Ferner finden wir bey den Thieren eine Be- merkung bestätigt, die wir auch bey den Pflanzen und Phytozoen gemacht haben, dass nehmlich sehr häufig in den wärmern Climaten, hingegen selten oder gar nicht in den kältern Zonen ungleichartige Formen mit einander verbunden sind. Das Gnu- thier (Antilope Gnu), welches eben so viele Aehn- lichkeit mit dem Pferde, dem Ochsen und dem Hirsche, als mit den Antilopen hat, die ganze Fa- milie der Faulthiere, deren sämmtliche Arten fast eben so viel mit Thieren aus andern Familien, ja sogar aus andern Classen, als mit einander gemein haben, das Känguru (Jaculus giganteus), Potoru (Jaculus murinus) und mehrere andere Neuhollän- dische Säugthiere, die zwischen den Springhasen, Beutelthieren und Makis in der Mitte stehen, und alle ähnliche bizarre Formen sind blos in den wär- mern Zonen einheimisch. Nirgends trifft man Bey- spiele der Art in den kältern Climaten, ausser bey den Meerthieren, an.
Endlich nimmt auch die Mannichfaltigkeit und Lebhaftigkeit der Farben bey den Thieren, wie bey den Pflanzen, zu, mit abnehmender Entfernung vom Aequator. Die Panther, Leoparde, Zebra, verschiedene Viverren und überhaupt alle buntfär- bige Thiere wohnen in den heissen Gegenden, und dort prangen auch die meisten Vögel mit den grell- sten und lebhaftesten Farben, statt dass in den ge-
mässig-
Ferner finden wir bey den Thieren eine Be- merkung bestätigt, die wir auch bey den Pflanzen und Phytozoen gemacht haben, daſs nehmlich sehr häufig in den wärmern Climaten, hingegen selten oder gar nicht in den kältern Zonen ungleichartige Formen mit einander verbunden sind. Das Gnu- thier (Antilope Gnu), welches eben so viele Aehn- lichkeit mit dem Pferde, dem Ochsen und dem Hirsche, als mit den Antilopen hat, die ganze Fa- milie der Faulthiere, deren sämmtliche Arten fast eben so viel mit Thieren aus andern Familien, ja sogar aus andern Classen, als mit einander gemein haben, das Känguru (Jaculus giganteus), Potoru (Jaculus murinus) und mehrere andere Neuhollän- dische Säugthiere, die zwischen den Springhasen, Beutelthieren und Makis in der Mitte stehen, und alle ähnliche bizarre Formen sind blos in den wär- mern Zonen einheimisch. Nirgends trifft man Bey- spiele der Art in den kältern Climaten, ausser bey den Meerthieren, an.
Endlich nimmt auch die Mannichfaltigkeit und Lebhaftigkeit der Farben bey den Thieren, wie bey den Pflanzen, zu, mit abnehmender Entfernung vom Aequator. Die Panther, Leoparde, Zebra, verschiedene Viverren und überhaupt alle buntfär- bige Thiere wohnen in den heissen Gegenden, und dort prangen auch die meisten Vögel mit den grell- sten und lebhaftesten Farben, statt daſs in den ge-
mäſsig-
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Ferner finden wir bey den Thieren eine Be-
merkung bestätigt, die wir auch bey den Pflanzen
und Phytozoen gemacht haben, daſs nehmlich sehr
häufig in den wärmern Climaten, hingegen selten
oder gar nicht in den kältern Zonen ungleichartige
Formen mit einander verbunden sind. Das Gnu-
thier (Antilope Gnu), welches eben so viele Aehn-
lichkeit mit dem Pferde, dem Ochsen und dem
Hirsche, als mit den Antilopen hat, die ganze Fa-
milie der Faulthiere, deren sämmtliche Arten fast
eben so viel mit Thieren aus andern Familien, ja
sogar aus andern Classen, als mit einander gemein
haben, das Känguru (Jaculus giganteus), Potoru
(Jaculus murinus) und mehrere andere Neuhollän-
dische Säugthiere, die zwischen den Springhasen,
Beutelthieren und Makis in der Mitte stehen, und
alle ähnliche bizarre Formen sind blos in den wär-
mern Zonen einheimisch. Nirgends trifft man Bey-
spiele der Art in den kältern Climaten, ausser bey
den Meerthieren, an.
Endlich nimmt auch die Mannichfaltigkeit und
Lebhaftigkeit der Farben bey den Thieren, wie bey
den Pflanzen, zu, mit abnehmender Entfernung
vom Aequator. Die Panther, Leoparde, Zebra,
verschiedene Viverren und überhaupt alle buntfär-
bige Thiere wohnen in den heissen Gegenden, und
dort prangen auch die meisten Vögel mit den grell-
sten und lebhaftesten Farben, statt daſs in den ge-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/212>, abgerufen am 21.11.2024.
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