Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

ren Eroberungen mäßigte Gleichwol namen sie diese Zeit über noch verschiedene Städte ein und Longin bedienete sich ihrer Trennung nicht wie er sollen: als daher auf den 578Kaiser Justinum 578 Tiberius und auf diesen 582582 Mauritius gefolget war, urtheilte lezterer, daß Longin dem Werke nicht gewachsen 584sei, schikte also 584 Smaragdum ihn abzulösen. Sodan schritten auch die Longobarden zur Wahl eines Königs und erweleten den Autharis, den Sohn des Clephis; der aber die Herzogthümer als Lehne dem Besizern und ihren mänligen Erben laßen muste, welche sich dan oft gegen den Könige wiederspenstig bezeigten; gleicher gestalt leisteten die Herzoge in dem römischen Antheile nicht allemal dem Exarchen völligen Gehorsam. Autharis eroberte Benevent und stifte daselbst ein Herzogthum, welches hernach das größeste ward und seine Grenzen über das untere Itolien weit ausbreitete; von dem an waren bei abwechselndem Kriege und Stilstande die Veränderungen unerheblig, Rom und Ravenna bekamen die Longobarden nicht, behielten aber das Eroberte: Autharis war der erste christlige König der Longobarden, welche nun gleichfals Christen wurden; Agilulf, der 591 auf ihn folgte, trat auch dem zu Rom herschen den Bekentniße von der Gleichheit des Sohnes Gottes bei, welche jener geleugnet hatte.

ren Eroberungen mäßigte Gleichwol namen sie diese Zeit über noch verschiedene Städte ein und Longin bedienete sich ihrer Trennung nicht wie er sollen: als daher auf den 578Kaiser Justinum 578 Tiberius und auf diesen 582582 Mauritius gefolget war, urtheilte lezterer, daß Longin dem Werke nicht gewachsen 584sei, schikte also 584 Smaragdum ihn abzulösen. Sodan schritten auch die Longobarden zur Wahl eines Königs und erweleten den Autharis, den Sohn des Clephis; der aber die Herzogthümer als Lehne dem Besizern und ihren mänligen Erben laßen muste, welche sich dan oft gegen den Könige wiederspenstig bezeigten; gleicher gestalt leisteten die Herzoge in dem römischen Antheile nicht allemal dem Exarchen völligen Gehorsam. Autharis eroberte Benevent und stifte daselbst ein Herzogthum, welches hernach das größeste ward und seine Grenzen über das untere Itolien weit ausbreitete; von dem an waren bei abwechselndem Kriege und Stilstande die Veränderungen unerheblig, Rom und Ravenna bekamen die Longobarden nicht, behielten aber das Eroberte: Autharis war der erste christlige König der Longobarden, welche nun gleichfals Christen wurden; Agilulf, der 591 auf ihn folgte, trat auch dem zu Rom herschen den Bekentniße von der Gleichheit des Sohnes Gottes bei, welche jener geleugnet hatte.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0182" n="170"/>
ren Eroberungen mäßigte Gleichwol namen sie diese Zeit über                      noch verschiedene Städte ein und Longin bedienete sich ihrer Trennung nicht wie                      er sollen: als daher auf den <note place="left">578</note>Kaiser Justinum                      578 Tiberius und auf diesen <note place="left">582</note>582 Mauritius                      gefolget war, urtheilte lezterer, daß Longin dem Werke nicht gewachsen <note place="left">584</note>sei, schikte also 584 Smaragdum ihn abzulösen.                      Sodan schritten auch die Longobarden zur Wahl eines Königs und erweleten den                      Autharis, den Sohn des Clephis; der aber die Herzogthümer als Lehne dem Besizern                      und ihren mänligen Erben laßen muste, welche sich dan oft gegen den Könige                      wiederspenstig bezeigten; gleicher gestalt leisteten die Herzoge in dem                      römischen Antheile nicht allemal dem Exarchen völligen Gehorsam. Autharis                      eroberte Benevent und stifte daselbst ein Herzogthum, welches hernach das                      größeste ward und seine Grenzen über das untere Itolien weit ausbreitete; von                      dem an waren bei abwechselndem Kriege und Stilstande die Veränderungen                      unerheblig, Rom und Ravenna bekamen die Longobarden nicht, behielten aber das                      Eroberte: Autharis war der erste christlige König der Longobarden, welche nun                      gleichfals Christen wurden; Agilulf, der 591 auf ihn folgte, trat auch dem zu                      Rom herschen den Bekentniße von der Gleichheit des Sohnes Gottes bei, welche                      jener geleugnet hatte.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[170/0182] ren Eroberungen mäßigte Gleichwol namen sie diese Zeit über noch verschiedene Städte ein und Longin bedienete sich ihrer Trennung nicht wie er sollen: als daher auf den Kaiser Justinum 578 Tiberius und auf diesen 582 Mauritius gefolget war, urtheilte lezterer, daß Longin dem Werke nicht gewachsen sei, schikte also 584 Smaragdum ihn abzulösen. Sodan schritten auch die Longobarden zur Wahl eines Königs und erweleten den Autharis, den Sohn des Clephis; der aber die Herzogthümer als Lehne dem Besizern und ihren mänligen Erben laßen muste, welche sich dan oft gegen den Könige wiederspenstig bezeigten; gleicher gestalt leisteten die Herzoge in dem römischen Antheile nicht allemal dem Exarchen völligen Gehorsam. Autharis eroberte Benevent und stifte daselbst ein Herzogthum, welches hernach das größeste ward und seine Grenzen über das untere Itolien weit ausbreitete; von dem an waren bei abwechselndem Kriege und Stilstande die Veränderungen unerheblig, Rom und Ravenna bekamen die Longobarden nicht, behielten aber das Eroberte: Autharis war der erste christlige König der Longobarden, welche nun gleichfals Christen wurden; Agilulf, der 591 auf ihn folgte, trat auch dem zu Rom herschen den Bekentniße von der Gleichheit des Sohnes Gottes bei, welche jener geleugnet hatte. 578 582 584

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/182
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/182>, abgerufen am 25.11.2024.