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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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conus worden, zum Kanzläre der römischen Kirche ernante; zumal dieser den Mangel an Verschlagenheit bei ihm ersezen und stat seiner die Mühe, der Herschaft übernemen wolte. Gegentheil wälete den Bischof zu Parma unter dem Namen Honorius 2: aber Hildebrand hatte die Tuscier und Normannen auf seiner Seite; sein Theil behielt also die Oberhand, als es zum Gefechte kam: der schwächere Theil erhielt aus Teutschland keine thätige Unterstüzung, woran der Erzbischof zu Köln schuld war. Bisher hatte die Mutter, als Vormünderin, dem Reiche rümlig vorgestanden und sich dabei des Bischofs zu Augsburg, als Rathgebers, bedienet: Anno von Köln beneidete denselben, gab vor, daß die Weiberherschaft nichts taugte, auch der junge König zuweibisch erzogen würde, enlfürete diesen 1062 durch List und1062 Gewalt nach Köln, that hiebei den Vorschlag, daß jedesmal der Bischof, in deßen Sprengel sich der König befände, die Geschäfte verwalten solte: die Mutter ging ins Kloster. Inzwischen erneuerte Alexander alle Schlüße seines Vorwesers wieder die Priesterehe und wieder das Eindringen, auch diesen Saz, daß keiner von einem Weltmenschen ein gottesdienstliges Amt bekommen solte. (Die osbornische Versamlung 1062 den 28 Oct. scheinet erdichtet: der advocatus regius läst sich daselbst in einem socratischen Gespräche vom defensore Romanae ecclesiae unterrichten,

conus worden, zum Kanzläre der römischen Kirche ernante; zumal dieser den Mangel an Verschlagenheit bei ihm ersezen und stat seiner die Mühe, der Herschaft übernemen wolte. Gegentheil wälete den Bischof zu Parma unter dem Namen Honorius 2: aber Hildebrand hatte die Tuscier und Normannen auf seiner Seite; sein Theil behielt also die Oberhand, als es zum Gefechte kam: der schwächere Theil erhielt aus Teutschland keine thätige Unterstüzung, woran der Erzbischof zu Köln schuld war. Bisher hatte die Mutter, als Vormünderin, dem Reiche rümlig vorgestanden und sich dabei des Bischofs zu Augsburg, als Rathgebers, bedienet: Anno von Köln beneidete denselben, gab vor, daß die Weiberherschaft nichts taugte, auch der junge König zuweibisch erzogen würde, enlfürete diesen 1062 durch List und1062 Gewalt nach Köln, that hiebei den Vorschlag, daß jedesmal der Bischof, in deßen Sprengel sich der König befände, die Geschäfte verwalten solte: die Mutter ging ins Kloster. Inzwischen erneuerte Alexander alle Schlüße seines Vorwesers wieder die Priesterehe und wieder das Eindringen, auch diesen Saz, daß keiner von einem Weltmenschen ein gottesdienstliges Amt bekommen solte. (Die osbornische Versamlung 1062 den 28 Oct. scheinet erdichtet: der advocatus regius läst sich daselbst in einem socratischen Gespräche vom defensore Romanae ecclesiae unterrichten,

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[349/0361] conus worden, zum Kanzläre der römischen Kirche ernante; zumal dieser den Mangel an Verschlagenheit bei ihm ersezen und stat seiner die Mühe, der Herschaft übernemen wolte. Gegentheil wälete den Bischof zu Parma unter dem Namen Honorius 2: aber Hildebrand hatte die Tuscier und Normannen auf seiner Seite; sein Theil behielt also die Oberhand, als es zum Gefechte kam: der schwächere Theil erhielt aus Teutschland keine thätige Unterstüzung, woran der Erzbischof zu Köln schuld war. Bisher hatte die Mutter, als Vormünderin, dem Reiche rümlig vorgestanden und sich dabei des Bischofs zu Augsburg, als Rathgebers, bedienet: Anno von Köln beneidete denselben, gab vor, daß die Weiberherschaft nichts taugte, auch der junge König zuweibisch erzogen würde, enlfürete diesen 1062 durch List und Gewalt nach Köln, that hiebei den Vorschlag, daß jedesmal der Bischof, in deßen Sprengel sich der König befände, die Geschäfte verwalten solte: die Mutter ging ins Kloster. Inzwischen erneuerte Alexander alle Schlüße seines Vorwesers wieder die Priesterehe und wieder das Eindringen, auch diesen Saz, daß keiner von einem Weltmenschen ein gottesdienstliges Amt bekommen solte. (Die osbornische Versamlung 1062 den 28 Oct. scheinet erdichtet: der advocatus regius läst sich daselbst in einem socratischen Gespräche vom defensore Romanae ecclesiae unterrichten, 1062

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/361>, abgerufen am 22.11.2024.