ein Gesez bekant, Henrich von Navarra sei des Reichs unfähig, verschrien den König, als ob er demselben gewogen wäre, verbanden sich mit Philippe, bemächtigten sich vieler Städte und nöthigten Henrichen 3 den gereinigten Gottesdienst in Frankreich zuverbieten; darüber brach zum achten male der gottesdienstlige Krieg aus: Der König verfiel indes in immer größere Verachtung, muste aus Paris entfliehen, und sah sich zulezt gezwungen Henrich von Navatra zu Hälfe zunemen und rükte 1589 in1589 deßen Geselschaft vor Paris; es kam aber den 1 Aug. ein Dominicaner aus der Stadt, welcher bey Yberreichung eines Briefes den König Heinrichen 3 mit einem Messer stach, daß er den 2 starb. Henrich 4 hies nun König von Frankreich und Navarra, hatte aber seines Bekentnißes wegen die Römischgesigten wieder sich, und ihren Bund und ihre Geweiheten, den Papst, welcher ihn verfluchte, den König von Spanien, welcher vorher mit Gelde die Unruhen unterhalten hatte, nun offenbarer und mit Heeresmacht sich einmischete: Alexander von Parma muste von Belgien aus zwei fruchtlose Feldzüge nach Frankreich unternemen, wieder eigenen Rath, weil er für dienliger hielt vorher die friesischen Landschaften wieder zubezwingen ehe man andere Kriege unternäme; dieser starb 1592 den1592 22 Winterm. unter den Zurüstungen zum
ein Gesez bekant, Henrich von Navarra sei des Reichs unfähig, verschrien den König, als ob er demselben gewogen wäre, verbanden sich mit Philippe, bemächtigten sich vieler Städte und nöthigten Henrichen 3 den gereinigten Gottesdienst in Frankreich zuverbieten; darüber brach zum achten male der gottesdienstlige Krieg aus: Der König verfiel indes in immer größere Verachtung, muste aus Paris entfliehen, und sah sich zulezt gezwungen Henrich von Navatra zu Hälfe zunemen und rükte 1589 in1589 deßen Geselschaft vor Paris; es kam aber den 1 Aug. ein Dominicaner aus der Stadt, welcher bey Yberreichung eines Briefes den König Heinrichen 3 mit einem Messer stach, daß er den 2 starb. Henrich 4 hies nun König von Frankreich und Navarra, hatte aber seines Bekentnißes wegen die Römischgesigten wieder sich, und ihren Bund und ihre Geweiheten, den Papst, welcher ihn verfluchte, den König von Spanien, welcher vorher mit Gelde die Unruhen unterhalten hatte, nun offenbarer und mit Heeresmacht sich einmischete: Alexander von Parma muste von Belgien aus zwei fruchtlose Feldzüge nach Frankreich unternemen, wieder eigenen Rath, weil er für dienliger hielt vorher die friesischen Landschaften wieder zubezwingen ehe man andere Kriege unternäme; dieser starb 1592 den1592 22 Winterm. unter den Zurüstungen zum
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ein Gesez bekant, Henrich von Navarra sei des Reichs unfähig, verschrien den König, als ob er demselben gewogen wäre, verbanden sich mit Philippe, bemächtigten sich vieler Städte und nöthigten Henrichen 3 den gereinigten Gottesdienst in Frankreich zuverbieten; darüber brach zum achten male der gottesdienstlige Krieg aus: Der König verfiel indes in immer größere Verachtung, muste aus Paris entfliehen, und sah sich zulezt gezwungen Henrich von Navatra zu Hälfe zunemen und rükte 1589 in<noteplace="right">1589</note> deßen Geselschaft vor Paris; es kam aber den 1 Aug. ein Dominicaner aus der Stadt, welcher bey Yberreichung eines Briefes den König Heinrichen 3 mit einem Messer stach, daß er den 2 starb. Henrich 4 hies nun König von Frankreich und Navarra, hatte aber seines Bekentnißes wegen die Römischgesigten wieder sich, und ihren Bund und ihre Geweiheten, den Papst, welcher ihn verfluchte, den König von Spanien, welcher vorher mit Gelde die Unruhen unterhalten hatte, nun offenbarer und mit Heeresmacht sich einmischete: Alexander von Parma muste von Belgien aus zwei fruchtlose Feldzüge nach Frankreich unternemen, wieder eigenen Rath, weil er für dienliger hielt vorher die friesischen Landschaften wieder zubezwingen ehe man andere Kriege unternäme; dieser starb 1592 den<noteplace="right">1592</note> 22 Winterm. unter den Zurüstungen zum
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ein Gesez bekant, Henrich von Navarra sei des Reichs unfähig, verschrien den König, als ob er demselben gewogen wäre, verbanden sich mit Philippe, bemächtigten sich vieler Städte und nöthigten Henrichen 3 den gereinigten Gottesdienst in Frankreich zuverbieten; darüber brach zum achten male der gottesdienstlige Krieg aus: Der König verfiel indes in immer größere Verachtung, muste aus Paris entfliehen, und sah sich zulezt gezwungen Henrich von Navatra zu Hälfe zunemen und rükte 1589 in deßen Geselschaft vor Paris; es kam aber den 1 Aug. ein Dominicaner aus der Stadt, welcher bey Yberreichung eines Briefes den König Heinrichen 3 mit einem Messer stach, daß er den 2 starb. Henrich 4 hies nun König von Frankreich und Navarra, hatte aber seines Bekentnißes wegen die Römischgesigten wieder sich, und ihren Bund und ihre Geweiheten, den Papst, welcher ihn verfluchte, den König von Spanien, welcher vorher mit Gelde die Unruhen unterhalten hatte, nun offenbarer und mit Heeresmacht sich einmischete: Alexander von Parma muste von Belgien aus zwei fruchtlose Feldzüge nach Frankreich unternemen, wieder eigenen Rath, weil er für dienliger hielt vorher die friesischen Landschaften wieder zubezwingen ehe man andere Kriege unternäme; dieser starb 1592 den 22 Winterm. unter den Zurüstungen zum
1589
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 789. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/801>, abgerufen am 23.11.2024.
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