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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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hervor, mit Maximino zureden: dieser wolte aber von keinem Vergleiche wißen; den er hofte, jener würde von seinem Volke verlassen werden, weil derselbe wenig zuschenken pflegte, da er ohne Maaße schenkte, und gedachte alsdan mit verdoppelten Heere Constantinum anzugreifen. Sobald aber das Zeichen zur Schlacht gegeben wurde, griffen Licinii Völker ihre Gegner muthig an; Maximin schlich um die Schlachtordnung Licinii Leute anzureden und mit Geschenken zuverleiten, fand aber nirgend Gehör, wurde selbst angefallen und muste zu den Seinen zurükfliehen; diese fielen hausenweise, fast ohne sich zuweren: weil alles ganz anders lief, als er gemeinet; warf er den Purpur ab, nam in einem schlechten Kleide die Flucht und entkam über die Meerenge; sein Heer wurde theils niedergehauen, theils zerstreuet; ein Theil ergab sich an Licinium und ward von ihm untergestekt. Da Maximin eine Nacht und einen Tag auf der Flucht gewesen war, langte er in der folgenden Nacht zu Nikomedien an, welches vom Schlachtfelde 160 Römische Meilen entfernet war, eilte aber von da mit seiner Gemahlin, Kindern und wenigen Bedienten weiter nach Osten: in Cappadocien faßete er stand, samlete einige Flüchtlinge, zog auch von Osten her einige Völker an sich und nam den Purpur wieder.

Licinius kam hierauf nach Nikomedien und lies daselbst in einem an den Stathalter

hervor, mit Maximino zureden: dieser wolte aber von keinem Vergleiche wißen; den er hofte, jener würde von seinem Volke verlassen werden, weil derselbe wenig zuschenken pflegte, da er ohne Maaße schenkte, und gedachte alsdan mit verdoppelten Heere Constantinum anzugreifen. Sobald aber das Zeichen zur Schlacht gegeben wurde, griffen Licinii Völker ihre Gegner muthig an; Maximin schlich um die Schlachtordnung Licinii Leute anzureden und mit Geschenken zuverleiten, fand aber nirgend Gehör, wurde selbst angefallen und muste zu den Seinen zurükfliehen; diese fielen hausenweise, fast ohne sich zuweren: weil alles ganz anders lief, als er gemeinet; warf er den Purpur ab, nam in einem schlechten Kleide die Flucht und entkam über die Meerenge; sein Heer wurde theils niedergehauen, theils zerstreuet; ein Theil ergab sich an Licinium und ward von ihm untergestekt. Da Maximin eine Nacht und einen Tag auf der Flucht gewesen war, langte er in der folgenden Nacht zu Nikomedien an, welches vom Schlachtfelde 160 Römische Meilen entfernet war, eilte aber von da mit seiner Gemahlin, Kindern und wenigen Bedienten weiter nach Osten: in Cappadocien faßete er stand, samlete einige Flüchtlinge, zog auch von Osten her einige Völker an sich und nam den Purpur wieder.

Licinius kam hierauf nach Nikomedien und lies daselbst in einem an den Stathalter

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[57/0069] hervor, mit Maximino zureden: dieser wolte aber von keinem Vergleiche wißen; den er hofte, jener würde von seinem Volke verlassen werden, weil derselbe wenig zuschenken pflegte, da er ohne Maaße schenkte, und gedachte alsdan mit verdoppelten Heere Constantinum anzugreifen. Sobald aber das Zeichen zur Schlacht gegeben wurde, griffen Licinii Völker ihre Gegner muthig an; Maximin schlich um die Schlachtordnung Licinii Leute anzureden und mit Geschenken zuverleiten, fand aber nirgend Gehör, wurde selbst angefallen und muste zu den Seinen zurükfliehen; diese fielen hausenweise, fast ohne sich zuweren: weil alles ganz anders lief, als er gemeinet; warf er den Purpur ab, nam in einem schlechten Kleide die Flucht und entkam über die Meerenge; sein Heer wurde theils niedergehauen, theils zerstreuet; ein Theil ergab sich an Licinium und ward von ihm untergestekt. Da Maximin eine Nacht und einen Tag auf der Flucht gewesen war, langte er in der folgenden Nacht zu Nikomedien an, welches vom Schlachtfelde 160 Römische Meilen entfernet war, eilte aber von da mit seiner Gemahlin, Kindern und wenigen Bedienten weiter nach Osten: in Cappadocien faßete er stand, samlete einige Flüchtlinge, zog auch von Osten her einige Völker an sich und nam den Purpur wieder. Licinius kam hierauf nach Nikomedien und lies daselbst in einem an den Stathalter

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/69>, abgerufen am 24.11.2024.