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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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Maxentius der zu Rom fast so, wie Maximin im Osten herschte, bedrohete Constantinum damals mit Kriege, um sich seiner Länder zubemächtigen, unter dem Vorwande, den Tod seines Vaters zurächen, welcher ihm doch verhast gewesen war, ihn gehaßet, zustürzen gesuchet hatte, sowol als die andern, um Diocletianum nebst sich wieder zuerheben. Als Constantin vergebens bemühet gewesen war ihn zubefriedigen; verbano er sich mit Licinio, dem er seine Schwester versprach: Maximian, welcher Licinium noch immer haste, und Gefahr für sich aus dieser Verbindung besorgte, fertigte dagegen Gesandlen ab nach Rom, um sich mit Maxentio in Bündnis einzulaßen: welches von diesem, als eine erwünschte Unterstüzung, bereitwllligst angenommen wurde, den andern Fürsten aber unbekant blieb. Maxentius war an Menge der Truppen weit überlegen: Constantin wolte aber nicht erwarten, daß er von dieser Macht in Gallien angegriffen würde, sondern ging mit seinem kleinen Heere nach Italien. Maxentius lies den Krieg durch erfarne Feldobersten führen und blieb zu Rom; weil er einen Görterspruch erhalten hatte, daß er umkommen würde, wen er aus der Stadt ginge. (Lactanzens kurze Nachricht.) Es kam zum Gefechte und Maxentii Truppen hatten die Oberhand. (Es kan auf das zweifelhafte Treffen bei Verona gedeutet werden, oder auch dieses mit anzeigen, daß Constantinus im obern

Maxentius der zu Rom fast so, wie Maximin im Osten herschte, bedrohete Constantinum damals mit Kriege, um sich seiner Länder zubemächtigen, unter dem Vorwande, den Tod seines Vaters zurächen, welcher ihm doch verhast gewesen war, ihn gehaßet, zustürzen gesuchet hatte, sowol als die andern, um Diocletianum nebst sich wieder zuerheben. Als Constantin vergebens bemühet gewesen war ihn zubefriedigen; verbano er sich mit Licinio, dem er seine Schwester versprach: Maximian, welcher Licinium noch immer haste, und Gefahr für sich aus dieser Verbindung besorgte, fertigte dagegen Gesandlen ab nach Rom, um sich mit Maxentio in Bündnis einzulaßen: welches von diesem, als eine erwünschte Unterstüzung, bereitwllligst angenommen wurde, den andern Fürsten aber unbekant blieb. Maxentius war an Menge der Truppen weit überlegen: Constantin wolte aber nicht erwarten, daß er von dieser Macht in Gallien angegriffen würde, sondern ging mit seinem kleinen Heere nach Italien. Maxentius lies den Krieg durch erfarne Feldobersten führen und blieb zu Rom; weil er einen Görterspruch erhalten hatte, daß er umkommen würde, wen er aus der Stadt ginge. (Lactanzens kurze Nachricht.) Es kam zum Gefechte und Maxentii Truppen hatten die Oberhand. (Es kan auf das zweifelhafte Treffen bei Verona gedeutet werden, oder auch dieses mit anzeigen, daß Constantinus im obern

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[49/0061] Maxentius der zu Rom fast so, wie Maximin im Osten herschte, bedrohete Constantinum damals mit Kriege, um sich seiner Länder zubemächtigen, unter dem Vorwande, den Tod seines Vaters zurächen, welcher ihm doch verhast gewesen war, ihn gehaßet, zustürzen gesuchet hatte, sowol als die andern, um Diocletianum nebst sich wieder zuerheben. Als Constantin vergebens bemühet gewesen war ihn zubefriedigen; verbano er sich mit Licinio, dem er seine Schwester versprach: Maximian, welcher Licinium noch immer haste, und Gefahr für sich aus dieser Verbindung besorgte, fertigte dagegen Gesandlen ab nach Rom, um sich mit Maxentio in Bündnis einzulaßen: welches von diesem, als eine erwünschte Unterstüzung, bereitwllligst angenommen wurde, den andern Fürsten aber unbekant blieb. Maxentius war an Menge der Truppen weit überlegen: Constantin wolte aber nicht erwarten, daß er von dieser Macht in Gallien angegriffen würde, sondern ging mit seinem kleinen Heere nach Italien. Maxentius lies den Krieg durch erfarne Feldobersten führen und blieb zu Rom; weil er einen Görterspruch erhalten hatte, daß er umkommen würde, wen er aus der Stadt ginge. (Lactanzens kurze Nachricht.) Es kam zum Gefechte und Maxentii Truppen hatten die Oberhand. (Es kan auf das zweifelhafte Treffen bei Verona gedeutet werden, oder auch dieses mit anzeigen, daß Constantinus im obern

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/61>, abgerufen am 23.11.2024.