gere Theil hart redete, gleichwol behauptete, daß Luther gleichsals also geredet hätte, von deßen Vortrage jene, die sich nach ihm nennen ließen, abgewichen wären. Teutschland genos unter dem Kaiser Ferdinande meistens einer innerligen Ruhe: dieser war schon in den lezten Jahren seines Bruders den Wiederstehern weniger abgeneigt gewesen, als bei seiner ersten Ankunft in Teutschlande; von den Türken erkaufte er 1562 den Frieden, indem er versprach ihnen järlig 30000 Ducaten zubezalen; er starb den 25 Häum. 1564: Maxmilian 2, der bereits bömisch1564 und ungarischer, durch die gewönlige Wahl auch römischer König worden, folgte seinem Vater als Kaiser, beharrete bei dem erkauften Frieden und erneuerte ihn bei Gefar des Bruches, hegte viele Neigung für die Bekenner und lies den Brüdern in Bömen alsobald ihre Bethäuser öfnen, deren sie noch in Mären viele behalten hatten. Philip 2 lies hingegen von seinen Spaniern sich leiten zu Absichten und Handlungen die seinem Vater nicht gelungen waren, zur Verfolgung der Bekenner, Ybung einer eigenwilligen Herschaft, Eroberungsbegierde und Bestreben ein fürchterlig übermächtiges Reich zuerrichten: in Spanien hatte das grausame Nachforschungsgericht alle Bekantinachung der lautern Lehre gehindert, man verwarf sie ohne Untersuchung; wie Spanien eingerichtet war, so wolte man auch die
gere Theil hart redete, gleichwol behauptete, daß Luther gleichsals also geredet hätte, von deßen Vortrage jene, die sich nach ihm nennen ließen, abgewichen wären. Teutschland genos unter dem Kaiser Ferdinande meistens einer innerligen Ruhe: dieser war schon in den lezten Jahren seines Bruders den Wiederstehern weniger abgeneigt gewesen, als bei seiner ersten Ankunft in Teutschlande; von den Türken erkaufte er 1562 den Frieden, indem er versprach ihnen järlig 30000 Ducaten zubezalen; er starb den 25 Häum. 1564: Maxmilian 2, der bereits bömisch1564 und ungarischer, durch die gewönlige Wahl auch römischer König worden, folgte seinem Vater als Kaiser, beharrete bei dem erkauften Frieden und erneuerte ihn bei Gefar des Bruches, hegte viele Neigung für die Bekenner und lies den Brüdern in Bömen alsobald ihre Bethäuser öfnen, deren sie noch in Mären viele behalten hatten. Philip 2 lies hingegen von seinen Spaniern sich leiten zu Absichten und Handlungen die seinem Vater nicht gelungen waren, zur Verfolgung der Bekenner, Ybung einer eigenwilligen Herschaft, Eroberungsbegierde und Bestreben ein fürchterlig übermächtiges Reich zuerrichten: in Spanien hatte das grausame Nachforschungsgericht alle Bekantinachung der lautern Lehre gehindert, man verwarf sie ohne Untersuchung; wie Spanien eingerichtet war, so wolte man auch die
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gere Theil hart redete, gleichwol behauptete, daß Luther gleichsals also geredet hätte, von deßen Vortrage jene, die sich nach ihm nennen ließen, abgewichen wären. Teutschland genos unter dem Kaiser Ferdinande meistens einer innerligen Ruhe: dieser war schon in den lezten Jahren seines Bruders den Wiederstehern weniger abgeneigt gewesen, als bei seiner ersten Ankunft in Teutschlande; von den Türken erkaufte er 1562 den Frieden, indem er versprach ihnen järlig 30000 Ducaten zubezalen; er starb den 25 Häum. 1564: Maxmilian 2, der bereits bömisch<noteplace="right">1564</note> und ungarischer, durch die gewönlige Wahl auch römischer König worden, folgte seinem Vater als Kaiser, beharrete bei dem erkauften Frieden und erneuerte ihn bei Gefar des Bruches, hegte viele Neigung für die Bekenner und lies den Brüdern in Bömen alsobald ihre Bethäuser öfnen, deren sie noch in Mären viele behalten hatten. Philip 2 lies hingegen von seinen Spaniern sich leiten zu Absichten und Handlungen die seinem Vater nicht gelungen waren, zur Verfolgung der Bekenner, Ybung einer eigenwilligen Herschaft, Eroberungsbegierde und Bestreben ein fürchterlig übermächtiges Reich zuerrichten: in Spanien hatte das grausame Nachforschungsgericht alle Bekantinachung der lautern Lehre gehindert, man verwarf sie ohne Untersuchung; wie Spanien eingerichtet war, so wolte man auch die
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gere Theil hart redete, gleichwol behauptete, daß Luther gleichsals also geredet hätte, von deßen Vortrage jene, die sich nach ihm nennen ließen, abgewichen wären. Teutschland genos unter dem Kaiser Ferdinande meistens einer innerligen Ruhe: dieser war schon in den lezten Jahren seines Bruders den Wiederstehern weniger abgeneigt gewesen, als bei seiner ersten Ankunft in Teutschlande; von den Türken erkaufte er 1562 den Frieden, indem er versprach ihnen järlig 30000 Ducaten zubezalen; er starb den 25 Häum. 1564: Maxmilian 2, der bereits bömisch und ungarischer, durch die gewönlige Wahl auch römischer König worden, folgte seinem Vater als Kaiser, beharrete bei dem erkauften Frieden und erneuerte ihn bei Gefar des Bruches, hegte viele Neigung für die Bekenner und lies den Brüdern in Bömen alsobald ihre Bethäuser öfnen, deren sie noch in Mären viele behalten hatten. Philip 2 lies hingegen von seinen Spaniern sich leiten zu Absichten und Handlungen die seinem Vater nicht gelungen waren, zur Verfolgung der Bekenner, Ybung einer eigenwilligen Herschaft, Eroberungsbegierde und Bestreben ein fürchterlig übermächtiges Reich zuerrichten: in Spanien hatte das grausame Nachforschungsgericht alle Bekantinachung der lautern Lehre gehindert, man verwarf sie ohne Untersuchung; wie Spanien eingerichtet war, so wolte man auch die
1564
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 779. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/791>, abgerufen am 23.11.2024.
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