Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

bische Feldherr auf dem Plaze blieb: weil aber die Königin starb und viele zu gleicher Zeit sich das Reich anmaßeten, fanden die Araber keinen weitern Wiederstand von den Persern. (Es stritten um das Reich und verdrengeten einander Josanschedah, des Kosru Parviz Vatersbrudersohn, Arzemidokt, deßen Tochter, Ferogzad des lezten Kosru Sohn, Parviz Bruders Enkel, Kesere des Jasanschedah Sohn, Hormuz, Stathalter von Chorasan und Jezdegerd, des Kosru Parviz Enkel, der vom 16ten Junii 632 die Zeit seiner Herschaft rechnete und nach vier Jahren die Oberhand behielt.) Hira, eine Stadt in dem alten Chaldäa, welches die Araber unter Irak begreifen, hatte damals einen einigen König unter persischen Schuze: Kaled, welcher nun das Heer der Araber anfürete, eroberte Stadt und Land, ohn daß die Perser es hinderten; der König blieb im Kriege, sein Geschlecht ward gefangen weggefüret. Aus Irak muste Kaled auf des Kaliphen Befehl sich nach den Grenzen des griechischen Reiches wenden, wo ein anders Heer von Arabern den Krieg zu gleicher Zeit erhoben hatte: daselbst eroberte Kaled 633Bostra 633 schlug die Griechen mehrmals 634und nam 634 Damaskus ein.

Am Tage dieser Eroberung war Abubekr gestorben und Omar Kaliph worden, welchem hernach der Name Emir al Mumenum, Fürst der Rechtgläubigen zuerst beigeleget ward. Dieser übertrug die oberste Befehlshaber Gewalt über das Heer in Syrien

bische Feldherr auf dem Plaze blieb: weil aber die Königin starb und viele zu gleicher Zeit sich das Reich anmaßeten, fanden die Araber keinen weitern Wiederstand von den Persern. (Es stritten um das Reich und verdrengeten einander Josanschedah, des Kosru Parviz Vatersbrudersohn, Arzemidokt, deßen Tochter, Ferogzad des lezten Kosru Sohn, Parviz Bruders Enkel, Kesere des Jasanschedah Sohn, Hormuz, Stathalter von Chorasan und Jezdegerd, des Kosru Parviz Enkel, der vom 16ten Junii 632 die Zeit seiner Herschaft rechnete und nach vier Jahren die Oberhand behielt.) Hira, eine Stadt in dem alten Chaldäa, welches die Araber unter Irak begreifen, hatte damals einen einigen König unter persischen Schuze: Kaled, welcher nun das Heer der Araber anfürete, eroberte Stadt und Land, ohn daß die Perser es hinderten; der König blieb im Kriege, sein Geschlecht ward gefangen weggefüret. Aus Irak muste Kaled auf des Kaliphen Befehl sich nach den Grenzen des griechischen Reiches wenden, wo ein anders Heer von Arabern den Krieg zu gleicher Zeit erhoben hatte: daselbst eroberte Kaled 633Bostra 633 schlug die Griechen mehrmals 634und nam 634 Damaskus ein.

Am Tage dieser Eroberung war Abubekr gestorben und Omar Kaliph worden, welchem hernach der Name Emir al Mumenum, Fürst der Rechtgläubigen zuerst beigeleget ward. Dieser übertrug die oberste Befehlshaber Gewalt über das Heer in Syrien

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0206" n="194"/>
bische Feldherr auf                      dem Plaze blieb: weil aber die Königin starb und viele zu gleicher Zeit sich das                      Reich anmaßeten, fanden die Araber keinen weitern Wiederstand von den Persern.                      (Es stritten um das Reich und verdrengeten einander Josanschedah, des Kosru                      Parviz Vatersbrudersohn, Arzemidokt, deßen Tochter, Ferogzad des lezten Kosru                      Sohn, Parviz Bruders Enkel, Kesere des Jasanschedah Sohn, Hormuz, Stathalter von                      Chorasan und Jezdegerd, des Kosru Parviz Enkel, der vom 16ten Junii 632 die Zeit                      seiner Herschaft rechnete und nach vier Jahren die Oberhand behielt.) Hira, eine                      Stadt in dem alten Chaldäa, welches die Araber unter Irak begreifen, hatte                      damals einen einigen König unter persischen Schuze: Kaled, welcher nun das Heer                      der Araber anfürete, eroberte Stadt und Land, ohn daß die Perser es hinderten;                      der König blieb im Kriege, sein Geschlecht ward gefangen weggefüret. Aus Irak                      muste Kaled auf des Kaliphen Befehl sich nach den Grenzen des griechischen                      Reiches wenden, wo ein anders Heer von Arabern den Krieg zu gleicher Zeit                      erhoben hatte: daselbst eroberte Kaled <note place="left">633</note>Bostra 633 schlug die Griechen mehrmals <note place="left">634</note>und nam 634 Damaskus ein.</p>
        <p>Am Tage dieser Eroberung war Abubekr gestorben und Omar Kaliph worden, welchem                      hernach der Name Emir al Mumenum, Fürst der Rechtgläubigen zuerst beigeleget                      ward. Dieser übertrug die oberste Befehlshaber Gewalt über das Heer in Syrien
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[194/0206] bische Feldherr auf dem Plaze blieb: weil aber die Königin starb und viele zu gleicher Zeit sich das Reich anmaßeten, fanden die Araber keinen weitern Wiederstand von den Persern. (Es stritten um das Reich und verdrengeten einander Josanschedah, des Kosru Parviz Vatersbrudersohn, Arzemidokt, deßen Tochter, Ferogzad des lezten Kosru Sohn, Parviz Bruders Enkel, Kesere des Jasanschedah Sohn, Hormuz, Stathalter von Chorasan und Jezdegerd, des Kosru Parviz Enkel, der vom 16ten Junii 632 die Zeit seiner Herschaft rechnete und nach vier Jahren die Oberhand behielt.) Hira, eine Stadt in dem alten Chaldäa, welches die Araber unter Irak begreifen, hatte damals einen einigen König unter persischen Schuze: Kaled, welcher nun das Heer der Araber anfürete, eroberte Stadt und Land, ohn daß die Perser es hinderten; der König blieb im Kriege, sein Geschlecht ward gefangen weggefüret. Aus Irak muste Kaled auf des Kaliphen Befehl sich nach den Grenzen des griechischen Reiches wenden, wo ein anders Heer von Arabern den Krieg zu gleicher Zeit erhoben hatte: daselbst eroberte Kaled Bostra 633 schlug die Griechen mehrmals und nam 634 Damaskus ein. 633 634 Am Tage dieser Eroberung war Abubekr gestorben und Omar Kaliph worden, welchem hernach der Name Emir al Mumenum, Fürst der Rechtgläubigen zuerst beigeleget ward. Dieser übertrug die oberste Befehlshaber Gewalt über das Heer in Syrien

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/206
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/206>, abgerufen am 02.05.2024.