und bekennet endlig selbst, die Wahl, so wieder des Königs Willen geschehen, sei gut, der König müße sich solche gefallen laßen und sein Urtheil zurüknemen.) Sobald es hernach die Umstände erlaubten, begab sich zwar Atto 10631063 selbst nach Italten; weil er aber mit Hildebrande von einer oder ähnliger Gesinnung war, lies er sich von diesem leicht bedeuten, daß die Wahl keinem weltligen Fürsten, sondern den geweiheten Leuten zukomme, der König also nichts dabei zusagen habe: Nach des Erzbischofs Rükreise machte Honorius abermals einen Versuch sich zu Rom festzusezen, fand auch soviel Unterstüzung, daß er sich der Engelsburg bemeisterte: aber Hildebrand lies ihn in derselben belagern, daß er viel Ungemach auszustehen hatte, bis er nach zwei Jahren heimlig entwich. Atto verlor die Gewalt im Reiche, weil Adalbert von Bremen sich des jungen Königs bemächtigte: jener hatte ihm allen Muthwillen verstattet, dieser war ihm, da er nun heran wuchs, zu allen Ausschweifungen beförderlig: bei reiferm Verstande und erfolgenden Wiederwertigkeiten änderte sich Heinrich zwar sehr; konte aber nicht alles ändern, was durch schlechte Reichsverwaltung verdorben war: das königlige Ansehen war sehr gefallen, die königligen Haus- oder Tafelgüter, sonderlig in Sachsen, waren großen Theils in andere Hände kommen; die zwei Erzbischöfe und ihre Genoßen hatten die
und bekennet endlig selbst, die Wahl, so wieder des Königs Willen geschehen, sei gut, der König müße sich solche gefallen laßen und sein Urtheil zurüknemen.) Sobald es hernach die Umstände erlaubten, begab sich zwar Atto 10631063 selbst nach Italten; weil er aber mit Hildebrande von einer oder ähnliger Gesinnung war, lies er sich von diesem leicht bedeuten, daß die Wahl keinem weltligen Fürsten, sondern den geweiheten Leuten zukomme, der König also nichts dabei zusagen habe: Nach des Erzbischofs Rükreise machte Honorius abermals einen Versuch sich zu Rom festzusezen, fand auch soviel Unterstüzung, daß er sich der Engelsburg bemeisterte: aber Hildebrand lies ihn in derselben belagern, daß er viel Ungemach auszustehen hatte, bis er nach zwei Jahren heimlig entwich. Atto verlor die Gewalt im Reiche, weil Adalbert von Bremen sich des jungen Königs bemächtigte: jener hatte ihm allen Muthwillen verstattet, dieser war ihm, da er nun heran wuchs, zu allen Ausschweifungen beförderlig: bei reiferm Verstande und erfolgenden Wiederwertigkeiten änderte sich Heinrich zwar sehr; konte aber nicht alles ändern, was durch schlechte Reichsverwaltung verdorben war: das königlige Ansehen war sehr gefallen, die königligen Haus- oder Tafelgüter, sonderlig in Sachsen, waren großen Theils in andere Hände kommen; die zwei Erzbischöfe und ihre Genoßen hatten die
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und bekennet endlig selbst, die Wahl, so wieder des Königs Willen geschehen, sei gut, der König müße sich solche gefallen laßen und sein Urtheil zurüknemen.) Sobald es hernach die Umstände erlaubten, begab sich zwar Atto <noteplace="left">1063</note>1063 selbst nach Italten; weil er aber mit Hildebrande von einer oder ähnliger Gesinnung war, lies er sich von diesem leicht bedeuten, daß die Wahl keinem weltligen Fürsten, sondern den geweiheten Leuten zukomme, der König also nichts dabei zusagen habe: Nach des Erzbischofs Rükreise machte Honorius abermals einen Versuch sich zu Rom festzusezen, fand auch soviel Unterstüzung, daß er sich der Engelsburg bemeisterte: aber Hildebrand lies ihn in derselben belagern, daß er viel Ungemach auszustehen hatte, bis er nach zwei Jahren heimlig entwich. Atto verlor die Gewalt im Reiche, weil Adalbert von Bremen sich des jungen Königs bemächtigte: jener hatte ihm allen Muthwillen verstattet, dieser war ihm, da er nun heran wuchs, zu allen Ausschweifungen beförderlig: bei reiferm Verstande und erfolgenden Wiederwertigkeiten änderte sich Heinrich zwar sehr; konte aber nicht alles ändern, was durch schlechte Reichsverwaltung verdorben war: das königlige Ansehen war sehr gefallen, die königligen Haus- oder Tafelgüter, sonderlig in Sachsen, waren großen Theils in andere Hände kommen; die zwei Erzbischöfe und ihre Genoßen hatten die
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und bekennet endlig selbst, die Wahl, so wieder des Königs Willen geschehen, sei gut, der König müße sich solche gefallen laßen und sein Urtheil zurüknemen.) Sobald es hernach die Umstände erlaubten, begab sich zwar Atto 1063 selbst nach Italten; weil er aber mit Hildebrande von einer oder ähnliger Gesinnung war, lies er sich von diesem leicht bedeuten, daß die Wahl keinem weltligen Fürsten, sondern den geweiheten Leuten zukomme, der König also nichts dabei zusagen habe: Nach des Erzbischofs Rükreise machte Honorius abermals einen Versuch sich zu Rom festzusezen, fand auch soviel Unterstüzung, daß er sich der Engelsburg bemeisterte: aber Hildebrand lies ihn in derselben belagern, daß er viel Ungemach auszustehen hatte, bis er nach zwei Jahren heimlig entwich. Atto verlor die Gewalt im Reiche, weil Adalbert von Bremen sich des jungen Königs bemächtigte: jener hatte ihm allen Muthwillen verstattet, dieser war ihm, da er nun heran wuchs, zu allen Ausschweifungen beförderlig: bei reiferm Verstande und erfolgenden Wiederwertigkeiten änderte sich Heinrich zwar sehr; konte aber nicht alles ändern, was durch schlechte Reichsverwaltung verdorben war: das königlige Ansehen war sehr gefallen, die königligen Haus- oder Tafelgüter, sonderlig in Sachsen, waren großen Theils in andere Hände kommen; die zwei Erzbischöfe und ihre Genoßen hatten die
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/362>, abgerufen am 22.11.2024.
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