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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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war; entstunden bei Legung des Grundes und Anfange des neuen Werks wiederholte Erdbeben mit hervorfarendem Feuer, wodurch das Holz verbrant, die Arbeiter beschädigt und erschlagen, das angefangene Werk zerstöret ward. Endlig trat er den 5 März seinen Zug nach den Persischen Grenzen an, auf welchem er noch viel abgöttische Gebräuche und Aberglauben übte, unterandern zu Carrhä im Gözenhause, welches darauf bewachet und versiegelt blieb, bis nach seinem Tode, da man den in selbigem ein Weibsbild bei den Haaren aufgehangen fand, mit ausgestrekten Armen und aufgeschnittenem Bauche. Die eigensinnigen und unwißenden Weltweifen, so bei ihm zuviel vermogten, überredeten ihn zu verkerten Unternemungen wieder den Rath seiner Kriegsbedienten. Er ging nicht nur über den Aborrhas oder Chabor, welcher die Grenze machte, sondern auch über den Tigris, verbrante seine Flotte, nach dem Vorschlage falscher Yberläufer, und wagte sich weiter ins Land, lit aber Mangel in einer verwüsteten Gegend und wurde vom feindligen Heere bald umschloßen, als er weiter ziehen wolte sezten ihm die Feinde auf allen Seiten zu, zogen sich aber nach plözligen Angriffe zurük, ohne es zum ordentligen Gefechte kommen zu laßen: in einem dieser plözligen Anfälle den 26 Junii ward er selbst mit einem Pfeile durch die Seite bis in die Leber geschoßen und starb in der folgenden Nacht.

war; entstunden bei Legung des Grundes und Anfange des neuen Werks wiederholte Erdbeben mit hervorfarendem Feuer, wodurch das Holz verbrant, die Arbeiter beschädigt und erschlagen, das angefangene Werk zerstöret ward. Endlig trat er den 5 März seinen Zug nach den Persischen Grenzen an, auf welchem er noch viel abgöttische Gebräuche und Aberglauben übte, unterandern zu Carrhä im Gözenhause, welches darauf bewachet und versiegelt blieb, bis nach seinem Tode, da man den in selbigem ein Weibsbild bei den Haaren aufgehangen fand, mit ausgestrekten Armen und aufgeschnittenem Bauche. Die eigensinnigen und unwißenden Weltweifen, so bei ihm zuviel vermogten, überredeten ihn zu verkerten Unternemungen wieder den Rath seiner Kriegsbedienten. Er ging nicht nur über den Aborrhas oder Chabor, welcher die Grenze machte, sondern auch über den Tigris, verbrante seine Flotte, nach dem Vorschlage falscher Yberläufer, und wagte sich weiter ins Land, lit aber Mangel in einer verwüsteten Gegend und wurde vom feindligen Heere bald umschloßen, als er weiter ziehen wolte sezten ihm die Feinde auf allen Seiten zu, zogen sich aber nach plözligen Angriffe zurük, ohne es zum ordentligen Gefechte kommen zu laßen: in einem dieser plözligen Anfälle den 26 Junii ward er selbst mit einem Pfeile durch die Seite bis in die Leber geschoßen und starb in der folgenden Nacht.

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[74/0086] war; entstunden bei Legung des Grundes und Anfange des neuen Werks wiederholte Erdbeben mit hervorfarendem Feuer, wodurch das Holz verbrant, die Arbeiter beschädigt und erschlagen, das angefangene Werk zerstöret ward. Endlig trat er den 5 März seinen Zug nach den Persischen Grenzen an, auf welchem er noch viel abgöttische Gebräuche und Aberglauben übte, unterandern zu Carrhä im Gözenhause, welches darauf bewachet und versiegelt blieb, bis nach seinem Tode, da man den in selbigem ein Weibsbild bei den Haaren aufgehangen fand, mit ausgestrekten Armen und aufgeschnittenem Bauche. Die eigensinnigen und unwißenden Weltweifen, so bei ihm zuviel vermogten, überredeten ihn zu verkerten Unternemungen wieder den Rath seiner Kriegsbedienten. Er ging nicht nur über den Aborrhas oder Chabor, welcher die Grenze machte, sondern auch über den Tigris, verbrante seine Flotte, nach dem Vorschlage falscher Yberläufer, und wagte sich weiter ins Land, lit aber Mangel in einer verwüsteten Gegend und wurde vom feindligen Heere bald umschloßen, als er weiter ziehen wolte sezten ihm die Feinde auf allen Seiten zu, zogen sich aber nach plözligen Angriffe zurük, ohne es zum ordentligen Gefechte kommen zu laßen: in einem dieser plözligen Anfälle den 26 Junii ward er selbst mit einem Pfeile durch die Seite bis in die Leber geschoßen und starb in der folgenden Nacht.

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/86>, abgerufen am 27.11.2024.