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Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Bis zum zweiten Pariser Frieden. Leipzig, 1879.

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Der Norddeutsche Bund.
den Ehrgeiz Sachsens und Hessens zu befriedigen schlug man auch die
Mediatisirung der Reichsritterschaft und einiger der allerkleinsten Grafen
und Herren vor, wobei den beiden Mittelstaaten der Löwentheil zuge-
dacht war.

Aber man erfuhr nochmals, daß diesem Staate ohne harte Arbeit
kein Erfolg gelang: nicht so als ein Nothbehelf der Verlegenheit und nicht
durch friedliche Unterhandlungen konnte die kühne Idee des preußischen
Kaiserthums ins Leben treten. Die räthselhaften Schwankungen der
Berliner Staatskunst hatten an allen Höfen tiefes Mißtrauen erregt; ihre
zaudernde Verlegenheit erschien der Welt als durchtriebene Berechnung.
Selbst an dem befreundeten Petersburger Hofe bezweifelte man eine Zeit
lang, ob dieser Norddeutsche Bund nicht ein napoleonisches Ränkespiel sei.
Oesterreich vollends konnte eine Politik, die einen Bruchtheil der alten Kaiser-
herrlichkeit auf Preußen zu übertragen suchte, nicht mit günstigen Augen an-
sehen. Kaiser Franz blieb voll Argwohns, zumal da Preußen die Verhand-
lungen streng geheim hielt; durch die Vermittlung des österreichischen Ge-
sandten in Paris erhielt der Kurfürst von Sachsen zuerst die Nachricht,
daß Napoleon ihn vor dem Berliner Ehrgeiz warnen lasse. Was ließ
sich unter solchen Umständen von der guten Gesinnung jener Kleinstaaten
erwarten, die von jeher gewohnt waren den Zweck zu wollen ohne die
Mittel, Preußens Schutz zu beanspruchen ohne die geringste Gegenleistung?

Der Kurfürst von Hessen hatte soeben erst wegen des Zutritts zum
Rheinbunde geheime Verhandlungen geführt und war nur deßhalb mit
Frankreich nicht handelseins geworden, weil Napoleon dem Habgierigen
das Land der Darmstädter Vettern nicht schenken wollte. Nun betrieb er,
immer in der Hoffnung auf Landgewinn, freudig den Plan des Nord-
deutschen Bundes; doch sein Eifer erkaltete gänzlich sobald sich heraus-
stellte, daß Friedrich Wilhelms Rechtlichkeit die Mediatisirungen auf ein
sehr bescheidenes Maß beschränken wollte. Das sächsische Cabinet zeigte
wieder denselben steifen Hochmuth, wie einst bei den Berathungen über
Friedrichs Fürstenbund. Von einer Unterordnung des Rautenkranzes unter
ein preußisches Kaiserthum durfte gar nicht die Rede sein. Da Preußen
nachgiebig die Kaiserwürde fallen ließ, forderte der Dresdner Hof ein
Bundesdirectorium, das zwischen Preußen, Sachsen und Hessen reihum
gehen sollte, und statt des Bundesheeres und des Bundesgerichts viel-
mehr drei Kreisheere und drei Kreistribunale unter der Leitung der drei
Vormächte. Die alte Sehnsucht der Albertiner nach der Einverleibung
der ernestinischen Lande wurde wieder lebendig und blieb seitdem durch
zwei Menschenalter der Lieblingswunsch der Dresdner Staatskunst. Auch
die Hansestädte verhielten sich ablehnend, obgleich ihnen der Norddeutsche
Bund schonend nur eine Geldzahlung statt der Kriegsleistungen zumuthete;
sie beriethen insgeheim über die Bildung eines hanseatischen Sonderbundes.
Als sodann die Kriegsgefahr näher rückte und Preußen von seinen kleinen

Der Norddeutſche Bund.
den Ehrgeiz Sachſens und Heſſens zu befriedigen ſchlug man auch die
Mediatiſirung der Reichsritterſchaft und einiger der allerkleinſten Grafen
und Herren vor, wobei den beiden Mittelſtaaten der Löwentheil zuge-
dacht war.

