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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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digen Flächen in salzige kömmt (c), und eben daher
rührt es auch, dass in dem Boden von Egypten
blos einheimische Gewächse unverändert bleiben,
alle fremde aber sehr schnell ausarten (d).

Doch nicht blos die Farbe und äussere Gestalt,
auch die Textur und Mischung der Pflanzen wird
durch den Einfluss des Bodens sehr verändert. Holz
von Pflanzen, die auf Kalkboden gewachsen sind,
ist immer fester, als Holz von Granitboden. Sehr
fest und hart ist deswegen alles Holz auf den Baha-
ma-Inseln, wo der Boden blos aus Muschelkalk
besteht, nur das von Rhizophora Mangle, Cono-
carpus erecta, und andern im Wasser und in Süm-
pfen wachsenden Bäumen ausgenommen (e). Und
noch härter ist alles Holz auf Neuholland, wo Van-
couver
(f) an der südwestlichen Küste die Koral-
lenbänke und Muscheln, denen der Kalkboden die-
ser Insel sein Entstehen verdankt, noch in ihrem
natürlichen Zustande antraf; so hart und schwer,

dass
(c) Pallas Bemerkungen auf einer Reise durch die
südl. Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1.
S. 110.
(d) Volnfy's Reise.
(e) Märter in den physik. Arbeiten der einträchtigen
Freunde zu Wien. J. 1. Q. 1. S. 61. 68. Schöff's Rei-
se. Th. 2. S. 417. 485.
(f) Entdeckungsreise in den nördl. Gewässern der Süd-
see. Uebers. von Sprengel. S. 14.

digen Flächen in salzige kömmt (c), und eben daher
rührt es auch, daſs in dem Boden von Egypten
blos einheimische Gewächse unverändert bleiben,
alle fremde aber sehr schnell ausarten (d).

Doch nicht blos die Farbe und äussere Gestalt,
auch die Textur und Mischung der Pflanzen wird
durch den Einfluſs des Bodens sehr verändert. Holz
von Pflanzen, die auf Kalkboden gewachsen sind,
ist immer fester, als Holz von Granitboden. Sehr
fest und hart ist deswegen alles Holz auf den Baha-
ma-Inseln, wo der Boden blos aus Muschelkalk
besteht, nur das von Rhizophora Mangle, Cono-
carpus erecta, und andern im Wasser und in Süm-
pfen wachsenden Bäumen ausgenommen (e). Und
noch härter ist alles Holz auf Neuholland, wo Van-
couver
(f) an der südwestlichen Küste die Koral-
lenbänke und Muscheln, denen der Kalkboden die-
ser Insel sein Entstehen verdankt, noch in ihrem
natürlichen Zustande antraf; so hart und schwer,

daſs
(c) Pallas Bemerkungen auf einer Reise durch die
südl. Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1.
S. 110.
(d) Volnfy’s Reise.
(e) Märter in den physik. Arbeiten der einträchtigen
Freunde zu Wien. J. 1. Q. 1. S. 61. 68. Schöff’s Rei-
se. Th. 2. S. 417. 485.
(f) Entdeckungsreise in den nördl. Gewässern der Süd-
see. Uebers. von Sprengel. S. 14.
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[42/0052] digen Flächen in salzige kömmt (c), und eben daher rührt es auch, daſs in dem Boden von Egypten blos einheimische Gewächse unverändert bleiben, alle fremde aber sehr schnell ausarten (d). Doch nicht blos die Farbe und äussere Gestalt, auch die Textur und Mischung der Pflanzen wird durch den Einfluſs des Bodens sehr verändert. Holz von Pflanzen, die auf Kalkboden gewachsen sind, ist immer fester, als Holz von Granitboden. Sehr fest und hart ist deswegen alles Holz auf den Baha- ma-Inseln, wo der Boden blos aus Muschelkalk besteht, nur das von Rhizophora Mangle, Cono- carpus erecta, und andern im Wasser und in Süm- pfen wachsenden Bäumen ausgenommen (e). Und noch härter ist alles Holz auf Neuholland, wo Van- couver (f) an der südwestlichen Küste die Koral- lenbänke und Muscheln, denen der Kalkboden die- ser Insel sein Entstehen verdankt, noch in ihrem natürlichen Zustande antraf; so hart und schwer, daſs (c) Pallas Bemerkungen auf einer Reise durch die südl. Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1. S. 110. (d) Volnfy’s Reise. (e) Märter in den physik. Arbeiten der einträchtigen Freunde zu Wien. J. 1. Q. 1. S. 61. 68. Schöff’s Rei- se. Th. 2. S. 417. 485. (f) Entdeckungsreise in den nördl. Gewässern der Süd- see. Uebers. von Sprengel. S. 14.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/52>, abgerufen am 26.04.2024.