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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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dass es im Wasser zu Boden sinkt (g). -- Der
jüngere Saussüre erhielt bey einer chemischen Zer-
legung von Pinus Abies, Pinus Larix, Rhododen-
dron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus und Juni-
perus communis, die von Granitlande genommen
waren, mehr Wasser, als von gleichen Pflanzen
aus Kalklande. Auch zeigte eine Untersuchung
der Asche in den Gewächsen aus Kalkboden einen
grössern Antheil Kalkerde, in denen aus Granitbo-
den eine grössere Menge Kieselerde. Zugleich ent-
hielten die letztern sehr viel mehr Kalkerde, als
der Granitboden ihnen gegeben haben konnte, die
erstern hingegen keine Kieselerde (h).

Abhängiger, als von den sämmtlichen, bisher
erwähnten Einflüssen, ist die physische Verbrei-
tung des ganzen Pflanzenreichs von der Einwir-
kung der cosmischen Kräfte. Dieser Gegenstand
ist indess zu genau mit der geographischen Verthei-
lung der Gewächse verbunden, als dass sich beyde
von einander absondern liessen. Wir werden da-
her diese Materien jetzt ungetrennt untersuchen.
Doch schränken wir uns hier blos auf die Thatsa-
chen und die sich daraus ergebenden nächsten Fol-

gerun-
(g) Hunter's Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 39. im
Magazin von Reisebeschreibungen. B. XI.
(h) Bulletin de la Soc. philomathique. An VIII. p.
124.

daſs es im Wasser zu Boden sinkt (g). — Der
jüngere Saussüre erhielt bey einer chemischen Zer-
legung von Pinus Abies, Pinus Larix, Rhododen-
dron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus und Juni-
perus communis, die von Granitlande genommen
waren, mehr Wasser, als von gleichen Pflanzen
aus Kalklande. Auch zeigte eine Untersuchung
der Asche in den Gewächsen aus Kalkboden einen
gröſsern Antheil Kalkerde, in denen aus Granitbo-
den eine gröſsere Menge Kieselerde. Zugleich ent-
hielten die letztern sehr viel mehr Kalkerde, als
der Granitboden ihnen gegeben haben konnte, die
erstern hingegen keine Kieselerde (h).

Abhängiger, als von den sämmtlichen, bisher
erwähnten Einflüssen, ist die physische Verbrei-
tung des ganzen Pflanzenreichs von der Einwir-
kung der cosmischen Kräfte. Dieser Gegenstand
ist indeſs zu genau mit der geographischen Verthei-
lung der Gewächse verbunden, als daſs sich beyde
von einander absondern liessen. Wir werden da-
her diese Materien jetzt ungetrennt untersuchen.
Doch schränken wir uns hier blos auf die Thatsa-
chen und die sich daraus ergebenden nächsten Fol-

gerun-
(g) Hunter’s Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 39. im
Magazin von Reisebeschreibungen. B. XI.
(h) Bulletin de la Soc. philomathique. An VIII. p.
124.
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[43/0053] daſs es im Wasser zu Boden sinkt (g). — Der jüngere Saussüre erhielt bey einer chemischen Zer- legung von Pinus Abies, Pinus Larix, Rhododen- dron ferrugineum, Vaccinium Myrtillus und Juni- perus communis, die von Granitlande genommen waren, mehr Wasser, als von gleichen Pflanzen aus Kalklande. Auch zeigte eine Untersuchung der Asche in den Gewächsen aus Kalkboden einen gröſsern Antheil Kalkerde, in denen aus Granitbo- den eine gröſsere Menge Kieselerde. Zugleich ent- hielten die letztern sehr viel mehr Kalkerde, als der Granitboden ihnen gegeben haben konnte, die erstern hingegen keine Kieselerde (h). Abhängiger, als von den sämmtlichen, bisher erwähnten Einflüssen, ist die physische Verbrei- tung des ganzen Pflanzenreichs von der Einwir- kung der cosmischen Kräfte. Dieser Gegenstand ist indeſs zu genau mit der geographischen Verthei- lung der Gewächse verbunden, als daſs sich beyde von einander absondern liessen. Wir werden da- her diese Materien jetzt ungetrennt untersuchen. Doch schränken wir uns hier blos auf die Thatsa- chen und die sich daraus ergebenden nächsten Fol- gerun- (g) Hunter’s Reise nach Neu-Süd-Wallis. S. 39. im Magazin von Reisebeschreibungen. B. XI. (h) Bulletin de la Soc. philomathique. An VIII. p. 124.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/53>, abgerufen am 23.04.2024.