terbrochen: im Frieden muste Licinius Griechenland und Illyrien abtreten, was er in Europa beseßen hatte, bis auf Thracien und nieder Mösien, die er nordwerts der Meerenge behielt. Nach diesem schafte Constantin 315 die Kreuzesstrafe gänzlig ab, hob315 320 die alten Geseze wieder den ehelosen320 Stand auf, verbot 321 am Sontage Gerichtshändel321 oder Arbeit vorzunemen, den Landbau ausgenommen; fur also fort sich den Christen günstig zubeweisen, ging auch wol weiter als nöthig oder dienlig, wen er irrigen Meinungen folgte, die bereits eingerißen waren. Licinius hingegen, fing an seinen Has gegen sie, als Constantins Anhänger, merkliger zuäusern: sonderlig da 319 neue Mishelligkeiten zwischen denselben und ihm rege worden waren; schafte er sie nicht nur vom Hofe, sondern lies auch harte Verordnungen wieder sie ergehen, oder erneuerte und schärfte die alten wieder sie ergangenen Befele, daß unter allerlei Scheine Gewalt an ihnen geübet werden konte, ohne ausdrükligen Befel zur Verfolgung; auch erklärte er selbst sich nun für den Gözendienst und opferte häufig. Die Sarmaten und Gothen fielen 322 in Illyrien; Constantin trieb jene322 oberwerts über die Donau zurük und verfolgte diese unterwerts bis in Licinii Grenzen: dieser sah solches für offenbare Beleidigung an und jener argwonete, daß die fremden Völker von diesem aufgewiegelt worden;
terbrochen: im Frieden muste Licinius Griechenland und Illyrien abtreten, was er in Europa beseßen hatte, bis auf Thracien und nieder Mösien, die er nordwerts der Meerenge behielt. Nach diesem schafte Constantin 315 die Kreuzesstrafe gänzlig ab, hob315 320 die alten Geseze wieder den ehelosen320 Stand auf, verbot 321 am Sontage Gerichtshändel321 oder Arbeit vorzunemen, den Landbau ausgenommen; fur also fort sich den Christen günstig zubeweisen, ging auch wol weiter als nöthig oder dienlig, wen er irrigen Meinungen folgte, die bereits eingerißen waren. Licinius hingegen, fing an seinen Has gegen sie, als Constantins Anhänger, merkliger zuäusern: sonderlig da 319 neue Mishelligkeiten zwischen denselben und ihm rege worden waren; schafte er sie nicht nur vom Hofe, sondern lies auch harte Verordnungen wieder sie ergehen, oder erneuerte und schärfte die alten wieder sie ergangenen Befele, daß unter allerlei Scheine Gewalt an ihnen geübet werden konte, ohne ausdrükligen Befel zur Verfolgung; auch erklärte er selbst sich nun für den Gözendienst und opferte häufig. Die Sarmaten und Gothen fielen 322 in Illyrien; Constantin trieb jene322 oberwerts über die Donau zurük und verfolgte diese unterwerts bis in Licinii Grenzen: dieser sah solches für offenbare Beleidigung an und jener argwonete, daß die fremden Völker von diesem aufgewiegelt worden;
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terbrochen: im Frieden muste Licinius Griechenland und Illyrien abtreten, was er in Europa beseßen hatte, bis auf Thracien und nieder Mösien, die er nordwerts der Meerenge behielt. Nach diesem schafte Constantin 315 die Kreuzesstrafe gänzlig ab, hob<noteplace="right">315</note> 320 die alten Geseze wieder den ehelosen<noteplace="right">320</note> Stand auf, verbot 321 am Sontage Gerichtshändel<noteplace="right">321</note> oder Arbeit vorzunemen, den Landbau ausgenommen; fur also fort sich den Christen günstig zubeweisen, ging auch wol weiter als nöthig oder dienlig, wen er irrigen Meinungen folgte, die bereits eingerißen waren. Licinius hingegen, fing an seinen Has gegen sie, als Constantins Anhänger, merkliger zuäusern: sonderlig da 319 neue Mishelligkeiten zwischen denselben und ihm rege worden waren; schafte er sie nicht nur vom Hofe, sondern lies auch harte Verordnungen wieder sie ergehen, oder erneuerte und schärfte die alten wieder sie ergangenen Befele, daß unter allerlei Scheine Gewalt an ihnen geübet werden konte, ohne ausdrükligen Befel zur Verfolgung; auch erklärte er selbst sich nun für den Gözendienst und opferte häufig. Die Sarmaten und Gothen fielen 322 in Illyrien; Constantin trieb jene<noteplace="right">322</note> oberwerts über die Donau zurük und verfolgte diese unterwerts bis in Licinii Grenzen: dieser sah solches für offenbare Beleidigung an und jener argwonete, daß die fremden Völker von diesem aufgewiegelt worden;
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terbrochen: im Frieden muste Licinius Griechenland und Illyrien abtreten, was er in Europa beseßen hatte, bis auf Thracien und nieder Mösien, die er nordwerts der Meerenge behielt. Nach diesem schafte Constantin 315 die Kreuzesstrafe gänzlig ab, hob 320 die alten Geseze wieder den ehelosen Stand auf, verbot 321 am Sontage Gerichtshändel oder Arbeit vorzunemen, den Landbau ausgenommen; fur also fort sich den Christen günstig zubeweisen, ging auch wol weiter als nöthig oder dienlig, wen er irrigen Meinungen folgte, die bereits eingerißen waren. Licinius hingegen, fing an seinen Has gegen sie, als Constantins Anhänger, merkliger zuäusern: sonderlig da 319 neue Mishelligkeiten zwischen denselben und ihm rege worden waren; schafte er sie nicht nur vom Hofe, sondern lies auch harte Verordnungen wieder sie ergehen, oder erneuerte und schärfte die alten wieder sie ergangenen Befele, daß unter allerlei Scheine Gewalt an ihnen geübet werden konte, ohne ausdrükligen Befel zur Verfolgung; auch erklärte er selbst sich nun für den Gözendienst und opferte häufig. Die Sarmaten und Gothen fielen 322 in Illyrien; Constantin trieb jene oberwerts über die Donau zurük und verfolgte diese unterwerts bis in Licinii Grenzen: dieser sah solches für offenbare Beleidigung an und jener argwonete, daß die fremden Völker von diesem aufgewiegelt worden;
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/77>, abgerufen am 23.11.2024.
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