ri's (r) Versuche. Duverney fand, dass Fische in so fern im luftleeren Raume sterben, in wie fern dem Wasser die Luft entzogen wird; dass fer- ner diese Thiere in Wasser umkommen, welches durch Kochen seiner Luft beraubt ist; endlich dass sie auch dann zu leben aufhören, wenn das Was- ser, worin sie sich befinden, nicht erneuert, oder das Gefäss, welches zu ihrer Aufbewahrung dienet, verschlossen wird. Priestley beobachtete, dass Fische, die in abgesottenes Regenwasser gesetzt worden waren, binnen vier Stunden umkamen, und dass andere Thiere dieser Art, die er in Was- ser gebracht hatte, welches mit Stickgas, Wasser- stoffgas, kohlensaurem oder nitrösem Gas ge- schwängert war, ebenfalls ihr Leben einbüssten. Nach Corradori's Versuchen sterben Fische in einem mit Wasser angefüllten und mit Oel ge- sperrten Gefässe binnen einem Tage, andere aber, die nach dem Tode von jenen in dasselbe Wasser gesetzt werden, in noch weit kürzerer Zeit. Es ist also gewiss, dass die Fische eben so wenig, als die höhern Thierclassen der athmosphärischen Luft ganz entbehren können. Da aber jene Thiere nicht eher, als nach vier Stunden in ausgekochtem, und erst binnen einem Tage in ungesottenem Was- ser, Frösche hingegen im erstern Falle schon bin- nen höchstens 20 Minuten, und im letzern binnen einer Stunde umkommen, so erhellet zugleich,
dass
(r) A. a. O. S. 669 ff.
ri’s (r) Versuche. Duverney fand, daſs Fische in so fern im luftleeren Raume sterben, in wie fern dem Wasser die Luft entzogen wird; daſs fer- ner diese Thiere in Wasser umkommen, welches durch Kochen seiner Luft beraubt ist; endlich daſs sie auch dann zu leben aufhören, wenn das Was- ser, worin sie sich befinden, nicht erneuert, oder das Gefäſs, welches zu ihrer Aufbewahrung dienet, verschlossen wird. Priestley beobachtete, daſs Fische, die in abgesottenes Regenwasser gesetzt worden waren, binnen vier Stunden umkamen, und daſs andere Thiere dieser Art, die er in Was- ser gebracht hatte, welches mit Stickgas, Wasser- stoffgas, kohlensaurem oder nitrösem Gas ge- schwängert war, ebenfalls ihr Leben einbüſsten. Nach Corradori’s Versuchen sterben Fische in einem mit Wasser angefüllten und mit Oel ge- sperrten Gefäſse binnen einem Tage, andere aber, die nach dem Tode von jenen in dasselbe Wasser gesetzt werden, in noch weit kürzerer Zeit. Es ist also gewiſs, daſs die Fische eben so wenig, als die höhern Thierclassen der athmosphärischen Luft ganz entbehren können. Da aber jene Thiere nicht eher, als nach vier Stunden in ausgekochtem, und erst binnen einem Tage in ungesottenem Was- ser, Frösche hingegen im erstern Falle schon bin- nen höchstens 20 Minuten, und im letzern binnen einer Stunde umkommen, so erhellet zugleich,
daſs
(r) A. a. O. S. 669 ff.
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fern dem Wasser die Luft entzogen wird; daſs fer-
ner diese Thiere in Wasser umkommen, welches
durch Kochen seiner Luft beraubt ist; endlich daſs
sie auch dann zu leben aufhören, wenn das Was-
ser, worin sie sich befinden, nicht erneuert, oder
das Gefäſs, welches zu ihrer Aufbewahrung dienet,
verschlossen wird. Priestley beobachtete, daſs
Fische, die in abgesottenes Regenwasser gesetzt
worden waren, binnen vier Stunden umkamen,
und daſs andere Thiere dieser Art, die er in Was-
ser gebracht hatte, welches mit Stickgas, Wasser-
stoffgas, kohlensaurem oder nitrösem Gas ge-
schwängert war, ebenfalls ihr Leben einbüſsten.
Nach Corradori’s Versuchen sterben Fische in
einem mit Wasser angefüllten und mit Oel ge-
sperrten Gefäſse binnen einem Tage, andere aber,
die nach dem Tode von jenen in dasselbe Wasser
gesetzt werden, in noch weit kürzerer Zeit. Es
ist also gewiſs, daſs die Fische eben so wenig,
als die höhern Thierclassen der athmosphärischen
Luft ganz entbehren können. Da aber jene Thiere
nicht eher, als nach vier Stunden in ausgekochtem,
und erst binnen einem Tage in ungesottenem Was-
ser, Frösche hingegen im erstern Falle schon bin-
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einer Stunde umkommen, so erhellet zugleich,
daſs
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/480>, abgerufen am 22.11.2024.
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