Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

nen Vesling (v) und Hasselquist (w) keiner ähn-
lichen Struktur.

So unterscheidet sich vielleicht auch der Ame-
rikanische essbare Leguan von dem Ostindischen.
Der letztere ist die Lacerta Iguana des Linne.
Mehrere Reisende, und unter ihnen selbst gute
Naturforscher, z. B. Schöpf (x) belegen mit eben
diesem Namen einen Leguan, der sich in Westin-
dien aufhält, und scheinen über die Identität die-
ser und der Ostindischen Art gar kein Bedenken
zu tragen. Märter aber, welcher die nehmliche
Eidechse beobachtete, deren Schöpf unter dem
Namen der Lacerta Iguana L. erwähnt, ist unge-
wiss, ob es wirklich diese, oder nicht die Iguana
cauda subulata, tereti, longa, crista nulla, capite
postice aculeato Gronov. Zooph. n. 54. (Lacerta
Agama L.) ist (y). Hier haben wir also einen Be-
weis, dass man sich nicht einmal auf das Zeug-
niss von Naturforschern über die Gleichheit von
Thieren der alten und neuen Welt verlassen darf.
Welches Gewicht können daher die Aussagen von
Leuten haben, die oft nicht die ersten Gründe
der Naturgeschichte kannten? Und diese sind

doch
(v) Obs. anat. c. 5.
(w) Reise nach Palästina. S. 344.
(x) Reise durch die vereinigt. nordam. Staaten. Th. 2.
(y) Physikal. Arbeiten der einträcht. Freunde in Wien.
J. 2. Q. 1. S. 82.

nen Vesling (v) und Hasselquist (w) keiner ähn-
lichen Struktur.

So unterscheidet sich vielleicht auch der Ame-
rikanische eſsbare Leguan von dem Ostindischen.
Der letztere ist die Lacerta Iguana des Linné.
Mehrere Reisende, und unter ihnen selbst gute
Naturforscher, z. B. Schöpf (x) belegen mit eben
diesem Namen einen Leguan, der sich in Westin-
dien aufhält, und scheinen über die Identität die-
ser und der Ostindischen Art gar kein Bedenken
zu tragen. Märter aber, welcher die nehmliche
Eidechse beobachtete, deren Schöpf unter dem
Namen der Lacerta Iguana L. erwähnt, ist unge-
wiſs, ob es wirklich diese, oder nicht die Iguana
cauda subulata, tereti, longa, crista nulla, capite
postice aculeato Gronov. Zooph. n. 54. (Lacerta
Agama L.) ist (y). Hier haben wir also einen Be-
weis, daſs man sich nicht einmal auf das Zeug-
niſs von Naturforschern über die Gleichheit von
Thieren der alten und neuen Welt verlassen darf.
Welches Gewicht können daher die Aussagen von
Leuten haben, die oft nicht die ersten Gründe
der Naturgeschichte kannten? Und diese sind

doch
(v) Obs. anat. c. 5.
(w) Reise nach Palästina. S. 344.
(x) Reise durch die vereinigt. nordam. Staaten. Th. 2.
(y) Physikal. Arbeiten der einträcht. Freunde in Wien.
J. 2. Q. 1. S. 82.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0233" n="223"/>
nen <hi rendition="#k">Vesling</hi> <note place="foot" n="(v)">Obs. anat. c. 5.</note> und <hi rendition="#k">Hasselquist</hi> <note place="foot" n="(w)">Reise nach Palästina. S. 344.</note> keiner ähn-<lb/>
lichen Struktur.</p><lb/>
                <p>So unterscheidet sich vielleicht auch der Ame-<lb/>
rikanische e&#x017F;sbare Leguan von dem Ostindischen.<lb/>
Der letztere ist die Lacerta Iguana des <hi rendition="#k">Linn</hi>é.<lb/>
Mehrere Reisende, und unter ihnen selbst gute<lb/>
Naturforscher, z. B. <hi rendition="#k">Schöpf</hi> <note place="foot" n="(x)">Reise durch die vereinigt. nordam. Staaten. Th. 2.</note> belegen mit eben<lb/>
diesem Namen einen Leguan, der sich in Westin-<lb/>
dien aufhält, und scheinen über die Identität die-<lb/>
ser und der Ostindischen Art gar kein Bedenken<lb/>
zu tragen. <hi rendition="#k">Märter</hi> aber, welcher die nehmliche<lb/>
Eidechse beobachtete, deren <hi rendition="#k">Schöpf</hi> unter dem<lb/>
Namen der Lacerta Iguana L. erwähnt, ist unge-<lb/>
wi&#x017F;s, ob es wirklich diese, oder nicht die Iguana<lb/>
cauda subulata, tereti, longa, crista nulla, capite<lb/>
postice aculeato <hi rendition="#k">Gronov</hi>. Zooph. n. 54. (Lacerta<lb/>
Agama L.) ist <note place="foot" n="(y)">Physikal. Arbeiten der einträcht. Freunde in Wien.<lb/>
J. 2. Q. 1. S. 82.</note>. Hier haben wir also einen Be-<lb/>
weis, da&#x017F;s man sich nicht einmal auf das Zeug-<lb/>
ni&#x017F;s von Naturforschern über die Gleichheit von<lb/>
Thieren der alten und neuen Welt verlassen darf.<lb/>
Welches Gewicht können daher die Aussagen von<lb/>
Leuten haben, die oft nicht die ersten Gründe<lb/>
der Naturgeschichte kannten? Und diese sind<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">doch</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[223/0233] nen Vesling (v) und Hasselquist (w) keiner ähn- lichen Struktur. So unterscheidet sich vielleicht auch der Ame- rikanische eſsbare Leguan von dem Ostindischen. Der letztere ist die Lacerta Iguana des Linné. Mehrere Reisende, und unter ihnen selbst gute Naturforscher, z. B. Schöpf (x) belegen mit eben diesem Namen einen Leguan, der sich in Westin- dien aufhält, und scheinen über die Identität die- ser und der Ostindischen Art gar kein Bedenken zu tragen. Märter aber, welcher die nehmliche Eidechse beobachtete, deren Schöpf unter dem Namen der Lacerta Iguana L. erwähnt, ist unge- wiſs, ob es wirklich diese, oder nicht die Iguana cauda subulata, tereti, longa, crista nulla, capite postice aculeato Gronov. Zooph. n. 54. (Lacerta Agama L.) ist (y). Hier haben wir also einen Be- weis, daſs man sich nicht einmal auf das Zeug- niſs von Naturforschern über die Gleichheit von Thieren der alten und neuen Welt verlassen darf. Welches Gewicht können daher die Aussagen von Leuten haben, die oft nicht die ersten Gründe der Naturgeschichte kannten? Und diese sind doch (v) Obs. anat. c. 5. (w) Reise nach Palästina. S. 344. (x) Reise durch die vereinigt. nordam. Staaten. Th. 2. (y) Physikal. Arbeiten der einträcht. Freunde in Wien. J. 2. Q. 1. S. 82.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/233
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/233>, abgerufen am 21.11.2024.