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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Kurfürsten allein zukomme von der Nothwendigkeit einer Königswahl bei des Kaisers Leben zuurtheilen, denen dabei nichts müße vorgeschrieben werden, als dieses nothwendige Gesez, daß künftig nicht nach einander drei Kaiser aus einem Hause gewelet und ein Erbrecht eingefüret würde: wegen der Verschiedenheit im Gottesdienste erboten sie sich zu allem, was jene zum Frieden erforderlig erachteten, welcher endlig zu Nürenberg den 23 Heum. geschloßen und vom Kaiser durch einen Befel zu Regensburg den 2 Aug. bestätiget ward, also, daß keiner des Glaubens wegen solte angefochten werden, bis auf einer Versamlung der Lehrer und Vorsteher, oder auf einem Reichstage, oder auf andere Weise der Zwist gehoben würde, der Kurfürst Johan starb den 13 Aug. und sein Sohn Johan Fridrich ward Kurfürst Die Türken waren in die österreichischen Länder gefallen und verheereten dieselben, konten aber keine Festung erobern und verloren hin und wieder viel Volks; als der Katser bei Wien ein Heer zusammengezogen hatte, zogen sie davon, ohne daß der Kaiser sie verfolgete, welcher nach Italien 1533und im Märze 1533 nach Spanien zurükging. Der Papst schikte den Bischof zu Justinianopel, Petrus Paulus Vergerius, nach Teutschlande eine Versamlung zuversprechen, die er aber in Italien und nach Art voriger Versamlungen halten wolte, wovon man also vorhersehen konte, daß sie nicht frei sein

Kurfürsten allein zukomme von der Nothwendigkeit einer Königswahl bei des Kaisers Leben zuurtheilen, denen dabei nichts müße vorgeschrieben werden, als dieses nothwendige Gesez, daß künftig nicht nach einander drei Kaiser aus einem Hause gewelet und ein Erbrecht eingefüret würde: wegen der Verschiedenheit im Gottesdienste erboten sie sich zu allem, was jene zum Frieden erforderlig erachteten, welcher endlig zu Nürenberg den 23 Heum. geschloßen und vom Kaiser durch einen Befel zu Regensburg den 2 Aug. bestätiget ward, also, daß keiner des Glaubens wegen solte angefochten werden, bis auf einer Versamlung der Lehrer und Vorsteher, oder auf einem Reichstage, oder auf andere Weise der Zwist gehoben würde, der Kurfürst Johan starb den 13 Aug. und sein Sohn Johan Fridrich ward Kurfürst Die Türken waren in die österreichischen Länder gefallen und verheereten dieselben, konten aber keine Festung erobern und verloren hin und wieder viel Volks; als der Katser bei Wien ein Heer zusammengezogen hatte, zogen sie davon, ohne daß der Kaiser sie verfolgete, welcher nach Italien 1533und im Märze 1533 nach Spanien zurükging. Der Papst schikte den Bischof zu Justinianopel, Petrus Paulus Vergerius, nach Teutschlande eine Versamlung zuversprechen, die er aber in Italien und nach Art voriger Versamlungen halten wolte, wovon man also vorhersehen konte, daß sie nicht frei sein

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Kurfürsten allein zukomme von der Nothwendigkeit                      einer Königswahl bei des Kaisers Leben zuurtheilen, denen dabei nichts müße                      vorgeschrieben werden, als dieses nothwendige Gesez, daß künftig nicht nach                      einander drei Kaiser aus einem Hause gewelet und ein Erbrecht eingefüret würde:                      wegen der Verschiedenheit im Gottesdienste erboten sie sich zu allem, was jene                      zum Frieden erforderlig erachteten, welcher endlig zu Nürenberg den 23 Heum.                      geschloßen und vom Kaiser durch einen Befel zu Regensburg den 2 Aug. bestätiget                      ward, also, daß keiner des Glaubens wegen solte angefochten werden, bis auf                      einer Versamlung der Lehrer und Vorsteher, oder auf einem Reichstage, oder auf                      andere Weise der Zwist gehoben würde, der Kurfürst Johan starb den 13 Aug. und                      sein Sohn Johan Fridrich ward Kurfürst Die Türken waren in die österreichischen                      Länder gefallen und verheereten dieselben, konten aber keine Festung erobern und                      verloren hin und wieder viel Volks; als der Katser bei Wien ein Heer                      zusammengezogen hatte, zogen sie davon, ohne daß der Kaiser sie verfolgete,                      welcher nach Italien <note place="left">1533</note>und im Märze 1533 nach                      Spanien zurükging. Der Papst schikte den Bischof zu Justinianopel, Petrus Paulus                      Vergerius, nach Teutschlande eine Versamlung zuversprechen, die er aber in                      Italien und nach Art voriger Versamlungen halten wolte, wovon man also                      vorhersehen konte, daß sie nicht frei sein
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[720/0732] Kurfürsten allein zukomme von der Nothwendigkeit einer Königswahl bei des Kaisers Leben zuurtheilen, denen dabei nichts müße vorgeschrieben werden, als dieses nothwendige Gesez, daß künftig nicht nach einander drei Kaiser aus einem Hause gewelet und ein Erbrecht eingefüret würde: wegen der Verschiedenheit im Gottesdienste erboten sie sich zu allem, was jene zum Frieden erforderlig erachteten, welcher endlig zu Nürenberg den 23 Heum. geschloßen und vom Kaiser durch einen Befel zu Regensburg den 2 Aug. bestätiget ward, also, daß keiner des Glaubens wegen solte angefochten werden, bis auf einer Versamlung der Lehrer und Vorsteher, oder auf einem Reichstage, oder auf andere Weise der Zwist gehoben würde, der Kurfürst Johan starb den 13 Aug. und sein Sohn Johan Fridrich ward Kurfürst Die Türken waren in die österreichischen Länder gefallen und verheereten dieselben, konten aber keine Festung erobern und verloren hin und wieder viel Volks; als der Katser bei Wien ein Heer zusammengezogen hatte, zogen sie davon, ohne daß der Kaiser sie verfolgete, welcher nach Italien und im Märze 1533 nach Spanien zurükging. Der Papst schikte den Bischof zu Justinianopel, Petrus Paulus Vergerius, nach Teutschlande eine Versamlung zuversprechen, die er aber in Italien und nach Art voriger Versamlungen halten wolte, wovon man also vorhersehen konte, daß sie nicht frei sein 1533

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/732>, abgerufen am 22.11.2024.