Brüder, der Moslema hies, die Fürung des Krieges wieder die Griechen auf: Leo, der die griechische Landmacht anfürete, hatte sich Theodosio nicht unterworsen und äuferte, daß er Anastasium wieder einsezen wolte; Mosiema fand vortheilhaft sich in die Händel zumischen; er bot Leoni Beistand an, wen er selbst sich des Reichs bemächtigen wolte; also rükten beide Heere gegen Constantinopel, die Muhamedaner eroberten Armorium in Phrygien und Pergamus in Mysien, bezogen auch in selbiger Gegend ihr Winterlager, Leo schlug Theodosii Sohn bey Nikomedien und nam ihn selbst gefangen, worauf sich auch der Vater ergab und beide in den geistligen Stand traten: Leo zog zu Constantinopel ein den 25 März 716. Run716 machte Moslema wegen geleisteten Beistandes Ansprüche, sezte sein Heer nach Thracien über und berennete Constantinopel den 15 August, lies auch die Flotte dahin kommen, welche den 1 September vor der Stadt erschien: aber nach vielem Verluste hob er die Belagerung auf den 15 August 717. Bald717 hernach starb der gütige Soliman den 3 October und hatte, seinen Willen gemäs, den guten Omar 2, seines Vatersbrudernsohn zum Nachfolger, der dem ersten Omar in allem ähnlig war. Jezid, Solimans Bruder, welcher nach deßen Verordnung auf den Omar folgen solte, besorate, daß dieser zum Vortheile des Hauses Ali andere
Brüder, der Moslema hies, die Fürung des Krieges wieder die Griechen auf: Leo, der die griechische Landmacht anfürete, hatte sich Theodosio nicht unterworsen und äuferte, daß er Anastasium wieder einsezen wolte; Mosiema fand vortheilhaft sich in die Händel zumischen; er bot Leoni Beistand an, wen er selbst sich des Reichs bemächtigen wolte; also rükten beide Heere gegen Constantinopel, die Muhamedaner eroberten Armorium in Phrygien und Pergamus in Mysien, bezogen auch in selbiger Gegend ihr Winterlager, Leo schlug Theodosii Sohn bey Nikomedien und nam ihn selbst gefangen, worauf sich auch der Vater ergab und beide in den geistligen Stand traten: Leo zog zu Constantinopel ein den 25 März 716. Run716 machte Moslema wegen geleisteten Beistandes Ansprüche, sezte sein Heer nach Thracien über und berennete Constantinopel den 15 August, lies auch die Flotte dahin kommen, welche den 1 September vor der Stadt erschien: aber nach vielem Verluste hob er die Belagerung auf den 15 August 717. Bald717 hernach starb der gütige Soliman den 3 October und hatte, seinen Willen gemäs, den guten Omar 2, seines Vatersbrudernsohn zum Nachfolger, der dem ersten Omar in allem ähnlig war. Jezid, Solimans Bruder, welcher nach deßen Verordnung auf den Omar folgen solte, besorate, daß dieser zum Vortheile des Hauses Ali andere
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0219"n="207"/>
Brüder, der Moslema hies, die Fürung des Krieges wieder die Griechen auf: Leo, der die griechische Landmacht anfürete, hatte sich Theodosio nicht unterworsen und äuferte, daß er Anastasium wieder einsezen wolte; Mosiema fand vortheilhaft sich in die Händel zumischen; er bot Leoni Beistand an, wen er selbst sich des Reichs bemächtigen wolte; also rükten beide Heere gegen Constantinopel, die Muhamedaner eroberten Armorium in Phrygien und Pergamus in Mysien, bezogen auch in selbiger Gegend ihr Winterlager, Leo schlug Theodosii Sohn bey Nikomedien und nam ihn selbst gefangen, worauf sich auch der Vater ergab und beide in den geistligen Stand traten: Leo zog zu Constantinopel ein den 25 März 716. Run<noteplace="right">716</note> machte Moslema wegen geleisteten Beistandes Ansprüche, sezte sein Heer nach Thracien über und berennete Constantinopel den 15 August, lies auch die Flotte dahin kommen, welche den 1 September vor der Stadt erschien: aber nach vielem Verluste hob er die Belagerung auf den 15 August 717. Bald<noteplace="right">717</note> hernach starb der gütige Soliman den 3 October und hatte, seinen Willen gemäs, den guten Omar 2, seines Vatersbrudernsohn zum Nachfolger, der dem ersten Omar in allem ähnlig war. Jezid, Solimans Bruder, welcher nach deßen Verordnung auf den Omar folgen solte, besorate, daß dieser zum Vortheile des Hauses Ali andere
</p></div></body></text></TEI>
[207/0219]
Brüder, der Moslema hies, die Fürung des Krieges wieder die Griechen auf: Leo, der die griechische Landmacht anfürete, hatte sich Theodosio nicht unterworsen und äuferte, daß er Anastasium wieder einsezen wolte; Mosiema fand vortheilhaft sich in die Händel zumischen; er bot Leoni Beistand an, wen er selbst sich des Reichs bemächtigen wolte; also rükten beide Heere gegen Constantinopel, die Muhamedaner eroberten Armorium in Phrygien und Pergamus in Mysien, bezogen auch in selbiger Gegend ihr Winterlager, Leo schlug Theodosii Sohn bey Nikomedien und nam ihn selbst gefangen, worauf sich auch der Vater ergab und beide in den geistligen Stand traten: Leo zog zu Constantinopel ein den 25 März 716. Run machte Moslema wegen geleisteten Beistandes Ansprüche, sezte sein Heer nach Thracien über und berennete Constantinopel den 15 August, lies auch die Flotte dahin kommen, welche den 1 September vor der Stadt erschien: aber nach vielem Verluste hob er die Belagerung auf den 15 August 717. Bald hernach starb der gütige Soliman den 3 October und hatte, seinen Willen gemäs, den guten Omar 2, seines Vatersbrudernsohn zum Nachfolger, der dem ersten Omar in allem ähnlig war. Jezid, Solimans Bruder, welcher nach deßen Verordnung auf den Omar folgen solte, besorate, daß dieser zum Vortheile des Hauses Ali andere
716
717
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/219>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.