Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Flor des letztern hat vieles mit der Austrasi-
schen, die der erstern manches mit der Westindi-
schen gemein. Zugleich aber, und dieser Umstand
verdient die grösste Aufmerksamkeit, nähern sich
auch diese Antarktische Floren wieder denen, wo-
von in der Austrasischen fast alle Spuhren ver-
schwunden waren, den Floren der gemässigten und
kalten Zone des Nordens. In Neuseeland zeigen
sich wieder die Geschlechter Plantago, Veronica,
Myosotis, Gentiana, Andromeda, Peucedanum,
Laserpitium, Ligusticum, Apium, Clematis, Le-
pidium, Sisymbrium, Linum (n), im nördlichen
Chili Salix, Scandix und Heracleum (o), im Feuer-
lande Fagus, Betula und Ribes (p). Ja, es finden
sich hier wieder mehrere Arten, die noch in keinen
andern Erdstrichen, als in der nördlichen Erde ge-
sehen sind. So bringt der Boden in Chili viele
Kräuter freywillig hervor, die man auch in Euro-
pa antrifft, z. B. Malven, Kleearten, Wegerichsar-
ten, Cichorien, Melisse, Münze (q), das Heracleum
tuberosum Mol. welches sich nur in der Wurzel
von dem Heracleum sphondylium unterscheidet,

und
(n) G. Forster flor. ins. austr. prodr.
(o) Molina's Nat. Gesch. von Chili. S. 103. 115. 144. 145.
157.
(p) Banks u. Solander beym Hawkesworth. B. 2.
S. 43. 60.
(q) Molina a. a. O. S. 101.
I 2

Die Flor des letztern hat vieles mit der Austrasi-
schen, die der erstern manches mit der Westindi-
schen gemein. Zugleich aber, und dieser Umstand
verdient die gröſste Aufmerksamkeit, nähern sich
auch diese Antarktische Floren wieder denen, wo-
von in der Austrasischen fast alle Spuhren ver-
schwunden waren, den Floren der gemäſsigten und
kalten Zone des Nordens. In Neuseeland zeigen
sich wieder die Geschlechter Plantago, Veronica,
Myosotis, Gentiana, Andromeda, Peucedanum,
Laserpitium, Ligusticum, Apium, Clematis, Le-
pidium, Sisymbrium, Linum (n), im nördlichen
Chili Salix, Scandix und Heracleum (o), im Feuer-
lande Fagus, Betula und Ribes (p). Ja, es finden
sich hier wieder mehrere Arten, die noch in keinen
andern Erdstrichen, als in der nördlichen Erde ge-
sehen sind. So bringt der Boden in Chili viele
Kräuter freywillig hervor, die man auch in Euro-
pa antrifft, z. B. Malven, Kleearten, Wegerichsar-
ten, Cichorien, Melisse, Münze (q), das Heracleum
tuberosum Mol. welches sich nur in der Wurzel
von dem Heracleum sphondylium unterscheidet,

und
(n) G. Forster flor. ins. austr. prodr.
(o) Molina’s Nat. Gesch. von Chili. S. 103. 115. 144. 145.
157.
(p) Banks u. Solander beym Hawkesworth. B. 2.
S. 43. 60.
(q) Molina a. a. O. S. 101.
I 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <div n="7">
                    <p><pb facs="#f0141" n="131"/>
Die Flor des letztern hat vieles mit der Austrasi-<lb/>
schen, die der erstern manches mit der Westindi-<lb/>
schen gemein. Zugleich aber, und dieser Umstand<lb/>
verdient die grö&#x017F;ste Aufmerksamkeit, nähern sich<lb/>
auch diese Antarktische Floren wieder denen, wo-<lb/>
von in der Austrasischen fast alle Spuhren ver-<lb/>
schwunden waren, den Floren der gemä&#x017F;sigten und<lb/>
kalten Zone des Nordens. In Neuseeland zeigen<lb/>
sich wieder die Geschlechter Plantago, Veronica,<lb/>
Myosotis, Gentiana, Andromeda, Peucedanum,<lb/>
Laserpitium, Ligusticum, Apium, Clematis, Le-<lb/>
pidium, Sisymbrium, Linum <note place="foot" n="(n)">G. <hi rendition="#k">Forster</hi> flor. ins. austr. prodr.</note>, im nördlichen<lb/>
Chili Salix, Scandix und Heracleum <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#k">Molina</hi>&#x2019;s Nat. Gesch. von Chili. S. 103. 115. 144. 145.<lb/>
157.</note>, im Feuer-<lb/>
lande Fagus, Betula und Ribes <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#k">Banks</hi> u. <hi rendition="#k">Solander</hi> beym <hi rendition="#k">Hawkesworth</hi>. B. 2.<lb/>
S. 43. 60.</note>. Ja, es finden<lb/>
sich hier wieder mehrere Arten, die noch in keinen<lb/>
andern Erdstrichen, als in der nördlichen Erde ge-<lb/>
sehen sind. So bringt der Boden in Chili viele<lb/>
Kräuter freywillig hervor, die man auch in Euro-<lb/>
pa antrifft, z. B. Malven, Kleearten, Wegerichsar-<lb/>
ten, Cichorien, Melisse, Münze <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#k">Molina</hi> a. a. O. S. 101.</note>, das Heracleum<lb/>
tuberosum <hi rendition="#k">Mol</hi>. welches sich nur in der Wurzel<lb/>
von dem Heracleum sphondylium unterscheidet,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">I 2</fw><lb/></p>
                  </div>
                </div>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[131/0141] Die Flor des letztern hat vieles mit der Austrasi- schen, die der erstern manches mit der Westindi- schen gemein. Zugleich aber, und dieser Umstand verdient die gröſste Aufmerksamkeit, nähern sich auch diese Antarktische Floren wieder denen, wo- von in der Austrasischen fast alle Spuhren ver- schwunden waren, den Floren der gemäſsigten und kalten Zone des Nordens. In Neuseeland zeigen sich wieder die Geschlechter Plantago, Veronica, Myosotis, Gentiana, Andromeda, Peucedanum, Laserpitium, Ligusticum, Apium, Clematis, Le- pidium, Sisymbrium, Linum (n), im nördlichen Chili Salix, Scandix und Heracleum (o), im Feuer- lande Fagus, Betula und Ribes (p). Ja, es finden sich hier wieder mehrere Arten, die noch in keinen andern Erdstrichen, als in der nördlichen Erde ge- sehen sind. So bringt der Boden in Chili viele Kräuter freywillig hervor, die man auch in Euro- pa antrifft, z. B. Malven, Kleearten, Wegerichsar- ten, Cichorien, Melisse, Münze (q), das Heracleum tuberosum Mol. welches sich nur in der Wurzel von dem Heracleum sphondylium unterscheidet, und (n) G. Forster flor. ins. austr. prodr. (o) Molina’s Nat. Gesch. von Chili. S. 103. 115. 144. 145. 157. (p) Banks u. Solander beym Hawkesworth. B. 2. S. 43. 60. (q) Molina a. a. O. S. 101. I 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/141
Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 2. Göttingen, 1803, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie02_1803/141>, abgerufen am 29.03.2024.