Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Ungenanten Anklage zuachten: wobei gleichwol auf geschehene ordentlige Anklage Gewalt wieder sie solte gebrauchet werden. Yber auswertige Feinde siegte Trajanus und verschafte dem Reiche die weitesten Grenzen. 101Er zwang 101 Decebalum, den König der Dacier, sich zu unterwerfen: und als derselbe 103103 neue Unruhen erregte, wurde er durch die sieghaften Waffen Trajani also aufs äuserste gebracht, daß er sich selbst entleibte; da den Dacien als eine Landschaft dem Reiche einverleibet ward. Trajan eroberte ferner 107107 Armenien und viele benachbarte Völker unterwarfen sich ihm: nachdem er hierauf einige Jahre lang den Parthern Frieden 115gegönnet hatte, grif er sie endlig 115 jenseit des Tigris in ihren Ländern an, brachte sie meistens unter sich und sezte einen König über sie, der ihm gehorsamete. Also wurde Erste Eröfnung.erfüllet, was Johanni vorhin im Gesichte gezeiget war, welcher schreibet 6, 2: Ich sah ein weisses Pferd, auf welchem einer sas, der einen Bogen hielt, diesem wurde eine Krone gegeben und er zog sieghaft aus, um noch mehr zusiegen. Ohne Bogen konte man die Parther nicht bestreiten, die selbst fertige Schüzen waren: der Kronen und weissen Pferde bedienten sich die Sieger. Das Reich erhielt sich nicht lange bei der unter Trajans erreichten Grösse; Alter, Gicht und Wassersucht entkräfteten endlig diesen Sieger: als die Krankheit zunahm,

Ungenanten Anklage zuachten: wobei gleichwol auf geschehene ordentlige Anklage Gewalt wieder sie solte gebrauchet werden. Yber auswertige Feinde siegte Trajanus und verschafte dem Reiche die weitesten Grenzen. 101Er zwang 101 Decebalum, den König der Dacier, sich zu unterwerfen: und als derselbe 103103 neue Unruhen erregte, wurde er durch die sieghaften Waffen Trajani also aufs äuserste gebracht, daß er sich selbst entleibte; da den Dacien als eine Landschaft dem Reiche einverleibet ward. Trajan eroberte ferner 107107 Armenien und viele benachbarte Völker unterwarfen sich ihm: nachdem er hierauf einige Jahre lang den Parthern Frieden 115gegönnet hatte, grif er sie endlig 115 jenseit des Tigris in ihren Ländern an, brachte sie meistens unter sich und sezte einen König über sie, der ihm gehorsamete. Also wurde Erste Eröfnung.erfüllet, was Johanni vorhin im Gesichte gezeiget war, welcher schreibet 6, 2: Ich sah ein weisses Pferd, auf welchem einer sas, der einen Bogen hielt, diesem wurde eine Krone gegeben und er zog sieghaft aus, um noch mehr zusiegen. Ohne Bogen konte man die Parther nicht bestreiten, die selbst fertige Schüzen waren: der Kronen und weissen Pferde bedienten sich die Sieger. Das Reich erhielt sich nicht lange bei der unter Trajans erreichten Grösse; Alter, Gicht und Wassersucht entkräfteten endlig diesen Sieger: als die Krankheit zunahm,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0016" n="4"/>
Ungenanten Anklage zuachten: wobei gleichwol auf                      geschehene ordentlige Anklage Gewalt wieder sie solte gebrauchet werden. Yber                      auswertige Feinde siegte Trajanus und verschafte dem Reiche die weitesten                      Grenzen. <note place="left">101</note>Er zwang 101 Decebalum, den König                      der Dacier, sich zu unterwerfen: und als derselbe <note place="left">103</note>103 neue Unruhen erregte, wurde er durch die sieghaften Waffen                      Trajani also aufs äuserste gebracht, daß er sich selbst entleibte; da den Dacien                      als eine Landschaft dem Reiche einverleibet ward. Trajan eroberte ferner <note place="left">107</note>107 Armenien und viele benachbarte Völker                      unterwarfen sich ihm: nachdem er hierauf einige Jahre lang den Parthern Frieden                          <note place="left">115</note>gegönnet hatte, grif er sie endlig 115                      jenseit des Tigris in ihren Ländern an, brachte sie meistens unter sich und                      sezte einen König über sie, der ihm gehorsamete. Also wurde <note place="left">Erste Eröfnung.</note>erfüllet, was Johanni vorhin im                      Gesichte gezeiget war, welcher schreibet 6, 2: Ich sah ein weisses Pferd, auf                      welchem einer sas, der einen Bogen hielt, diesem wurde eine Krone gegeben und er                      zog sieghaft aus, um noch mehr zusiegen. Ohne Bogen konte man die Parther nicht                      bestreiten, die selbst fertige Schüzen waren: der Kronen und weissen Pferde                      bedienten sich die Sieger. Das Reich erhielt sich nicht lange bei der unter                      Trajans erreichten Grösse; Alter, Gicht und Wassersucht entkräfteten endlig                      diesen Sieger: als die Krankheit zunahm,
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0016] Ungenanten Anklage zuachten: wobei gleichwol auf geschehene ordentlige Anklage Gewalt wieder sie solte gebrauchet werden. Yber auswertige Feinde siegte Trajanus und verschafte dem Reiche die weitesten Grenzen. Er zwang 101 Decebalum, den König der Dacier, sich zu unterwerfen: und als derselbe 103 neue Unruhen erregte, wurde er durch die sieghaften Waffen Trajani also aufs äuserste gebracht, daß er sich selbst entleibte; da den Dacien als eine Landschaft dem Reiche einverleibet ward. Trajan eroberte ferner 107 Armenien und viele benachbarte Völker unterwarfen sich ihm: nachdem er hierauf einige Jahre lang den Parthern Frieden gegönnet hatte, grif er sie endlig 115 jenseit des Tigris in ihren Ländern an, brachte sie meistens unter sich und sezte einen König über sie, der ihm gehorsamete. Also wurde erfüllet, was Johanni vorhin im Gesichte gezeiget war, welcher schreibet 6, 2: Ich sah ein weisses Pferd, auf welchem einer sas, der einen Bogen hielt, diesem wurde eine Krone gegeben und er zog sieghaft aus, um noch mehr zusiegen. Ohne Bogen konte man die Parther nicht bestreiten, die selbst fertige Schüzen waren: der Kronen und weissen Pferde bedienten sich die Sieger. Das Reich erhielt sich nicht lange bei der unter Trajans erreichten Grösse; Alter, Gicht und Wassersucht entkräfteten endlig diesen Sieger: als die Krankheit zunahm, 101 103 107 115 Erste Eröfnung.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/16
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/16>, abgerufen am 03.12.2024.