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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

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tenzen keine, den Sinnen bemerkbare Veränderung
hervorbringt.

Aber wie bey den Pflanzen, so finden sich auch
bey den Thieren andere Charaktere in der Organi-
sation, die allerdings mit der physischen Verbrei-
tung in enger Verbindung stehen. Hierher ge-
höret:

1) Die Farbe. Diese ändert sich mit dem
Wohnorte, und zwar hängt sie bey den niedern
Thierclassen sehr von dem Boden, worauf
sich das Thier aufhält, bey den höhern Thier-
classen hingegen mehr von cosmischen Einflüs-
sen ab.

Das Weibchen der kurzköpfigen Eidechse
(Iguana helioscopa) hat immer dieselbe Grundfar-
be und das Ansehn, wie der Boden, auf welchem
es sich aufhält (k).

Die Farbe der Fische variirt eben so nach der
Verschiedenheit des Wassers, wie die Farbe der
vierfüssigen Thiere nach dem verschiedenen Him-
melsstriche. Alle Fische, welche in stehenden,
oder sumpfigen und morastigen Wassern sich auf-
halten, nehmen eine bald stärkere, bald schwäche-
re, grüne oder schwarze Farbe an; hingegen erhal-

ten
(k) Pallas Bemerkungen auf einer Reise in die südli-
chen Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1.
S. 134.
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tenzen keine, den Sinnen bemerkbare Veränderung
hervorbringt.

Aber wie bey den Pflanzen, so finden sich auch
bey den Thieren andere Charaktere in der Organi-
sation, die allerdings mit der physischen Verbrei-
tung in enger Verbindung stehen. Hierher ge-
höret:

1) Die Farbe. Diese ändert sich mit dem
Wohnorte, und zwar hängt sie bey den niedern
Thierclassen sehr von dem Boden, worauf
sich das Thier aufhält, bey den höhern Thier-
classen hingegen mehr von cosmischen Einflüs-
sen ab.

Das Weibchen der kurzköpfigen Eidechse
(Iguana helioscopa) hat immer dieselbe Grundfar-
be und das Ansehn, wie der Boden, auf welchem
es sich aufhält (k).

Die Farbe der Fische variirt eben so nach der
Verschiedenheit des Wassers, wie die Farbe der
vierfüſsigen Thiere nach dem verschiedenen Him-
melsstriche. Alle Fische, welche in stehenden,
oder sumpfigen und morastigen Wassern sich auf-
halten, nehmen eine bald stärkere, bald schwäche-
re, grüne oder schwarze Farbe an; hingegen erhal-

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(k) Pallas Bemerkungen auf einer Reise in die südli-
chen Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1.
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[167/0177] tenzen keine, den Sinnen bemerkbare Veränderung hervorbringt. Aber wie bey den Pflanzen, so finden sich auch bey den Thieren andere Charaktere in der Organi- sation, die allerdings mit der physischen Verbrei- tung in enger Verbindung stehen. Hierher ge- höret: 1) Die Farbe. Diese ändert sich mit dem Wohnorte, und zwar hängt sie bey den niedern Thierclassen sehr von dem Boden, worauf sich das Thier aufhält, bey den höhern Thier- classen hingegen mehr von cosmischen Einflüs- sen ab. Das Weibchen der kurzköpfigen Eidechse (Iguana helioscopa) hat immer dieselbe Grundfar- be und das Ansehn, wie der Boden, auf welchem es sich aufhält (k). Die Farbe der Fische variirt eben so nach der Verschiedenheit des Wassers, wie die Farbe der vierfüſsigen Thiere nach dem verschiedenen Him- melsstriche. Alle Fische, welche in stehenden, oder sumpfigen und morastigen Wassern sich auf- halten, nehmen eine bald stärkere, bald schwäche- re, grüne oder schwarze Farbe an; hingegen erhal- ten (k) Pallas Bemerkungen auf einer Reise in die südli- chen Statthalterschaften des Russischen Reichs. Th. 1. S. 134. L 4

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/177>, abgerufen am 29.03.2024.