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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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und des Oberkiefers Gemeinschaft haben. Zu bey-
den Seiten jener Scheidewand liegen gewundene
oder ästige Knochen, auf deren häutigen Bekleidun-
gen sich die Zweige des Geruchsnerven, nachdem
sie durch die Oeffnungen des Siebbeins gelangt sind,
verbreiten (u).

Der Augapfel ist bey allen Säugthieren, wie
beym Menschen, fast kugelförmig. Alle haben eine
convexe Hornhaut, eine Sklerotika, Chorioidea,
Retina, eine cirkelförmige, flockenartige und von
der Traubenhaut fast unzertrennliche Iris, viel
wässrige Feuchtigkeit, einen grossen Glaskörper,
und eine weit kleinere Crystallinse, die vorne bey-
nahe flach ist. Alle haben einerley Augenmuskeln
mit dem Menschen, ausgenommen den Bulbosus,
der dem letztern fehlt (v). Keines aber, ausser dem
Affen, hat mit ihm den gelben Fleck in der Netz-
haut gemein (w).

Die meisten Säugthiere haben, gleich dem
Menschen, ein äusseres Gehörorgan (auricula) und
einen äussern Gehörgang, alle ein Trommelfell,
eine Eustachische Röhre, einen Vorhof mit drey

Gehör-
(u) Harwood's vergl. Anat. u. Physiol. H. 1. Abschn.
5, 6.
(v) Haller opp. min. T. III. p. 233.
(w) Home, Phil. Trans. 1798.

und des Oberkiefers Gemeinschaft haben. Zu bey-
den Seiten jener Scheidewand liegen gewundene
oder ästige Knochen, auf deren häutigen Bekleidun-
gen sich die Zweige des Geruchsnerven, nachdem
sie durch die Oeffnungen des Siebbeins gelangt sind,
verbreiten (u).

Der Augapfel ist bey allen Säugthieren, wie
beym Menschen, fast kugelförmig. Alle haben eine
convexe Hornhaut, eine Sklerotika, Chorioidea,
Retina, eine cirkelförmige, flockenartige und von
der Traubenhaut fast unzertrennliche Iris, viel
wäſsrige Feuchtigkeit, einen groſsen Glaskörper,
und eine weit kleinere Crystallinse, die vorne bey-
nahe flach ist. Alle haben einerley Augenmuskeln
mit dem Menschen, ausgenommen den Bulbosus,
der dem letztern fehlt (v). Keines aber, ausser dem
Affen, hat mit ihm den gelben Fleck in der Netz-
haut gemein (w).

Die meisten Säugthiere haben, gleich dem
Menschen, ein äusseres Gehörorgan (auricula) und
einen äussern Gehörgang, alle ein Trommelfell,
eine Eustachische Röhre, einen Vorhof mit drey

Gehör-
(u) Harwood’s vergl. Anat. u. Physiol. H. 1. Abschn.
5, 6.
(v) Haller opp. min. T. III. p. 233.
(w) Home, Phil. Trans. 1798.
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[187/0207] und des Oberkiefers Gemeinschaft haben. Zu bey- den Seiten jener Scheidewand liegen gewundene oder ästige Knochen, auf deren häutigen Bekleidun- gen sich die Zweige des Geruchsnerven, nachdem sie durch die Oeffnungen des Siebbeins gelangt sind, verbreiten (u). Der Augapfel ist bey allen Säugthieren, wie beym Menschen, fast kugelförmig. Alle haben eine convexe Hornhaut, eine Sklerotika, Chorioidea, Retina, eine cirkelförmige, flockenartige und von der Traubenhaut fast unzertrennliche Iris, viel wäſsrige Feuchtigkeit, einen groſsen Glaskörper, und eine weit kleinere Crystallinse, die vorne bey- nahe flach ist. Alle haben einerley Augenmuskeln mit dem Menschen, ausgenommen den Bulbosus, der dem letztern fehlt (v). Keines aber, ausser dem Affen, hat mit ihm den gelben Fleck in der Netz- haut gemein (w). Die meisten Säugthiere haben, gleich dem Menschen, ein äusseres Gehörorgan (auricula) und einen äussern Gehörgang, alle ein Trommelfell, eine Eustachische Röhre, einen Vorhof mit drey Gehör- (u) Harwood’s vergl. Anat. u. Physiol. H. 1. Abschn. 5, 6. (v) Haller opp. min. T. III. p. 233. (w) Home, Phil. Trans. 1798.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/207>, abgerufen am 04.12.2024.