Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

get: weil aber die Bergschlößer nicht sogleich niedergerißen wurden, griffen sie solche an, schleiften sie auf den Grund und verschoneten, sonderlig auf der Harzburg, auch der Kirchen, Altäre und Gräber nicht. Der König verklagte sie, wegen solches Kirchenraubes bei dem Papste, in Meinung, daß der Ban sogleich darauf erfolgen müste: Gregorius schikte auch eine Gesandschaft nach Teutschland; welche sich aber mit Heinriche nicht einlaßen wolte, bevor er sich wegen Verkaufung der gottesdienstligen AEmter gerechtfertiget und ihnen dieser Sache wegen eine Versamlung zuhalten erlaubet hätte: weil dieses abgeschlagen ward, belegte Gregotius die Grafen und Bischöfe, die Heinrichs Rathgeber waren, mit Banne, unterfagte auch Liemare von Bremen, der aus den Sachsen Heinriche beitrat, alle Verrichtungen seines erzbischöfligen Amts, bis er sich zu Rom auf einer angesezten Versamlung verantwortete. Viel andere wurden zu solcher Versamlung vorgeladen; wie dan dieses Vorladens nach Rom, auch aus entfernten Ländern, kein Ende war. Mathild war von Gorfriede geschieden und aufs neue vermälet an Markgrafen Azzo von Este, welcher mit ihr einen AEltervater hatte: daher Gtegorius auch dieses Eheband vorläufig trennete, bis auf der Versamlung die Sache völlig entschieden würde.

get: weil aber die Bergschlößer nicht sogleich niedergerißen wurden, griffen sie solche an, schleiften sie auf den Grund und verschoneten, sonderlig auf der Harzburg, auch der Kirchen, Altäre und Gräber nicht. Der König verklagte sie, wegen solches Kirchenraubes bei dem Papste, in Meinung, daß der Ban sogleich darauf erfolgen müste: Gregorius schikte auch eine Gesandschaft nach Teutschland; welche sich aber mit Heinriche nicht einlaßen wolte, bevor er sich wegen Verkaufung der gottesdienstligen AEmter gerechtfertiget und ihnen dieser Sache wegen eine Versamlung zuhalten erlaubet hätte: weil dieses abgeschlagen ward, belegte Gregotius die Grafen und Bischöfe, die Heinrichs Rathgeber waren, mit Banne, unterfagte auch Liemare von Bremen, der aus den Sachsen Heinriche beitrat, alle Verrichtungen seines erzbischöfligen Amts, bis er sich zu Rom auf einer angesezten Versamlung verantwortete. Viel andere wurden zu solcher Versamlung vorgeladen; wie dan dieses Vorladens nach Rom, auch aus entfernten Ländern, kein Ende war. Mathild war von Gorfriede geschieden und aufs neue vermälet an Markgrafen Azzo von Este, welcher mit ihr einen AEltervater hatte: daher Gtegorius auch dieses Eheband vorläufig trennete, bis auf der Versamlung die Sache völlig entschieden würde.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0376" n="364"/>
get: weil aber die Bergschlößer nicht sogleich niedergerißen wurden,                      griffen sie solche an, schleiften sie auf den Grund und verschoneten, sonderlig                      auf der Harzburg, auch der Kirchen, Altäre und Gräber nicht. Der König verklagte                      sie, wegen solches Kirchenraubes bei dem Papste, in Meinung, daß der Ban                      sogleich darauf erfolgen müste: Gregorius schikte auch eine Gesandschaft nach                      Teutschland; welche sich aber mit Heinriche nicht einlaßen wolte, bevor er sich                      wegen Verkaufung der gottesdienstligen AEmter gerechtfertiget und ihnen dieser                      Sache wegen eine Versamlung zuhalten erlaubet hätte: weil dieses abgeschlagen                      ward, belegte Gregotius die Grafen und Bischöfe, die Heinrichs Rathgeber waren,                      mit Banne, unterfagte auch Liemare von Bremen, der aus den Sachsen Heinriche                      beitrat, alle Verrichtungen seines erzbischöfligen Amts, bis er sich zu Rom auf                      einer angesezten Versamlung verantwortete. Viel andere wurden zu solcher                      Versamlung vorgeladen; wie dan dieses Vorladens nach Rom, auch aus entfernten                      Ländern, kein Ende war. Mathild war von Gorfriede geschieden und aufs neue                      vermälet an Markgrafen Azzo von Este, welcher mit ihr einen AEltervater hatte:                      daher Gtegorius auch dieses Eheband vorläufig trennete, bis auf der Versamlung                      die Sache völlig entschieden würde.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[364/0376] get: weil aber die Bergschlößer nicht sogleich niedergerißen wurden, griffen sie solche an, schleiften sie auf den Grund und verschoneten, sonderlig auf der Harzburg, auch der Kirchen, Altäre und Gräber nicht. Der König verklagte sie, wegen solches Kirchenraubes bei dem Papste, in Meinung, daß der Ban sogleich darauf erfolgen müste: Gregorius schikte auch eine Gesandschaft nach Teutschland; welche sich aber mit Heinriche nicht einlaßen wolte, bevor er sich wegen Verkaufung der gottesdienstligen AEmter gerechtfertiget und ihnen dieser Sache wegen eine Versamlung zuhalten erlaubet hätte: weil dieses abgeschlagen ward, belegte Gregotius die Grafen und Bischöfe, die Heinrichs Rathgeber waren, mit Banne, unterfagte auch Liemare von Bremen, der aus den Sachsen Heinriche beitrat, alle Verrichtungen seines erzbischöfligen Amts, bis er sich zu Rom auf einer angesezten Versamlung verantwortete. Viel andere wurden zu solcher Versamlung vorgeladen; wie dan dieses Vorladens nach Rom, auch aus entfernten Ländern, kein Ende war. Mathild war von Gorfriede geschieden und aufs neue vermälet an Markgrafen Azzo von Este, welcher mit ihr einen AEltervater hatte: daher Gtegorius auch dieses Eheband vorläufig trennete, bis auf der Versamlung die Sache völlig entschieden würde.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/376
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/376>, abgerufen am 25.11.2024.