nauer Untersuchung schuldig befunden werden, gaben sogar vor, daß keine Kirchenversamlung den Papst richten dürfe, der alleine Gotte Rechenschaft abzulegen habe, welches ganz neue Vorgeben den Gegnern sehr ungereimt schien, daher sie fragten: ob dan ein Papst alle Laster ungeahndet üben dürfte? Durch Merheit der Stimmen wurde Symmachus losgesprochen; ohne Verhör und Untersuchung ward nach heftigem Gezänke das Urtheil gefället: daß er, wenigstens vor Menschen, deßen nicht überfüret werden könne, weßen er beschuldiget worden; daher es alles dem Gerichte Gottes überlaßen und er wieder in sein Amt gesezet würde: Gegentheil machte eine Schrift bekant, solcher ungereimten und wiederrechtligen Lossprechung sich zu wiedersezen; weil die meisten Bischöfe Symmacho günstig gewesen und vom Anfange den Vorsaz gehabt ihn durchaus loszusprechen, weil seine Ankläger nicht gehöret worden und er nicht erscheinen wollen; daher er eher verdiene verurtheilet als losgesprochen zuwerden: von Symmachi Freunden aber gab sich einer Mühe die neue Meinung von des Papstes Unabhengigkeit fester zusezen, zubehaupten, daß über ihn keine Untersuchung, Bestrafung, Absezung ergehen dürfe, weil diese Würde die zu Heiligen machte, welche zu derselben erhoben würden; Symmachus stelte auch 503 eine Versamlung503 der ihm ergebenen Bischöfe an zu Bestä-
nauer Untersuchung schuldig befunden werden, gaben sogar vor, daß keine Kirchenversamlung den Papst richten dürfe, der alleine Gotte Rechenschaft abzulegen habe, welches ganz neue Vorgeben den Gegnern sehr ungereimt schien, daher sie fragten: ob dan ein Papst alle Laster ungeahndet üben dürfte? Durch Merheit der Stimmen wurde Symmachus losgesprochen; ohne Verhör und Untersuchung ward nach heftigem Gezänke das Urtheil gefället: daß er, wenigstens vor Menschen, deßen nicht überfüret werden könne, weßen er beschuldiget worden; daher es alles dem Gerichte Gottes überlaßen und er wieder in sein Amt gesezet würde: Gegentheil machte eine Schrift bekant, solcher ungereimten und wiederrechtligen Lossprechung sich zu wiedersezen; weil die meisten Bischöfe Symmacho günstig gewesen und vom Anfange den Vorsaz gehabt ihn durchaus loszusprechen, weil seine Ankläger nicht gehöret worden und er nicht erscheinen wollen; daher er eher verdiene verurtheilet als losgesprochen zuwerden: von Symmachi Freunden aber gab sich einer Mühe die neue Meinung von des Papstes Unabhengigkeit fester zusezen, zubehaupten, daß über ihn keine Untersuchung, Bestrafung, Absezung ergehen dürfe, weil diese Würde die zu Heiligen machte, welche zu derselben erhoben würden; Symmachus stelte auch 503 eine Versamlung503 der ihm ergebenen Bischöfe an zu Bestä-
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nauer Untersuchung schuldig befunden werden, gaben sogar vor, daß keine Kirchenversamlung den Papst richten dürfe, der alleine Gotte Rechenschaft abzulegen habe, welches ganz neue Vorgeben den Gegnern sehr ungereimt schien, daher sie fragten: ob dan ein Papst alle Laster ungeahndet üben dürfte? Durch Merheit der Stimmen wurde Symmachus losgesprochen; ohne Verhör und Untersuchung ward nach heftigem Gezänke das Urtheil gefället: daß er, wenigstens vor Menschen, deßen nicht überfüret werden könne, weßen er beschuldiget worden; daher es alles dem Gerichte Gottes überlaßen und er wieder in sein Amt gesezet würde: Gegentheil machte eine Schrift bekant, solcher ungereimten und wiederrechtligen Lossprechung sich zu wiedersezen; weil die meisten Bischöfe Symmacho günstig gewesen und vom Anfange den Vorsaz gehabt ihn durchaus loszusprechen, weil seine Ankläger nicht gehöret worden und er nicht erscheinen wollen; daher er eher verdiene verurtheilet als losgesprochen zuwerden: von Symmachi Freunden aber gab sich einer Mühe die neue Meinung von des Papstes Unabhengigkeit fester zusezen, zubehaupten, daß über ihn keine Untersuchung, Bestrafung, Absezung ergehen dürfe, weil diese Würde die zu Heiligen machte, welche zu derselben erhoben würden; Symmachus stelte auch 503 eine Versamlung<noteplace="right">503</note> der ihm ergebenen Bischöfe an zu Bestä-
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nauer Untersuchung schuldig befunden werden, gaben sogar vor, daß keine Kirchenversamlung den Papst richten dürfe, der alleine Gotte Rechenschaft abzulegen habe, welches ganz neue Vorgeben den Gegnern sehr ungereimt schien, daher sie fragten: ob dan ein Papst alle Laster ungeahndet üben dürfte? Durch Merheit der Stimmen wurde Symmachus losgesprochen; ohne Verhör und Untersuchung ward nach heftigem Gezänke das Urtheil gefället: daß er, wenigstens vor Menschen, deßen nicht überfüret werden könne, weßen er beschuldiget worden; daher es alles dem Gerichte Gottes überlaßen und er wieder in sein Amt gesezet würde: Gegentheil machte eine Schrift bekant, solcher ungereimten und wiederrechtligen Lossprechung sich zu wiedersezen; weil die meisten Bischöfe Symmacho günstig gewesen und vom Anfange den Vorsaz gehabt ihn durchaus loszusprechen, weil seine Ankläger nicht gehöret worden und er nicht erscheinen wollen; daher er eher verdiene verurtheilet als losgesprochen zuwerden: von Symmachi Freunden aber gab sich einer Mühe die neue Meinung von des Papstes Unabhengigkeit fester zusezen, zubehaupten, daß über ihn keine Untersuchung, Bestrafung, Absezung ergehen dürfe, weil diese Würde die zu Heiligen machte, welche zu derselben erhoben würden; Symmachus stelte auch 503 eine Versamlung der ihm ergebenen Bischöfe an zu Bestä-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/165>, abgerufen am 18.12.2024.
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