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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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lung untersuchet und aus gemeinschaftliger Einwilligung angenommen worden; auch meineten die Obrigkeiten, es maßeten die Lehrer sich zuviel an, da sie eigenmächtig in ihren Versamlungen wegen des Gottesdienstes Geseze machten. Arminius, ein Lehrer zu Amsterdam, war als ein Verteidiger des bedingten Rathschlußes dem Gegentheile verdächtig worden: da nun 1602 die Vorsteher der leidenschen Hohenschule ihn zum Lehrer der Gottesgelartheit beriefen wiedersezte sich nebst andern, Gomarus, dessen Amtsgehülf er werden solte, lies zwar bei veranstalteter Unterredung sich befriedigen und erklärte Arminium zum gewürdigten Schriftgelerten, lebte aber nachmals mit ihm in stetem Zwiste, wiederlegte 1604 deßen Streitschrift von der Gnadenwal aus vorhergesehenen Glauben, beschuldigte ihn eines Grundirthums, hatte die meisten Lehrer der Gemeinen auf seiner Seite, welche mermals nach angestelten Zusammenkünften Arminium beschikken und zur Rede sezten, der bei dem allen viele Klugheit und Mäßigung bewies, auch die Stände und Großen auf seiner Seite hatte: als eine gemeine Versamlung der Lehrer aus dem vereinigten Landschaften zu veranstalten und vorläufig 1607 die Einrichtung1607 zubestimmen war, wolte Gomarus mit seinem Theile, daß die abgeordneten Lehrer das entscheidende Urtheil

lung untersuchet und aus gemeinschaftliger Einwilligung angenommen worden; auch meineten die Obrigkeiten, es maßeten die Lehrer sich zuviel an, da sie eigenmächtig in ihren Versamlungen wegen des Gottesdienstes Geseze machten. Arminius, ein Lehrer zu Amsterdam, war als ein Verteidiger des bedingten Rathschlußes dem Gegentheile verdächtig worden: da nun 1602 die Vorsteher der leidenschen Hohenschule ihn zum Lehrer der Gottesgelartheit beriefen wiedersezte sich nebst andern, Gomarus, dessen Amtsgehülf er werden solte, lies zwar bei veranstalteter Unterredung sich befriedigen und erklärte Arminium zum gewürdigten Schriftgelerten, lebte aber nachmals mit ihm in stetem Zwiste, wiederlegte 1604 deßen Streitschrift von der Gnadenwal aus vorhergesehenen Glauben, beschuldigte ihn eines Grundirthums, hatte die meisten Lehrer der Gemeinen auf seiner Seite, welche mermals nach angestelten Zusammenkünften Arminium beschikken und zur Rede sezten, der bei dem allen viele Klugheit und Mäßigung bewies, auch die Stände und Großen auf seiner Seite hatte: als eine gemeine Versamlung der Lehrer aus dem vereinigten Landschaften zu veranstalten und vorläufig 1607 die Einrichtung1607 zubestimmen war, wolte Gomarus mit seinem Theile, daß die abgeordneten Lehrer das entscheidende Urtheil

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[795/0807] lung untersuchet und aus gemeinschaftliger Einwilligung angenommen worden; auch meineten die Obrigkeiten, es maßeten die Lehrer sich zuviel an, da sie eigenmächtig in ihren Versamlungen wegen des Gottesdienstes Geseze machten. Arminius, ein Lehrer zu Amsterdam, war als ein Verteidiger des bedingten Rathschlußes dem Gegentheile verdächtig worden: da nun 1602 die Vorsteher der leidenschen Hohenschule ihn zum Lehrer der Gottesgelartheit beriefen wiedersezte sich nebst andern, Gomarus, dessen Amtsgehülf er werden solte, lies zwar bei veranstalteter Unterredung sich befriedigen und erklärte Arminium zum gewürdigten Schriftgelerten, lebte aber nachmals mit ihm in stetem Zwiste, wiederlegte 1604 deßen Streitschrift von der Gnadenwal aus vorhergesehenen Glauben, beschuldigte ihn eines Grundirthums, hatte die meisten Lehrer der Gemeinen auf seiner Seite, welche mermals nach angestelten Zusammenkünften Arminium beschikken und zur Rede sezten, der bei dem allen viele Klugheit und Mäßigung bewies, auch die Stände und Großen auf seiner Seite hatte: als eine gemeine Versamlung der Lehrer aus dem vereinigten Landschaften zu veranstalten und vorläufig 1607 die Einrichtung zubestimmen war, wolte Gomarus mit seinem Theile, daß die abgeordneten Lehrer das entscheidende Urtheil 1607

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 795. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/807>, abgerufen am 23.11.2024.