die dasselbe in die Vorhaut zurückziehen, wie bey allen vierfüssigen Thieren, und ein Knochen in der Ruthe, wie bey der Familie der Hunde (b).
Des Vorzugs der Hände entbehren alle übrige Familien. Einige von diesen haben statt der Fin- ger Krallen, und bey den übrigen finden sich ent- weder Zehen, die mit stumpfen hornartigen Ueber- zügen bedeckt sind, oder äussere Gliedmaassen, die mit den Flossen der Fische übereinkommen.
Die erste jener Familien mit Krallen ist die der Hunde. Diese haben drey Arten von Zähnen, wie die vorigen, aber kürzere, stärkere und zahlrei- chere Schneidezähne, grössere und spitzere Eck- zähne, und schärfere Backenzähne. Ihre Kinnla- den und Kaumuskeln sind stärker, und ihre Glied- maassen in Vergleichung mit der Länge des Rumpfs kürzer, wie bey dem Menschen und den Affen. Einige Theile, die bey andern Thieren membranös sind, haben bey ihnen eigene Knochen. So liegt eine eigene knöcherne Scheidewand zwischen den grossen Seitenblättern der harten Hirnhaut, wodurch das kleine Gehirn vom grossen abgesondert ist, und so ist auch die Harnröhre bey ihnen, wie bey den
meisten
(b)Wiedemann's Archiv für Zool. u. s. w. B. 1. St. 1. S. 28 ff. Camper's N. G. des Orang-Utang. S. 111 ff.
I. Bd. N
die dasselbe in die Vorhaut zurückziehen, wie bey allen vierfüſsigen Thieren, und ein Knochen in der Ruthe, wie bey der Familie der Hunde (b).
Des Vorzugs der Hände entbehren alle übrige Familien. Einige von diesen haben statt der Fin- ger Krallen, und bey den übrigen finden sich ent- weder Zehen, die mit stumpfen hornartigen Ueber- zügen bedeckt sind, oder äussere Gliedmaaſsen, die mit den Flossen der Fische übereinkommen.
Die erste jener Familien mit Krallen ist die der Hunde. Diese haben drey Arten von Zähnen, wie die vorigen, aber kürzere, stärkere und zahlrei- chere Schneidezähne, gröſsere und spitzere Eck- zähne, und schärfere Backenzähne. Ihre Kinnla- den und Kaumuskeln sind stärker, und ihre Glied- maaſsen in Vergleichung mit der Länge des Rumpfs kürzer, wie bey dem Menschen und den Affen. Einige Theile, die bey andern Thieren membranös sind, haben bey ihnen eigene Knochen. So liegt eine eigene knöcherne Scheidewand zwischen den groſsen Seitenblättern der harten Hirnhaut, wodurch das kleine Gehirn vom groſsen abgesondert ist, und so ist auch die Harnröhre bey ihnen, wie bey den
meisten
(b)Wiedemann’s Archiv für Zool. u. s. w. B. 1. St. 1. S. 28 ff. Camper’s N. G. des Orang-Utang. S. 111 ff.
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die dasselbe in die Vorhaut zurückziehen, wie bey
allen vierfüſsigen Thieren, und ein Knochen in der
Ruthe, wie bey der Familie der Hunde (b).
Des Vorzugs der Hände entbehren alle übrige
Familien. Einige von diesen haben statt der Fin-
ger Krallen, und bey den übrigen finden sich ent-
weder Zehen, die mit stumpfen hornartigen Ueber-
zügen bedeckt sind, oder äussere Gliedmaaſsen, die
mit den Flossen der Fische übereinkommen.
Die erste jener Familien mit Krallen ist die der
Hunde. Diese haben drey Arten von Zähnen, wie
die vorigen, aber kürzere, stärkere und zahlrei-
chere Schneidezähne, gröſsere und spitzere Eck-
zähne, und schärfere Backenzähne. Ihre Kinnla-
den und Kaumuskeln sind stärker, und ihre Glied-
maaſsen in Vergleichung mit der Länge des Rumpfs
kürzer, wie bey dem Menschen und den Affen.
Einige Theile, die bey andern Thieren membranös
sind, haben bey ihnen eigene Knochen. So liegt
eine eigene knöcherne Scheidewand zwischen den
groſsen Seitenblättern der harten Hirnhaut, wodurch
das kleine Gehirn vom groſsen abgesondert ist, und
so ist auch die Harnröhre bey ihnen, wie bey den
meisten
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/213>, abgerufen am 04.12.2024.
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