den. Die Anhänge am After, womit die Männ- chen der Rochen und Hayfische versehen sind, und welche ehedem für ein männliches Glied angesehen wurden, dienen zur Umfassung des Weibchens bey der Begattung (b).
Die Zeugungsorgane des Weibchens bestehen bey den Grätenfischen in einem einfachen oder dop- pelten, aus mehrern Lappen zusammengesetzten, und zur Laichzeit von Eyern strotzenden Eyer- stocke, der fast dieselbe Lage wie der Hode des Männchens hat, und unten in eine Art von Mutter- trompete übergeht, die sich an derselben Stelle nach aussen öffnet, wo der Ausführungsgang des Saamens bey dem Männchen seine Mündung hat. Einige Knorpelfische haben bey einem einfachen Eyerstocke zwey lange und gewundene Muttertrom- peten, welche beym Zwerchfelle ihren Anfang neh- men und in eine doppelte Gebährmutter übergehen. Auch findet sich bey diesen an jedem Eyerleiter ein drüsenartiger Körper, der bey trächtigen Fischen eine grosse Menge trüben und salzichten Wassers enthält, und sich mit einer dicken Warze in die Muttertrompete öffnet.
Wir haben oben gesehen, dass die letztern Fi- sche auch unter allen die am meisten zusammenge-
setz-
(b)Bloch in den Schriften der Berlinischen Gesellschaft, B. VI, S. 377. B. IX. S. 9.
den. Die Anhänge am After, womit die Männ- chen der Rochen und Hayfische versehen sind, und welche ehedem für ein männliches Glied angesehen wurden, dienen zur Umfassung des Weibchens bey der Begattung (b).
Die Zeugungsorgane des Weibchens bestehen bey den Grätenfischen in einem einfachen oder dop- pelten, aus mehrern Lappen zusammengesetzten, und zur Laichzeit von Eyern strotzenden Eyer- stocke, der fast dieselbe Lage wie der Hode des Männchens hat, und unten in eine Art von Mutter- trompete übergeht, die sich an derselben Stelle nach aussen öffnet, wo der Ausführungsgang des Saamens bey dem Männchen seine Mündung hat. Einige Knorpelfische haben bey einem einfachen Eyerstocke zwey lange und gewundene Muttertrom- peten, welche beym Zwerchfelle ihren Anfang neh- men und in eine doppelte Gebährmutter übergehen. Auch findet sich bey diesen an jedem Eyerleiter ein drüsenartiger Körper, der bey trächtigen Fischen eine groſse Menge trüben und salzichten Wassers enthält, und sich mit einer dicken Warze in die Muttertrompete öffnet.
Wir haben oben gesehen, daſs die letztern Fi- sche auch unter allen die am meisten zusammenge-
setz-
(b)Bloch in den Schriften der Berlinischen Gesellschaft, B. VI, S. 377. B. IX. S. 9.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0307"n="287"/>
den. Die Anhänge am After, womit die Männ-<lb/>
chen der Rochen und Hayfische versehen sind, und<lb/>
welche ehedem für ein männliches Glied angesehen<lb/>
wurden, dienen zur Umfassung des Weibchens bey<lb/>
der Begattung <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#k">Bloch</hi> in den Schriften der Berlinischen Gesellschaft,<lb/>
B. VI, S. 377. B. IX. S. 9.</note>.</p><lb/><p>Die Zeugungsorgane des Weibchens bestehen<lb/>
bey den Grätenfischen in einem einfachen oder dop-<lb/>
pelten, aus mehrern Lappen zusammengesetzten,<lb/>
und zur Laichzeit von Eyern strotzenden Eyer-<lb/>
stocke, der fast dieselbe Lage wie der Hode des<lb/>
Männchens hat, und unten in eine Art von Mutter-<lb/>
trompete übergeht, die sich an derselben Stelle<lb/>
nach aussen öffnet, wo der Ausführungsgang des<lb/>
Saamens bey dem Männchen seine Mündung hat.<lb/>
Einige Knorpelfische haben bey einem einfachen<lb/>
Eyerstocke zwey lange und gewundene Muttertrom-<lb/>
peten, welche beym Zwerchfelle ihren Anfang neh-<lb/>
men und in eine doppelte Gebährmutter übergehen.<lb/>
Auch findet sich bey diesen an jedem Eyerleiter ein<lb/>
drüsenartiger Körper, der bey trächtigen Fischen<lb/>
eine groſse Menge trüben und salzichten Wassers<lb/>
enthält, und sich mit einer dicken Warze in die<lb/>
Muttertrompete öffnet.</p><lb/><p>Wir haben oben gesehen, daſs die letztern Fi-<lb/>
sche auch unter allen die am meisten zusammenge-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">setz-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[287/0307]
den. Die Anhänge am After, womit die Männ-
chen der Rochen und Hayfische versehen sind, und
welche ehedem für ein männliches Glied angesehen
wurden, dienen zur Umfassung des Weibchens bey
der Begattung (b).
Die Zeugungsorgane des Weibchens bestehen
bey den Grätenfischen in einem einfachen oder dop-
pelten, aus mehrern Lappen zusammengesetzten,
und zur Laichzeit von Eyern strotzenden Eyer-
stocke, der fast dieselbe Lage wie der Hode des
Männchens hat, und unten in eine Art von Mutter-
trompete übergeht, die sich an derselben Stelle
nach aussen öffnet, wo der Ausführungsgang des
Saamens bey dem Männchen seine Mündung hat.
Einige Knorpelfische haben bey einem einfachen
Eyerstocke zwey lange und gewundene Muttertrom-
peten, welche beym Zwerchfelle ihren Anfang neh-
men und in eine doppelte Gebährmutter übergehen.
Auch findet sich bey diesen an jedem Eyerleiter ein
drüsenartiger Körper, der bey trächtigen Fischen
eine groſse Menge trüben und salzichten Wassers
enthält, und sich mit einer dicken Warze in die
Muttertrompete öffnet.
Wir haben oben gesehen, daſs die letztern Fi-
sche auch unter allen die am meisten zusammenge-
setz-
(b) Bloch in den Schriften der Berlinischen Gesellschaft,
B. VI, S. 377. B. IX. S. 9.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/307>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.