Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

auch verlangte, daß die Wiedersteher die Versamlung zu Mantua beschikken solten; deßen diese sich weigerten, weil der Papst, welchen sie anklagten, daselbst Richter sein wolte, doch einige von Luthern aufgesezte Lehrstükke zu Schmalkalden den 24 Horn. 1537 unterschrieben, welche schmalkaldischen1537 Säzze bei der Versamlung etwa könten übergeben werden. Die Kirchenzucht wurde bei diesem Theile der Bekenner ausgesezet oder zufällig und gelegentlig erwartet: bei dem andern strengern Theile felete sie auch noch; Calvin, welcher zu Genf bei der Gemeine und Hohenschule Lehrer worden, machte mit seinem Gehülfen 1537 einen Versuch sie daselbst einzufüren, fand aber vielen Wiederstand, muste aus der Stadt weichen und wurde 1538 nach Strasburg berufen1538 an das Versamlungs aus, welches man den häufigen Flüchtlingen aus Frankreich daselbst eingeräumet hatte; die Strasburger waren dem sächsischen Bekentniße beigetreten, waren aber der helvetischen Lehrart nicht ganz entgegen, sondern duldeten sie an ihren Lehrern. Das schmalkaldische Bündnis wuchs und wurden unter andern zu Braunsweig 1538 in selbiges aufgenommen der König von Dänemark, Christian 3, Herzog Henrich von Sachsen zu Freiberg, Georgs zu Dresden Bruder, Markgraf Johan von Brandenburg zu Küstrin; deßen Bruder Kurfürst Joachim 2, war zwar der

auch verlangte, daß die Wiedersteher die Versamlung zu Mantua beschikken solten; deßen diese sich weigerten, weil der Papst, welchen sie anklagten, daselbst Richter sein wolte, doch einige von Luthern aufgesezte Lehrstükke zu Schmalkalden den 24 Horn. 1537 unterschrieben, welche schmalkaldischen1537 Säzze bei der Versamlung etwa könten übergeben werden. Die Kirchenzucht wurde bei diesem Theile der Bekenner ausgesezet oder zufällig und gelegentlig erwartet: bei dem andern strengern Theile felete sie auch noch; Calvin, welcher zu Genf bei der Gemeine und Hohenschule Lehrer worden, machte mit seinem Gehülfen 1537 einen Versuch sie daselbst einzufüren, fand aber vielen Wiederstand, muste aus der Stadt weichen und wurde 1538 nach Strasburg berufen1538 an das Versamlungs aus, welches man den häufigen Flüchtlingen aus Frankreich daselbst eingeräumet hatte; die Strasburger waren dem sächsischen Bekentniße beigetreten, waren aber der helvetischen Lehrart nicht ganz entgegen, sondern duldeten sie an ihren Lehrern. Das schmalkaldische Bündnis wuchs und wurden unter andern zu Braunsweig 1538 in selbiges aufgenommen der König von Dänemark, Christian 3, Herzog Henrich von Sachsen zu Freiberg, Georgs zu Dresden Bruder, Markgraf Johan von Brandenburg zu Küstrin; deßen Bruder Kurfürst Joachim 2, war zwar der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0737" n="725"/>
auch                      verlangte, daß die Wiedersteher die Versamlung zu Mantua beschikken solten;                      deßen diese sich weigerten, weil der Papst, welchen sie anklagten, daselbst                      Richter sein wolte, doch einige von Luthern aufgesezte Lehrstükke zu                      Schmalkalden den 24 Horn. 1537 unterschrieben, welche schmalkaldischen<note place="right">1537</note> Säzze bei der Versamlung etwa könten                      übergeben werden. Die Kirchenzucht wurde bei diesem Theile der Bekenner                      ausgesezet oder zufällig und gelegentlig erwartet: bei dem andern strengern                      Theile felete sie auch noch; Calvin, welcher zu Genf bei der Gemeine und                      Hohenschule Lehrer worden, machte mit seinem Gehülfen 1537 einen Versuch sie                      daselbst einzufüren, fand aber vielen Wiederstand, muste aus der Stadt weichen                      und wurde 1538 nach Strasburg berufen<note place="right">1538</note> an                      das Versamlungs aus, welches man den häufigen Flüchtlingen aus Frankreich                      daselbst eingeräumet hatte; die Strasburger waren dem sächsischen Bekentniße                      beigetreten, waren aber der helvetischen Lehrart nicht ganz entgegen, sondern                      duldeten sie an ihren Lehrern. Das schmalkaldische Bündnis wuchs und wurden                      unter andern zu Braunsweig 1538 in selbiges aufgenommen der König von Dänemark,                      Christian 3, Herzog Henrich von Sachsen zu Freiberg, Georgs zu Dresden Bruder,                      Markgraf Johan von Brandenburg zu Küstrin; deßen Bruder Kurfürst Joachim 2, war                      zwar der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[725/0737] auch verlangte, daß die Wiedersteher die Versamlung zu Mantua beschikken solten; deßen diese sich weigerten, weil der Papst, welchen sie anklagten, daselbst Richter sein wolte, doch einige von Luthern aufgesezte Lehrstükke zu Schmalkalden den 24 Horn. 1537 unterschrieben, welche schmalkaldischen Säzze bei der Versamlung etwa könten übergeben werden. Die Kirchenzucht wurde bei diesem Theile der Bekenner ausgesezet oder zufällig und gelegentlig erwartet: bei dem andern strengern Theile felete sie auch noch; Calvin, welcher zu Genf bei der Gemeine und Hohenschule Lehrer worden, machte mit seinem Gehülfen 1537 einen Versuch sie daselbst einzufüren, fand aber vielen Wiederstand, muste aus der Stadt weichen und wurde 1538 nach Strasburg berufen an das Versamlungs aus, welches man den häufigen Flüchtlingen aus Frankreich daselbst eingeräumet hatte; die Strasburger waren dem sächsischen Bekentniße beigetreten, waren aber der helvetischen Lehrart nicht ganz entgegen, sondern duldeten sie an ihren Lehrern. Das schmalkaldische Bündnis wuchs und wurden unter andern zu Braunsweig 1538 in selbiges aufgenommen der König von Dänemark, Christian 3, Herzog Henrich von Sachsen zu Freiberg, Georgs zu Dresden Bruder, Markgraf Johan von Brandenburg zu Küstrin; deßen Bruder Kurfürst Joachim 2, war zwar der 1537 1538

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/737
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 725. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/737>, abgerufen am 15.06.2024.