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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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wicht aus dem Einfluße ins Leben richtig zuermeßen; weil die Abgeordneten von Strasburg und Ulm zur Annemung der Lehrstükke nicht bevolmächtigt waren, deren vorher keine Meldung geschehen, ward aus der Handlung nichts, es muste eine dritte Zusammenkunft angesezet werden. Der Landgraf lies Luthern, Zwingeln und andere beiderseitige Lehrer nach Marpurg kommen, bei angestelter Unterredung den 2--4 Oct. sich zeigte, daß nur in der Frage vom Abendmale eine Verschiedenheit war und blieb, der Landgraf zur brüderligen Einigkeit ermanete, Zwingel auch mit Weinen seine Bereitwilligkeit bezeugte. Luther aber sich anfangs etwas hart bewies: die Nachricht von der Gesandten Gefangenschaft beschleunigte die Zusammenkunft wiederstehender Stände; der Landgraf rieth vorher nochmals die oberländischen mächtigen Städte nicht auszuschließen, erhielt aber vom Kurfürsten keine entscheidende Antwort; Luther hingegen wiederrieth nochmals alles Verteidigungsbündnis gänzlig, wozu man gleichwol den 29 Nov. zu Schmalkalden zusammen kam, aber nach einigem Streite nichts weiter ausmachte, als daß die siebenzehn Lehrstükke, so nun die schmalkaldischen hießen, vorausgesezet würden und welche Stände sie annämen in einer vierten Zusammenkunft sich näher verbinden wollen. Vom Türkenkriege war auf dem lezten

wicht aus dem Einfluße ins Leben richtig zuermeßen; weil die Abgeordneten von Strasburg und Ulm zur Annemung der Lehrstükke nicht bevolmächtigt waren, deren vorher keine Meldung geschehen, ward aus der Handlung nichts, es muste eine dritte Zusammenkunft angesezet werden. Der Landgraf lies Luthern, Zwingeln und andere beiderseitige Lehrer nach Marpurg kommen, bei angestelter Unterredung den 2—4 Oct. sich zeigte, daß nur in der Frage vom Abendmale eine Verschiedenheit war und blieb, der Landgraf zur brüderligen Einigkeit ermanete, Zwingel auch mit Weinen seine Bereitwilligkeit bezeugte. Luther aber sich anfangs etwas hart bewies: die Nachricht von der Gesandten Gefangenschaft beschleunigte die Zusammenkunft wiederstehender Stände; der Landgraf rieth vorher nochmals die oberländischen mächtigen Städte nicht auszuschließen, erhielt aber vom Kurfürsten keine entscheidende Antwort; Luther hingegen wiederrieth nochmals alles Verteidigungsbündnis gänzlig, wozu man gleichwol den 29 Nov. zu Schmalkalden zusammen kam, aber nach einigem Streite nichts weiter ausmachte, als daß die siebenzehn Lehrstükke, so nun die schmalkaldischen hießen, vorausgesezet würden und welche Stände sie annämen in einer vierten Zusammenkunft sich näher verbinden wollen. Vom Türkenkriege war auf dem lezten

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[705/0717] wicht aus dem Einfluße ins Leben richtig zuermeßen; weil die Abgeordneten von Strasburg und Ulm zur Annemung der Lehrstükke nicht bevolmächtigt waren, deren vorher keine Meldung geschehen, ward aus der Handlung nichts, es muste eine dritte Zusammenkunft angesezet werden. Der Landgraf lies Luthern, Zwingeln und andere beiderseitige Lehrer nach Marpurg kommen, bei angestelter Unterredung den 2—4 Oct. sich zeigte, daß nur in der Frage vom Abendmale eine Verschiedenheit war und blieb, der Landgraf zur brüderligen Einigkeit ermanete, Zwingel auch mit Weinen seine Bereitwilligkeit bezeugte. Luther aber sich anfangs etwas hart bewies: die Nachricht von der Gesandten Gefangenschaft beschleunigte die Zusammenkunft wiederstehender Stände; der Landgraf rieth vorher nochmals die oberländischen mächtigen Städte nicht auszuschließen, erhielt aber vom Kurfürsten keine entscheidende Antwort; Luther hingegen wiederrieth nochmals alles Verteidigungsbündnis gänzlig, wozu man gleichwol den 29 Nov. zu Schmalkalden zusammen kam, aber nach einigem Streite nichts weiter ausmachte, als daß die siebenzehn Lehrstükke, so nun die schmalkaldischen hießen, vorausgesezet würden und welche Stände sie annämen in einer vierten Zusammenkunft sich näher verbinden wollen. Vom Türkenkriege war auf dem lezten

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/717>, abgerufen am 22.11.2024.