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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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der abgesezte Heinrich starb hernach in Apulien im Gefängnis 1242; Konrad, sein jüngerer Bruder wurde hingegen 1236 zum1236 Könige bestimmet, auch 1237 erwelet und gekrönet.

Einen zweiten Kreuzzug machte der Papst 1237 bekant für Constantinopel,1237 welcher dem für Jerusalem veranstalteten zum Nachtheile zugereichen schien: man zog über Constantinopel, da es noch nicht lateinisch war; jezt fur man zur See nach Jerusalem. Nach den Brüdern Balduin und Heinrich war 1216 deren Schwager Peter, Graf zu Auxerre, nach Constantinopel berufen, aber auf der Hinreise vom Theodor, Fürsten in Epirus, gefangen genommen und erschlagen worden; von deßen Söhnen hatte Petrus lieber Graf bleiben wollen, Robert starb als Kaiser 1228, Balduin war damals noch jung; daher wurde Johann von Brienne geholet lebenslang dem Reiche vorzustehen und Balduine seine jüngere Tochter zugeben: als nun 1236 Constantinopel von den Grichen und Bulgaren belagert wurde, schikte Johann den Balduin an den Popst und an die westligen Fürsten sie um Hülfe zuersuchen; diese mögte zuspäte kommen sein, es kam aber zum Glükke eine Flotte von Venedig nach Constantinopel, wodurch es befreiet ward: Johann starb 1237, aber die Uneinigkeit unter den Grichen und Bulgaren schüzte jezt Constantinopel; Balduin kam

der abgesezte Heinrich starb hernach in Apulien im Gefängnis 1242; Konrad, sein jüngerer Bruder wurde hingegen 1236 zum1236 Könige bestimmet, auch 1237 erwelet und gekrönet.

Einen zweiten Kreuzzug machte der Papst 1237 bekant für Constantinopel,1237 welcher dem für Jerusalem veranstalteten zum Nachtheile zugereichen schien: man zog über Constantinopel, da es noch nicht lateinisch war; jezt fur man zur See nach Jerusalem. Nach den Brüdern Balduin und Heinrich war 1216 deren Schwager Peter, Graf zu Auxerre, nach Constantinopel berufen, aber auf der Hinreise vom Theodor, Fürsten in Epirus, gefangen genommen und erschlagen worden; von deßen Söhnen hatte Petrus lieber Graf bleiben wollen, Robert starb als Kaiser 1228, Balduin war damals noch jung; daher wurde Johann von Brienne geholet lebenslang dem Reiche vorzustehen und Balduine seine jüngere Tochter zugeben: als nun 1236 Constantinopel von den Grichen und Bulgaren belagert wurde, schikte Johann den Balduin an den Popst und an die westligen Fürsten sie um Hülfe zuersuchen; diese mögte zuspäte kommen sein, es kam aber zum Glükke eine Flotte von Venedig nach Constantinopel, wodurch es befreiet ward: Johann starb 1237, aber die Uneinigkeit unter den Grichen und Bulgaren schüzte jezt Constantinopel; Balduin kam

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[463/0475] der abgesezte Heinrich starb hernach in Apulien im Gefängnis 1242; Konrad, sein jüngerer Bruder wurde hingegen 1236 zum Könige bestimmet, auch 1237 erwelet und gekrönet. 1236 Einen zweiten Kreuzzug machte der Papst 1237 bekant für Constantinopel, welcher dem für Jerusalem veranstalteten zum Nachtheile zugereichen schien: man zog über Constantinopel, da es noch nicht lateinisch war; jezt fur man zur See nach Jerusalem. Nach den Brüdern Balduin und Heinrich war 1216 deren Schwager Peter, Graf zu Auxerre, nach Constantinopel berufen, aber auf der Hinreise vom Theodor, Fürsten in Epirus, gefangen genommen und erschlagen worden; von deßen Söhnen hatte Petrus lieber Graf bleiben wollen, Robert starb als Kaiser 1228, Balduin war damals noch jung; daher wurde Johann von Brienne geholet lebenslang dem Reiche vorzustehen und Balduine seine jüngere Tochter zugeben: als nun 1236 Constantinopel von den Grichen und Bulgaren belagert wurde, schikte Johann den Balduin an den Popst und an die westligen Fürsten sie um Hülfe zuersuchen; diese mögte zuspäte kommen sein, es kam aber zum Glükke eine Flotte von Venedig nach Constantinopel, wodurch es befreiet ward: Johann starb 1237, aber die Uneinigkeit unter den Grichen und Bulgaren schüzte jezt Constantinopel; Balduin kam 1237

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 463. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/475>, abgerufen am 05.06.2024.