Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Gelegenheit einiger übernommenen Gesandschaften, das Christenthum jenseit der Elbe und weiter nach Norden bekant gemacht, als der König von Jütland Harald Klak, welcher vom Dänischen Könige Regner Lodbrok vertrieben war, zum Kaiser Ludwig seine Zuflucht nam und sich mit seinem Gefolge 826 taufen lies. Ausgarius, welcher826 nebst einem andern Mönche ihnen zum Lehrer gegeben worden, reisete mit in selbige Länder, ging auch 829 auf kurze Zeit nach Schweden,829 wohin hernach Ebbo einen Bischof sandte, der aber bald vertrieben wurde. Die Angelsachsen wurden um diese Zeit unter einen König vereiniget; wiewol auch vorhin unter den 7 Königen einer gemeiniglich das größeste Ansehen gehabt: nachdem die westsächsischen Könige schon ums Jahr 590 das Reich der südligen Sachsen und hernach das ostsächsische bezwungen hatten; ward 800 Egbert König, welcher ferner 812 Kent, 820 Mercien, 828 Northumberland und Ostangeln unter sich brachte und alsdan dieses gesamte Reich Engelland nante.

Der grichische Kaiser Leo der Armenier strit wieder die Bilder: nachdem er den Patriarchen zu Constantinopel 815 abgesezet hatte, welcher sich der Abschaffung der Bilder wiedersezet; war dieselbe unter dem Nachfolger zum Stande kommen und auf einer Versamlung bestätiget worden. Es machte aber hernach 820 Michael der

Gelegenheit einiger übernommenen Gesandschaften, das Christenthum jenseit der Elbe und weiter nach Norden bekant gemacht, als der König von Jütland Harald Klak, welcher vom Dänischen Könige Regner Lodbrok vertrieben war, zum Kaiser Ludwig seine Zuflucht nam und sich mit seinem Gefolge 826 taufen lies. Ausgarius, welcher826 nebst einem andern Mönche ihnen zum Lehrer gegeben worden, reisete mit in selbige Länder, ging auch 829 auf kurze Zeit nach Schweden,829 wohin hernach Ebbo einen Bischof sandte, der aber bald vertrieben wurde. Die Angelsachsen wurden um diese Zeit unter einen König vereiniget; wiewol auch vorhin unter den 7 Königen einer gemeiniglich das größeste Ansehen gehabt: nachdem die westsächsischen Könige schon ums Jahr 590 das Reich der südligen Sachsen und hernach das ostsächsische bezwungen hatten; ward 800 Egbert König, welcher ferner 812 Kent, 820 Mercien, 828 Northumberland und Ostangeln unter sich brachte und alsdan dieses gesamte Reich Engelland nante.

Der grichische Kaiser Leo der Armenier strit wieder die Bilder: nachdem er den Patriarchen zu Constantinopel 815 abgesezet hatte, welcher sich der Abschaffung der Bilder wiedersezet; war dieselbe unter dem Nachfolger zum Stande kommen und auf einer Versamlung bestätiget worden. Es machte aber hernach 820 Michael der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0275" n="263"/>
Gelegenheit                      einiger übernommenen Gesandschaften, das Christenthum jenseit der Elbe und                      weiter nach Norden bekant gemacht, als der König von Jütland Harald Klak,                      welcher vom Dänischen Könige Regner Lodbrok vertrieben war, zum Kaiser Ludwig                      seine Zuflucht nam und sich mit seinem Gefolge 826 taufen lies. Ausgarius,                          welcher<note place="right">826</note> nebst einem andern Mönche ihnen                      zum Lehrer gegeben worden, reisete mit in selbige Länder, ging auch 829 auf                      kurze Zeit nach Schweden,<note place="right">829</note> wohin hernach                      Ebbo einen Bischof sandte, der aber bald vertrieben wurde. Die Angelsachsen                      wurden um diese Zeit unter einen König vereiniget; wiewol auch vorhin unter den                      7 Königen einer gemeiniglich das größeste Ansehen gehabt: nachdem die                      westsächsischen Könige schon ums Jahr 590 das Reich der südligen Sachsen und                      hernach das ostsächsische bezwungen hatten; ward 800 Egbert König, welcher                      ferner 812 Kent, 820 Mercien, 828 Northumberland und Ostangeln unter sich                      brachte und alsdan dieses gesamte Reich Engelland nante.</p>
        <p>Der grichische Kaiser Leo der Armenier strit wieder die Bilder: nachdem er den                      Patriarchen zu Constantinopel 815 abgesezet hatte, welcher sich der Abschaffung                      der Bilder wiedersezet; war dieselbe unter dem Nachfolger zum Stande kommen und                      auf einer Versamlung bestätiget worden. Es machte aber hernach 820 Michael der
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[263/0275] Gelegenheit einiger übernommenen Gesandschaften, das Christenthum jenseit der Elbe und weiter nach Norden bekant gemacht, als der König von Jütland Harald Klak, welcher vom Dänischen Könige Regner Lodbrok vertrieben war, zum Kaiser Ludwig seine Zuflucht nam und sich mit seinem Gefolge 826 taufen lies. Ausgarius, welcher nebst einem andern Mönche ihnen zum Lehrer gegeben worden, reisete mit in selbige Länder, ging auch 829 auf kurze Zeit nach Schweden, wohin hernach Ebbo einen Bischof sandte, der aber bald vertrieben wurde. Die Angelsachsen wurden um diese Zeit unter einen König vereiniget; wiewol auch vorhin unter den 7 Königen einer gemeiniglich das größeste Ansehen gehabt: nachdem die westsächsischen Könige schon ums Jahr 590 das Reich der südligen Sachsen und hernach das ostsächsische bezwungen hatten; ward 800 Egbert König, welcher ferner 812 Kent, 820 Mercien, 828 Northumberland und Ostangeln unter sich brachte und alsdan dieses gesamte Reich Engelland nante. 826 829 Der grichische Kaiser Leo der Armenier strit wieder die Bilder: nachdem er den Patriarchen zu Constantinopel 815 abgesezet hatte, welcher sich der Abschaffung der Bilder wiedersezet; war dieselbe unter dem Nachfolger zum Stande kommen und auf einer Versamlung bestätiget worden. Es machte aber hernach 820 Michael der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/275
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/275>, abgerufen am 18.05.2024.