andern. Oft liegen die Thierchen wie betäubt, nehmen aber nachher ihre vorige Thätigkeit wie- der an (x).
Die Körperchen vermehren sich beständig, und mit ihnen die Kruste (y). Nach etlichen Wochen bekömmt die letztere eine gewisse Dicke und Con- sistenz. Untersucht man sie in diesem Zustande, so zeigt sie sich grade so, wie sie von Priestley beschrieben ist. Sie scheint dann wirklich ein schleimiger Bodensatz des Wassers zu seyn, der an der Sonne grün geworden ist; man sieht an ihr keine Organisation. Die grünen Partikeln, die zur Zeit ihrer Entstehung deutlich sichtbar waren, sind jetzt so auf einander gehäuft, und vielleicht in ih- rer Organisation so verändert, dass auch der auf- merksamste Beobachter, wenn er nicht ihre ganze Verwandlung Schritt vor Schritt verfolgte, sehr schwer die Spuhren ihrer ersten Gestalt ent- deckt (z).
Einige Wochen später, wenn die Kruste noch mehr Consistenz erlangt hat, scheint sie eine ver- wirrte Masse, ein erhärteter grüner Schleim gewor- den zu seyn. Reisset man diese Masse aus einan- der, und beobachtet man die Ränder derselben mit einem guten Microscop, so erblickt man noch die
ur-
(x) S. 157.
(y) S. 147.
(z) S. 149-151.
andern. Oft liegen die Thierchen wie betäubt, nehmen aber nachher ihre vorige Thätigkeit wie- der an (x).
Die Körperchen vermehren sich beständig, und mit ihnen die Kruste (y). Nach etlichen Wochen bekömmt die letztere eine gewisse Dicke und Con- sistenz. Untersucht man sie in diesem Zustande, so zeigt sie sich grade so, wie sie von Priestley beschrieben ist. Sie scheint dann wirklich ein schleimiger Bodensatz des Wassers zu seyn, der an der Sonne grün geworden ist; man sieht an ihr keine Organisation. Die grünen Partikeln, die zur Zeit ihrer Entstehung deutlich sichtbar waren, sind jetzt so auf einander gehäuft, und vielleicht in ih- rer Organisation so verändert, daſs auch der auf- merksamste Beobachter, wenn er nicht ihre ganze Verwandlung Schritt vor Schritt verfolgte, sehr schwer die Spuhren ihrer ersten Gestalt ent- deckt (z).
Einige Wochen später, wenn die Kruste noch mehr Consistenz erlangt hat, scheint sie eine ver- wirrte Masse, ein erhärteter grüner Schleim gewor- den zu seyn. Reisset man diese Masse aus einan- der, und beobachtet man die Ränder derselben mit einem guten Microscop, so erblickt man noch die
ur-
(x) S. 157.
(y) S. 147.
(z) S. 149-151.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0313"n="303"/>
andern. Oft liegen die Thierchen wie betäubt,<lb/>
nehmen aber nachher ihre vorige Thätigkeit wie-<lb/>
der an <noteplace="foot"n="(x)">S. 157.</note>.</p><lb/><p>Die Körperchen vermehren sich beständig, und<lb/>
mit ihnen die Kruste <noteplace="foot"n="(y)">S. 147.</note>. Nach etlichen Wochen<lb/>
bekömmt die letztere eine gewisse Dicke und Con-<lb/>
sistenz. Untersucht man sie in diesem Zustande,<lb/>
so zeigt sie sich grade so, wie sie von <hirendition="#k">Priestley</hi><lb/>
beschrieben ist. Sie scheint dann wirklich ein<lb/>
schleimiger Bodensatz des Wassers zu seyn, der<lb/>
an der Sonne grün geworden ist; man sieht an ihr<lb/>
keine Organisation. Die grünen Partikeln, die zur<lb/>
Zeit ihrer Entstehung deutlich sichtbar waren, sind<lb/>
jetzt so auf einander gehäuft, und vielleicht in ih-<lb/>
rer Organisation so verändert, daſs auch der auf-<lb/>
merksamste Beobachter, wenn er nicht ihre ganze<lb/>
Verwandlung Schritt vor Schritt verfolgte, sehr<lb/>
schwer die Spuhren ihrer ersten Gestalt ent-<lb/>
deckt <noteplace="foot"n="(z)">S. 149-151.</note>.</p><lb/><p>Einige Wochen später, wenn die Kruste noch<lb/>
mehr Consistenz erlangt hat, scheint sie eine ver-<lb/>
wirrte Masse, ein erhärteter grüner Schleim gewor-<lb/>
den zu seyn. Reisset man diese Masse aus einan-<lb/>
der, und beobachtet man die Ränder derselben mit<lb/>
einem guten Microscop, so erblickt man noch die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ur-</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[303/0313]
andern. Oft liegen die Thierchen wie betäubt,
nehmen aber nachher ihre vorige Thätigkeit wie-
der an (x).
Die Körperchen vermehren sich beständig, und
mit ihnen die Kruste (y). Nach etlichen Wochen
bekömmt die letztere eine gewisse Dicke und Con-
sistenz. Untersucht man sie in diesem Zustande,
so zeigt sie sich grade so, wie sie von Priestley
beschrieben ist. Sie scheint dann wirklich ein
schleimiger Bodensatz des Wassers zu seyn, der
an der Sonne grün geworden ist; man sieht an ihr
keine Organisation. Die grünen Partikeln, die zur
Zeit ihrer Entstehung deutlich sichtbar waren, sind
jetzt so auf einander gehäuft, und vielleicht in ih-
rer Organisation so verändert, daſs auch der auf-
merksamste Beobachter, wenn er nicht ihre ganze
Verwandlung Schritt vor Schritt verfolgte, sehr
schwer die Spuhren ihrer ersten Gestalt ent-
deckt (z).
Einige Wochen später, wenn die Kruste noch
mehr Consistenz erlangt hat, scheint sie eine ver-
wirrte Masse, ein erhärteter grüner Schleim gewor-
den zu seyn. Reisset man diese Masse aus einan-
der, und beobachtet man die Ränder derselben mit
einem guten Microscop, so erblickt man noch die
ur-
(x) S. 157.
(y) S. 147.
(z) S. 149-151.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/313>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.