Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

also größesten Theils über das Jahr 678: der Avaren und Bulgaren Einfal scheinet schon vor dem Stilstande angegangen zu sein; wenigstens ist 676 zufrühe für den Stilstand und 678 zuspät für den ersten Einfal.) Die folgende Ruhe wandte Constantin zur Beilegung der Streitigkeiten von der Lehre an, wobei er von der Meinung seines Vaters und AEltervaters abging: eine Versamlung, so zu Constantinopel 680 den 7 November eröfnet wurde680 und fast ein Jahr daurete, verwarf die Meinung vom einigen Willen des Gesalbten Gottes und verdamte die Verteidiger derselben, sowol die lebenden, sonderlig den Patriarchen von Antiochien, welcher nebst andern abgesezet und nach Rom verbannet wurde, als verstorbene und unter solchen den vormaligen Papst Honorium.

Auf der andern Seite hatte Moavia, bereits vor dem Stilstande 669, die Vergistung des Hasan veranstaltet, um seinen Sohn Jezid bei seinem Leben zum Nachfolger zuernennen, welches er endlig 676 nicht ohne Wiederspruch ausfürete: Jezid, welcher manchen Ausschweifungen ergeben war, wurde also 680, nach seines Vaters Tode, zu Damaskus als Kaliph erkant und Hosein, der jüngere Sohn des Ali, erschlagen: aber Abdallah, der Sohn Zobeir, Muhameds Vatersbrudernsohn behauptete sich zu Mecca, bis Jezid 683 starb und sein schwächlicher683 Sohn Moavia 2 sich der Herschaft

also größesten Theils über das Jahr 678: der Avaren und Bulgaren Einfal scheinet schon vor dem Stilstande angegangen zu sein; wenigstens ist 676 zufrühe für den Stilstand und 678 zuspät für den ersten Einfal.) Die folgende Ruhe wandte Constantin zur Beilegung der Streitigkeiten von der Lehre an, wobei er von der Meinung seines Vaters und AEltervaters abging: eine Versamlung, so zu Constantinopel 680 den 7 November eröfnet wurde680 und fast ein Jahr daurete, verwarf die Meinung vom einigen Willen des Gesalbten Gottes und verdamte die Verteidiger derselben, sowol die lebenden, sonderlig den Patriarchen von Antiochien, welcher nebst andern abgesezet und nach Rom verbannet wurde, als verstorbene und unter solchen den vormaligen Papst Honorium.

Auf der andern Seite hatte Moavia, bereits vor dem Stilstande 669, die Vergistung des Hasan veranstaltet, um seinen Sohn Jezid bei seinem Leben zum Nachfolger zuernennen, welches er endlig 676 nicht ohne Wiederspruch ausfürete: Jezid, welcher manchen Ausschweifungen ergeben war, wurde also 680, nach seines Vaters Tode, zu Damaskus als Kaliph erkant und Hosein, der jüngere Sohn des Ali, erschlagen: aber Abdallah, der Sohn Zobeir, Muhameds Vatersbrudernsohn behauptete sich zu Mecca, bis Jezid 683 starb und sein schwächlicher683 Sohn Moavia 2 sich der Herschaft

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0213" n="201"/>
also größesten Theils über das Jahr 678: der Avaren                      und Bulgaren Einfal scheinet schon vor dem Stilstande angegangen zu sein;                      wenigstens ist 676 zufrühe für den Stilstand und 678 zuspät für den ersten                      Einfal.) Die folgende Ruhe wandte Constantin zur Beilegung der Streitigkeiten                      von der Lehre an, wobei er von der Meinung seines Vaters und AEltervaters                      abging: eine Versamlung, so zu Constantinopel 680 den 7 November eröfnet                          wurde<note place="right">680</note> und fast ein Jahr daurete,                      verwarf die Meinung vom einigen Willen des Gesalbten Gottes und verdamte die                      Verteidiger derselben, sowol die lebenden, sonderlig den Patriarchen von                      Antiochien, welcher nebst andern abgesezet und nach Rom verbannet wurde, als                      verstorbene und unter solchen den vormaligen Papst Honorium.</p>
        <p>Auf der andern Seite hatte Moavia, bereits vor dem Stilstande 669, die Vergistung                      des Hasan veranstaltet, um seinen Sohn Jezid bei seinem Leben zum Nachfolger                      zuernennen, welches er endlig 676 nicht ohne Wiederspruch ausfürete: Jezid,                      welcher manchen Ausschweifungen ergeben war, wurde also 680, nach seines Vaters                      Tode, zu Damaskus als Kaliph erkant und Hosein, der jüngere Sohn des Ali,                      erschlagen: aber Abdallah, der Sohn Zobeir, Muhameds Vatersbrudernsohn                      behauptete sich zu Mecca, bis Jezid 683 starb und sein schwächlicher<note place="right">683</note> Sohn Moavia 2 sich der Herschaft
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[201/0213] also größesten Theils über das Jahr 678: der Avaren und Bulgaren Einfal scheinet schon vor dem Stilstande angegangen zu sein; wenigstens ist 676 zufrühe für den Stilstand und 678 zuspät für den ersten Einfal.) Die folgende Ruhe wandte Constantin zur Beilegung der Streitigkeiten von der Lehre an, wobei er von der Meinung seines Vaters und AEltervaters abging: eine Versamlung, so zu Constantinopel 680 den 7 November eröfnet wurde und fast ein Jahr daurete, verwarf die Meinung vom einigen Willen des Gesalbten Gottes und verdamte die Verteidiger derselben, sowol die lebenden, sonderlig den Patriarchen von Antiochien, welcher nebst andern abgesezet und nach Rom verbannet wurde, als verstorbene und unter solchen den vormaligen Papst Honorium. 680 Auf der andern Seite hatte Moavia, bereits vor dem Stilstande 669, die Vergistung des Hasan veranstaltet, um seinen Sohn Jezid bei seinem Leben zum Nachfolger zuernennen, welches er endlig 676 nicht ohne Wiederspruch ausfürete: Jezid, welcher manchen Ausschweifungen ergeben war, wurde also 680, nach seines Vaters Tode, zu Damaskus als Kaliph erkant und Hosein, der jüngere Sohn des Ali, erschlagen: aber Abdallah, der Sohn Zobeir, Muhameds Vatersbrudernsohn behauptete sich zu Mecca, bis Jezid 683 starb und sein schwächlicher Sohn Moavia 2 sich der Herschaft 683

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/213
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/213>, abgerufen am 02.05.2024.