Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

638 Antiochia; wobei ihm der Einwoner Furchtsamkeit, die Treulosigkeit einiger kaiserligen Völker und mange Verräterei zustatten kam: auf gleiche Weise wurde nordwerts das Ybrige bis an den Cuphrat und ans Gebürge unterworfen, auch sudwerts an den Küsten eine Stadt nach der andern vom Jezid und Amru eingenommen, theils durch Verräterei, List und Gewalt, theils durch freiwillige Ybergabe. Nachdem alles, vom Enphrat bis an AEgipten bezwungen war: sturben 639Abuobeidah und Jezid 639 an der damals wütenden Seuche; Kaled überlebte sie nur drei Jahre; Amru aber ging nunmehr nach AEgipten, deßen Eroberung durch Abfal und Verräterei des dasigen Stathalters erleichtert wurde, bis auf Alexandrien, welches 640die Araber 640 mit Sturm einnamen und auf des Kaliphen Befehl die dasige große Büchersamlung verbranten, weil man am Koran genug hätte; nachmals drang Amru westwers weiter in Afrika bis nach Tripolis, welches er 643 eroberte. Indeßen waren auch ostwers bereits mehr Eroberungen gemacht: 641ein Heer war 641 in Mesopotamien 642eingebrochen und hatte 642 deßen Unterwerfung vollendet; das andere hatte nicht nur 641 das abgefallene Khuzistan wieder bezwungen; sondern auch bei weiterm Einbruche in Persien 642 Jezdegerdens Heer geschlagen und ihm alle Länder bis auf Kerman, Segestan und Khorasan abgenom-

638 Antiochia; wobei ihm der Einwoner Furchtsamkeit, die Treulosigkeit einiger kaiserligen Völker und mange Verräterei zustatten kam: auf gleiche Weise wurde nordwerts das Ybrige bis an den Cuphrat und ans Gebürge unterworfen, auch sudwerts an den Küsten eine Stadt nach der andern vom Jezid und Amru eingenommen, theils durch Verräterei, List und Gewalt, theils durch freiwillige Ybergabe. Nachdem alles, vom Enphrat bis an AEgipten bezwungen war: sturben 639Abuobeidah und Jezid 639 an der damals wütenden Seuche; Kaled überlebte sie nur drei Jahre; Amru aber ging nunmehr nach AEgipten, deßen Eroberung durch Abfal und Verräterei des dasigen Stathalters erleichtert wurde, bis auf Alexandrien, welches 640die Araber 640 mit Sturm einnamen und auf des Kaliphen Befehl die dasige große Büchersamlung verbranten, weil man am Koran genug hätte; nachmals drang Amru westwers weiter in Afrika bis nach Tripolis, welches er 643 eroberte. Indeßen waren auch ostwers bereits mehr Eroberungen gemacht: 641ein Heer war 641 in Mesopotamien 642eingebrochen und hatte 642 deßen Unterwerfung vollendet; das andere hatte nicht nur 641 das abgefallene Khuzistan wieder bezwungen; sondern auch bei weiterm Einbruche in Persien 642 Jezdegerdens Heer geschlagen und ihm alle Länder bis auf Kerman, Segestan und Khorasan abgenom-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0208" n="196"/>
638 Antiochia; wobei ihm der Einwoner Furchtsamkeit,                      die Treulosigkeit einiger kaiserligen Völker und mange Verräterei zustatten kam:                      auf gleiche Weise wurde nordwerts das Ybrige bis an den Cuphrat und ans Gebürge                      unterworfen, auch sudwerts an den Küsten eine Stadt nach der andern vom Jezid                      und Amru eingenommen, theils durch Verräterei, List und Gewalt, theils durch                      freiwillige Ybergabe. Nachdem alles, vom Enphrat bis an AEgipten bezwungen war:                      sturben <note place="left">639</note>Abuobeidah und Jezid 639 an der                      damals wütenden Seuche; Kaled überlebte sie nur drei Jahre; Amru aber ging                      nunmehr nach AEgipten, deßen Eroberung durch Abfal und Verräterei des dasigen                      Stathalters erleichtert wurde, bis auf Alexandrien, welches <note place="left">640</note>die Araber 640 mit Sturm einnamen und auf des                      Kaliphen Befehl die dasige große Büchersamlung verbranten, weil man am Koran                      genug hätte; nachmals drang Amru westwers weiter in Afrika bis nach Tripolis,                      welches er 643 eroberte. Indeßen waren auch ostwers bereits mehr Eroberungen                      gemacht: <note place="left">641</note>ein Heer war 641 in Mesopotamien                          <note place="left">642</note>eingebrochen und hatte 642 deßen                      Unterwerfung vollendet; das andere hatte nicht nur 641 das abgefallene Khuzistan                      wieder bezwungen; sondern auch bei weiterm Einbruche in Persien 642 Jezdegerdens                      Heer geschlagen und ihm alle Länder bis auf Kerman, Segestan und Khorasan                              abgenom-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[196/0208] 638 Antiochia; wobei ihm der Einwoner Furchtsamkeit, die Treulosigkeit einiger kaiserligen Völker und mange Verräterei zustatten kam: auf gleiche Weise wurde nordwerts das Ybrige bis an den Cuphrat und ans Gebürge unterworfen, auch sudwerts an den Küsten eine Stadt nach der andern vom Jezid und Amru eingenommen, theils durch Verräterei, List und Gewalt, theils durch freiwillige Ybergabe. Nachdem alles, vom Enphrat bis an AEgipten bezwungen war: sturben Abuobeidah und Jezid 639 an der damals wütenden Seuche; Kaled überlebte sie nur drei Jahre; Amru aber ging nunmehr nach AEgipten, deßen Eroberung durch Abfal und Verräterei des dasigen Stathalters erleichtert wurde, bis auf Alexandrien, welches die Araber 640 mit Sturm einnamen und auf des Kaliphen Befehl die dasige große Büchersamlung verbranten, weil man am Koran genug hätte; nachmals drang Amru westwers weiter in Afrika bis nach Tripolis, welches er 643 eroberte. Indeßen waren auch ostwers bereits mehr Eroberungen gemacht: ein Heer war 641 in Mesopotamien eingebrochen und hatte 642 deßen Unterwerfung vollendet; das andere hatte nicht nur 641 das abgefallene Khuzistan wieder bezwungen; sondern auch bei weiterm Einbruche in Persien 642 Jezdegerdens Heer geschlagen und ihm alle Länder bis auf Kerman, Segestan und Khorasan abgenom- 639 640 641 642

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/208
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/208>, abgerufen am 09.11.2024.