Aber man erfuhr nochmals, daß dieſem Staate ohne harte Arbeit
kein Erfolg gelang: nicht ſo als ein Nothbehelf der Verlegenheit und nicht
durch friedliche Unterhandlungen konnte die kühne Idee des preußiſchen
Kaiſerthums ins Leben treten. Die räthſelhaften Schwankungen der
Berliner Staatskunſt hatten an allen Höfen tiefes Mißtrauen erregt; ihre
zaudernde Verlegenheit erſchien der Welt als durchtriebene Berechnung.
Selbſt an dem befreundeten Petersburger Hofe bezweifelte man eine Zeit
lang, ob dieſer Norddeutſche Bund nicht ein napoleoniſches Ränkeſpiel ſei.
Oeſterreich vollends konnte eine Politik, die einen Bruchtheil der alten Kaiſer-
herrlichkeit auf Preußen zu übertragen ſuchte, nicht mit günſtigen Augen an-
ſehen. Kaiſer Franz blieb voll Argwohns, zumal da Preußen die Verhand-
lungen ſtreng geheim hielt; durch die Vermittlung des öſterreichiſchen Ge-
ſandten in Paris erhielt der Kurfürſt von Sachſen zuerſt die Nachricht,
daß Napoleon ihn vor dem Berliner Ehrgeiz warnen laſſe. Was ließ
ſich unter ſolchen Umſtänden von der guten Geſinnung jener Kleinſtaaten
erwarten, die von jeher gewohnt waren den Zweck zu wollen ohne die
Mittel, Preußens Schutz zu beanſpruchen ohne die geringſte Gegenleiſtung?

Der Kurfürſt von Heſſen hatte ſoeben erſt wegen des Zutritts zum
Rheinbunde geheime Verhandlungen geführt und war nur deßhalb mit
Frankreich nicht handelseins geworden, weil Napoleon dem Habgierigen
das Land der Darmſtädter Vettern nicht ſchenken wollte. Nun betrieb er,
immer in der Hoffnung auf Landgewinn, freudig den Plan des Nord-
deutſchen Bundes; doch ſein Eifer erkaltete gänzlich ſobald ſich heraus-
ſtellte, daß Friedrich Wilhelms Rechtlichkeit die Mediatiſirungen auf ein
ſehr beſcheidenes Maß beſchränken wollte. Das ſächſiſche Cabinet zeigte
wieder denſelben ſteifen Hochmuth, wie einſt bei den Berathungen über
Friedrichs Fürſtenbund. Von einer Unterordnung des Rautenkranzes unter
ein preußiſches Kaiſerthum durfte gar nicht die Rede ſein. Da Preußen
nachgiebig die Kaiſerwürde fallen ließ, forderte der Dresdner Hof ein
Bundesdirectorium, das zwiſchen Preußen, Sachſen und Heſſen reihum
gehen ſollte, und ſtatt des Bundesheeres und des Bundesgerichts viel-
mehr drei Kreisheere und drei Kreistribunale unter der Leitung der drei
Vormächte. Die alte Sehnſucht der Albertiner nach der Einverleibung
der erneſtiniſchen Lande wurde wieder lebendig und blieb ſeitdem durch
zwei Menſchenalter der Lieblingswunſch der Dresdner Staatskunſt. Auch
die Hanſeſtädte verhielten ſich ablehnend, obgleich ihnen der Norddeutſche
Bund ſchonend nur eine Geldzahlung ſtatt der Kriegsleiſtungen zumuthete;
ſie beriethen insgeheim über die Bildung eines hanſeatiſchen Sonderbundes.
Als ſodann die Kriegsgefahr näher rückte und Preußen von ſeinen kleinen

