breiteten: nachdem unter allen bürgerligen Kriegen die Stathalter in Persien häufige Kriegeszüge über den Gihon oder Oxus vorgenommen, so wurde unter ihm die Eroberung von Turkeston vollendet, auch ein Theil von Indien bezwungen: die Muhamedaner durchstreiften und plünderten zugleich die griechischen Länder ungehindert, bei der äusersten Schwäche, innerliger Unruhen, häufigen Veränderungen selbiges Reichs. Justinian ward 711 enthauptet, nachdem Philippicus711 als Kaiser erkant worden; welchen doch der Papst Constantin keinesweges erkante, sondern, weil er die Meinung von einem einigen Willen in Christo behauptete, wieder ihn zu Rom das Volk und in Italien die Truppen aufwiegelte, daß der Exarch 712 erschlagen, auch Petrus, der als Herzog712 nach Rom geschikket war, samt seinen Völkern zurükgetrieben und erst nach veränderter Herschast eingelaßen wurde: den da 713 die Leibwache sich empörete, ward Philippicus713 den 4 Junii geblendet und entleibet, Artemius aber, unter dem Namen Anastasius 2, an seine Stelle gesezet, welcher der Meinung von zweien Willen beipflichtete. Unterdes drungen die Muhamedaner weiter ein, eroberten 708 Tyana in Cappadocten, in Cilicien, wo 711 verschiedene Städte in der Landschaft Pontus, Amasia 712 und 713 Antiochien in Pisidien; die Landschaft Galatien wurde 714 von ih-
breiteten: nachdem unter allen bürgerligen Kriegen die Stathalter in Persien häufige Kriegeszüge über den Gihon oder Oxus vorgenommen, so wurde unter ihm die Eroberung von Turkeston vollendet, auch ein Theil von Indien bezwungen: die Muhamedaner durchstreiften und plünderten zugleich die griechischen Länder ungehindert, bei der äusersten Schwäche, innerliger Unruhen, häufigen Veränderungen selbiges Reichs. Justinian ward 711 enthauptet, nachdem Philippicus711 als Kaiser erkant worden; welchen doch der Papst Constantin keinesweges erkante, sondern, weil er die Meinung von einem einigen Willen in Christo behauptete, wieder ihn zu Rom das Volk und in Italien die Truppen aufwiegelte, daß der Exarch 712 erschlagen, auch Petrus, der als Herzog712 nach Rom geschikket war, samt seinen Völkern zurükgetrieben und erst nach veränderter Herschast eingelaßen wurde: den da 713 die Leibwache sich empörete, ward Philippicus713 den 4 Junii geblendet und entleibet, Artemius aber, unter dem Namen Anastasius 2, an seine Stelle gesezet, welcher der Meinung von zweien Willen beipflichtete. Unterdes drungen die Muhamedaner weiter ein, eroberten 708 Tyana in Cappadocten, in Cilicien, wo 711 verschiedene Städte in der Landschaft Pontus, Amasia 712 und 713 Antiochien in Pisidien; die Landschaft Galatien wurde 714 von ih-
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breiteten: nachdem unter allen bürgerligen Kriegen die Stathalter in Persien häufige Kriegeszüge über den Gihon oder Oxus vorgenommen, so wurde unter ihm die Eroberung von Turkeston vollendet, auch ein Theil von Indien bezwungen: die Muhamedaner durchstreiften und plünderten zugleich die griechischen Länder ungehindert, bei der äusersten Schwäche, innerliger Unruhen, häufigen Veränderungen selbiges Reichs. Justinian ward 711 enthauptet, nachdem Philippicus<noteplace="right">711</note> als Kaiser erkant worden; welchen doch der Papst Constantin keinesweges erkante, sondern, weil er die Meinung von einem einigen Willen in Christo behauptete, wieder ihn zu Rom das Volk und in Italien die Truppen aufwiegelte, daß der Exarch 712 erschlagen, auch Petrus, der als Herzog<noteplace="right">712</note> nach Rom geschikket war, samt seinen Völkern zurükgetrieben und erst nach veränderter Herschast eingelaßen wurde: den da 713 die Leibwache sich empörete, ward Philippicus<noteplace="right">713</note> den 4 Junii geblendet und entleibet, Artemius aber, unter dem Namen Anastasius 2, an seine Stelle gesezet, welcher der Meinung von zweien Willen beipflichtete. Unterdes drungen die Muhamedaner weiter ein, eroberten 708 Tyana in Cappadocten, in Cilicien, wo 711 verschiedene Städte in der Landschaft Pontus, Amasia 712 und 713 Antiochien in Pisidien; die Landschaft Galatien wurde 714 von ih-
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breiteten: nachdem unter allen bürgerligen Kriegen die Stathalter in Persien häufige Kriegeszüge über den Gihon oder Oxus vorgenommen, so wurde unter ihm die Eroberung von Turkeston vollendet, auch ein Theil von Indien bezwungen: die Muhamedaner durchstreiften und plünderten zugleich die griechischen Länder ungehindert, bei der äusersten Schwäche, innerliger Unruhen, häufigen Veränderungen selbiges Reichs. Justinian ward 711 enthauptet, nachdem Philippicus als Kaiser erkant worden; welchen doch der Papst Constantin keinesweges erkante, sondern, weil er die Meinung von einem einigen Willen in Christo behauptete, wieder ihn zu Rom das Volk und in Italien die Truppen aufwiegelte, daß der Exarch 712 erschlagen, auch Petrus, der als Herzog nach Rom geschikket war, samt seinen Völkern zurükgetrieben und erst nach veränderter Herschast eingelaßen wurde: den da 713 die Leibwache sich empörete, ward Philippicus den 4 Junii geblendet und entleibet, Artemius aber, unter dem Namen Anastasius 2, an seine Stelle gesezet, welcher der Meinung von zweien Willen beipflichtete. Unterdes drungen die Muhamedaner weiter ein, eroberten 708 Tyana in Cappadocten, in Cilicien, wo 711 verschiedene Städte in der Landschaft Pontus, Amasia 712 und 713 Antiochien in Pisidien; die Landschaft Galatien wurde 714 von ih-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/217>, abgerufen am 26.11.2024.
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