch">kön-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[91/0101]
heutigen Gewächsen dieser Familie die Behaup-
tung ihrer Vorgänger, daſs jene Ueberbleibsel,
einige wenige ausgenommen, bey welchen noch
Zweifel statt finden, offenbar Produkte eines
wärmern Himmelsstrichs sind, so vollkommen
gegründet, daſs dieser Satz, ihrer Meinung nach,
nunmehr als ganz entschieden anzusehen seyn
möchte (a). Zu diesen zweifelhaften Arten ge-
hört eine der Hippuris vulgaris L. sehr ähnliche
Pflanze, die unter den Farrnkräuterabdrücken
sehr häufig vorkömmt (b). Allein die Gröſse
und Dicke der Stengel bey verschiedenen Exem-
plaren und der Umstand, daſs sich zuweilen meh-
rere Aeste aus einem gemeinschaftlichen Stamme
zu verbreiten scheinen, machen es doch wahr-
scheinlich, daſs eine Verschiedenheit zwischen
diesen Gewächsen statt findet (c). Was die
übrigen jener Abdrücke betrifft, so ist es
in der That schon hinreichend, auf man-
che derselben nur einen Blick zu werfen,
um sich zu überzeugen, daſs sie blos in ei-
nem wärmern Himmelsstriche entstanden seyn
kön-
(a) Von Schlotheim a. a. O. S. 18.
(b) Scheuchzer Herbar. diluvian. Tab. I. fig. 3. 5.
Tab. II. fig. 1. Walch’s Nat. Gesch. der Versteine-
rungen. Tab. 10. fig. 2. Tab. 10. 11. fig. 1. Von
Schlotheim a. a. O. Tab. I. fig. 1. 2. Tab. II. fig. 3.
(c) Von Schlotheim a. a. O. S. 31.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 3. Göttingen, 1805, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie03_1805/101>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.