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[239/0255] Der Norddeutſche Bund. den Ehrgeiz Sachſens und Heſſens zu befriedigen ſchlug man auch die Mediatiſirung der Reichsritterſchaft und einiger der allerkleinſten Grafen und Herren vor, wobei den beiden Mittelſtaaten der Löwentheil zuge- dacht war. Aber man erfuhr nochmals, daß dieſem Staate ohne harte Arbeit kein Erfolg gelang: nicht ſo als ein Nothbehelf der Verlegenheit und nicht durch friedliche Unterhandlungen konnte die kühne Idee des preußiſchen Kaiſerthums ins Leben treten. Die räthſelhaften Schwankungen der Berliner Staatskunſt hatten an allen Höfen tiefes Mißtrauen erregt; ihre zaudernde Verlegenheit erſchien der Welt als durchtriebene Berechnung. Selbſt an dem befreundeten Petersburger Hofe bezweifelte man eine Zeit lang, ob dieſer Norddeutſche Bund nicht ein napoleoniſches Ränkeſpiel ſei. Oeſterreich vollends konnte eine Politik, die einen Bruchtheil der alten Kaiſer- herrlichkeit auf Preußen zu übertragen ſuchte, nicht mit günſtigen Augen an- ſehen. Kaiſer Franz blieb voll Argwohns, zumal da Preußen die Verhand- lungen ſtreng geheim hielt; durch die Vermittlung des öſterreichiſchen Ge- ſandten in Paris erhielt der Kurfürſt von Sachſen zuerſt die Nachricht, daß Napoleon ihn vor dem Berliner Ehrgeiz warnen laſſe. Was ließ ſich unter ſolchen Umſtänden von der guten Geſinnung jener Kleinſtaaten erwarten, die von jeher gewohnt waren den Zweck zu wollen ohne die Mittel, Preußens Schutz zu beanſpruchen ohne die geringſte Gegenleiſtung? Der Kurfürſt von Heſſen hatte ſoeben erſt wegen des Zutritts zum Rheinbunde geheime Verhandlungen geführt und war nur deßhalb mit Frankreich nicht handelseins geworden, weil Napoleon dem Habgierigen das Land der Darmſtädter Vettern nicht ſchenken wollte. Nun betrieb er, immer in der Hoffnung auf Landgewinn, freudig den Plan des Nord- deutſchen Bundes; doch ſein Eifer erkaltete gänzlich ſobald ſich heraus- ſtellte, daß Friedrich Wilhelms Rechtlichkeit die Mediatiſirungen auf ein ſehr beſcheidenes Maß beſchränken wollte. Das ſächſiſche Cabinet zeigte wieder denſelben ſteifen Hochmuth, wie einſt bei den Berathungen über Friedrichs Fürſtenbund. Von einer Unterordnung des Rautenkranzes unter ein preußiſches Kaiſerthum durfte gar nicht die Rede ſein. Da Preußen nachgiebig die Kaiſerwürde fallen ließ, forderte der Dresdner Hof ein Bundesdirectorium, das zwiſchen Preußen, Sachſen und Heſſen reihum gehen ſollte, und ſtatt des Bundesheeres und des Bundesgerichts viel- mehr drei Kreisheere und drei Kreistribunale unter der Leitung der drei Vormächte. Die alte Sehnſucht der Albertiner nach der Einverleibung der erneſtiniſchen Lande wurde wieder lebendig und blieb ſeitdem durch zwei Menſchenalter der Lieblingswunſch der Dresdner Staatskunſt. Auch die Hanſeſtädte verhielten ſich ablehnend, obgleich ihnen der Norddeutſche Bund ſchonend nur eine Geldzahlung ſtatt der Kriegsleiſtungen zumuthete; ſie beriethen insgeheim über die Bildung eines hanſeatiſchen Sonderbundes. Als ſodann die Kriegsgefahr näher rückte und Preußen von ſeinen kleinen

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Zitationshilfe: Treitschke, Heinrich von: Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert. Bd. 1: Bis zum zweiten Pariser Frieden. Leipzig, 1879, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treitschke_geschichte01_1879/255>, abgerufen am 23.11.2024.