gern dem Kaiser Hinderungen, da sie diese Zeit warnemen wolten sich wieder in den Besiz ihrer bürgerligen und gottesdienstligen Rechte zusezen, über deren fortwerende Schmälerung sie klagten. Als indes 17031703 der König von Portugal dem großen Bündniße beigetreten war, welchem der Herzog von Savojen folgte, lies Leopold seinem jüngern Sohn Karlen von Oesterreich nach Portugal abgehen, welcher 1705 Barcelona in Spanien eroberte: und alda seinen Siz nam: es wurde auch der Kurfürst von Baiern, ob er gleich durch französische Truppen sehr verstärket worden, in einem Haupttreffen den 13 Aug. 17041704 bei Hochstät an der Donau gänzlig befieget und aus Teutschlande vertrieben: worauf der Kaiser Leopold 1705 den 5 Maj starb und Joseph, sein ältester zum Nachfolger erwelter Sohn, Kaiser ward.
Fridrich, Kurfürst von Brandenburg, hatte sich 1701 den 18 Jan. zu Königsberg krönen laßen und war der erste König von Preußen worden, wofür ihn auch die Glieder des großen Bündnißes, an welchem er Theil hatte, und endlig alle Mächte erkanten: er unternam es die Vereinigung der Wiedersteher vom augsburgischen und helvertischen Bekentniße zubewürken, lies darüber Briefe wechseln und Rathschläge geben, verlies diesen weitläuftigen geheimen Weg und veranstaltete 1703 zu Berlin ein
gern dem Kaiser Hinderungen, da sie diese Zeit warnemen wolten sich wieder in den Besiz ihrer bürgerligen und gottesdienstligen Rechte zusezen, über deren fortwerende Schmälerung sie klagten. Als indes 17031703 der König von Portugal dem großen Bündniße beigetreten war, welchem der Herzog von Savojen folgte, lies Leopold seinem jüngern Sohn Karlen von Oesterreich nach Portugal abgehen, welcher 1705 Barcelona in Spanien eroberte: und alda seinen Siz nam: es wurde auch der Kurfürst von Baiern, ob er gleich durch französische Truppen sehr verstärket worden, in einem Haupttreffen den 13 Aug. 17041704 bei Hochstät an der Donau gänzlig befieget und aus Teutschlande vertrieben: worauf der Kaiser Leopold 1705 den 5 Maj starb und Joseph, sein ältester zum Nachfolger erwelter Sohn, Kaiser ward.
Fridrich, Kurfürst von Brandenburg, hatte sich 1701 den 18 Jan. zu Königsberg krönen laßen und war der erste König von Preußen worden, wofür ihn auch die Glieder des großen Bündnißes, an welchem er Theil hatte, und endlig alle Mächte erkanten: er unternam es die Vereinigung der Wiedersteher vom augsburgischen und helvertischen Bekentniße zubewürken, lies darüber Briefe wechseln und Rathschläge geben, verlies diesen weitläuftigen geheimen Weg und veranstaltete 1703 zu Berlin ein
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0853"n="841"/>
gern dem Kaiser Hinderungen, da sie diese Zeit warnemen wolten sich wieder in den Besiz ihrer bürgerligen und gottesdienstligen Rechte zusezen, über deren fortwerende Schmälerung sie klagten. Als indes 1703<noteplace="right">1703</note> der König von Portugal dem großen Bündniße beigetreten war, welchem der Herzog von Savojen folgte, lies Leopold seinem jüngern Sohn Karlen von Oesterreich nach Portugal abgehen, welcher 1705 Barcelona in Spanien eroberte: und alda seinen Siz nam: es wurde auch der Kurfürst von Baiern, ob er gleich durch französische Truppen sehr verstärket worden, in einem Haupttreffen den 13 Aug. 1704<noteplace="right">1704</note> bei Hochstät an der Donau gänzlig befieget und aus Teutschlande vertrieben: worauf der Kaiser Leopold 1705 den 5 Maj starb und Joseph, sein ältester zum Nachfolger erwelter Sohn, Kaiser ward.</p><p>Fridrich, Kurfürst von Brandenburg, hatte sich 1701 den 18 Jan. zu Königsberg krönen laßen und war der erste König von Preußen worden, wofür ihn auch die Glieder des großen Bündnißes, an welchem er Theil hatte, und endlig alle Mächte erkanten: er unternam es die Vereinigung der Wiedersteher vom augsburgischen und helvertischen Bekentniße zubewürken, lies darüber Briefe wechseln und Rathschläge geben, verlies diesen weitläuftigen geheimen Weg und veranstaltete 1703 zu Berlin ein
</p></div></body></text></TEI>
[841/0853]
gern dem Kaiser Hinderungen, da sie diese Zeit warnemen wolten sich wieder in den Besiz ihrer bürgerligen und gottesdienstligen Rechte zusezen, über deren fortwerende Schmälerung sie klagten. Als indes 1703 der König von Portugal dem großen Bündniße beigetreten war, welchem der Herzog von Savojen folgte, lies Leopold seinem jüngern Sohn Karlen von Oesterreich nach Portugal abgehen, welcher 1705 Barcelona in Spanien eroberte: und alda seinen Siz nam: es wurde auch der Kurfürst von Baiern, ob er gleich durch französische Truppen sehr verstärket worden, in einem Haupttreffen den 13 Aug. 1704 bei Hochstät an der Donau gänzlig befieget und aus Teutschlande vertrieben: worauf der Kaiser Leopold 1705 den 5 Maj starb und Joseph, sein ältester zum Nachfolger erwelter Sohn, Kaiser ward.
1703
1704 Fridrich, Kurfürst von Brandenburg, hatte sich 1701 den 18 Jan. zu Königsberg krönen laßen und war der erste König von Preußen worden, wofür ihn auch die Glieder des großen Bündnißes, an welchem er Theil hatte, und endlig alle Mächte erkanten: er unternam es die Vereinigung der Wiedersteher vom augsburgischen und helvertischen Bekentniße zubewürken, lies darüber Briefe wechseln und Rathschläge geben, verlies diesen weitläuftigen geheimen Weg und veranstaltete 1703 zu Berlin ein
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 841. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/853>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.