durch mange Haufen anderer Völker verstärket waren. Wen den Britten außer der kleinen Hülfe von 421 noch eine dergleichen gesand worden, mögte solche in diese Zeiten zusezen sein, sonderlich da 428 Aetius die Franken bekrieget hatte, und als dan der lezte Abzug der Römer von da ins Jahr 431. 435 gehören.) Bonifacius, Stathalter in Afrika, war nicht nur von gleicher Fähigkeit mit Aetio, sondern hatte auch in allen Umständen sehr treue Dienste geleistet: diesen suchte Aetius 427 zustürzen;427 beschuldigte ihn bei der Placidia, daß er unabhängig zuwerden suchte und nicht gehorchen würde, wen er Befehl bekäme Afrika zuverlaßen; schrieb hingegen an ihn, daß er verleumdet sei und, wen er nach Ravenna käme, feines Lebens nicht sicher sein würde: Placidia befahl und Bonifacius gehorchte nicht, sie schikte Truppen wider ihn ab und er werete sich, rief auch die Wandalen aus Spanien zu Hülfe, welche 428 im Maj unter428 ihrem König Genserich nach Afrika hinüber schiften. Als die Sache soweit verdorben war, besan sich Plactdia, argwonete und erkundigte sich bey Bonifacio durch Boten: Aetii Brief entdekte deßen Tükke und Bonifacius ward ausgesonet; aber die Vandalen wolten sich auf keine Weise zurük weisen laßen, sie siegten und machten Eroberungen. Aetius, der in Gallien und an den Grenzen Teutschlandes bisher wieder die Gothen Zuthungen und Franken gefochten
durch mange Haufen anderer Völker verstärket waren. Wen den Britten außer der kleinen Hülfe von 421 noch eine dergleichen gesand worden, mögte solche in diese Zeiten zusezen sein, sonderlich da 428 Aetius die Franken bekrieget hatte, und als dan der lezte Abzug der Römer von da ins Jahr 431. 435 gehören.) Bonifacius, Stathalter in Afrika, war nicht nur von gleicher Fähigkeit mit Aetio, sondern hatte auch in allen Umständen sehr treue Dienste geleistet: diesen suchte Aetius 427 zustürzen;427 beschuldigte ihn bei der Placidia, daß er unabhängig zuwerden suchte und nicht gehorchen würde, wen er Befehl bekäme Afrika zuverlaßen; schrieb hingegen an ihn, daß er verleumdet sei und, wen er nach Ravenna käme, feines Lebens nicht sicher sein würde: Placidia befahl und Bonifacius gehorchte nicht, sie schikte Truppen wider ihn ab und er werete sich, rief auch die Wandalen aus Spanien zu Hülfe, welche 428 im Maj unter428 ihrem König Genserich nach Afrika hinüber schiften. Als die Sache soweit verdorben war, besan sich Plactdia, argwonete und erkundigte sich bey Bonifacio durch Boten: Aetii Brief entdekte deßen Tükke und Bonifacius ward ausgesonet; aber die Vandalen wolten sich auf keine Weise zurük weisen laßen, sie siegten und machten Eroberungen. Aetius, der in Gallien und an den Grenzen Teutschlandes bisher wieder die Gothen Zuthungen und Franken gefochten
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durch mange Haufen anderer Völker verstärket waren. Wen den Britten außer der kleinen Hülfe von 421 noch eine dergleichen gesand worden, mögte solche in diese Zeiten zusezen sein, sonderlich da 428 Aetius die Franken bekrieget hatte, und als dan der lezte Abzug der Römer von da ins Jahr 431. 435 gehören.) Bonifacius, Stathalter in Afrika, war nicht nur von gleicher Fähigkeit mit Aetio, sondern hatte auch in allen Umständen sehr treue Dienste geleistet: diesen suchte Aetius 427 zustürzen;<noteplace="right">427</note> beschuldigte ihn bei der Placidia, daß er unabhängig zuwerden suchte und nicht gehorchen würde, wen er Befehl bekäme Afrika zuverlaßen; schrieb hingegen an ihn, daß er verleumdet sei und, wen er nach Ravenna käme, feines Lebens nicht sicher sein würde: Placidia befahl und Bonifacius gehorchte nicht, sie schikte Truppen wider ihn ab und er werete sich, rief auch die Wandalen aus Spanien zu Hülfe, welche 428 im Maj unter<noteplace="right">428</note> ihrem König Genserich nach Afrika hinüber schiften. Als die Sache soweit verdorben war, besan sich Plactdia, argwonete und erkundigte sich bey Bonifacio durch Boten: Aetii Brief entdekte deßen Tükke und Bonifacius ward ausgesonet; aber die Vandalen wolten sich auf keine Weise zurük weisen laßen, sie siegten und machten Eroberungen. Aetius, der in Gallien und an den Grenzen Teutschlandes bisher wieder die Gothen Zuthungen und Franken gefochten
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durch mange Haufen anderer Völker verstärket waren. Wen den Britten außer der kleinen Hülfe von 421 noch eine dergleichen gesand worden, mögte solche in diese Zeiten zusezen sein, sonderlich da 428 Aetius die Franken bekrieget hatte, und als dan der lezte Abzug der Römer von da ins Jahr 431. 435 gehören.) Bonifacius, Stathalter in Afrika, war nicht nur von gleicher Fähigkeit mit Aetio, sondern hatte auch in allen Umständen sehr treue Dienste geleistet: diesen suchte Aetius 427 zustürzen; beschuldigte ihn bei der Placidia, daß er unabhängig zuwerden suchte und nicht gehorchen würde, wen er Befehl bekäme Afrika zuverlaßen; schrieb hingegen an ihn, daß er verleumdet sei und, wen er nach Ravenna käme, feines Lebens nicht sicher sein würde: Placidia befahl und Bonifacius gehorchte nicht, sie schikte Truppen wider ihn ab und er werete sich, rief auch die Wandalen aus Spanien zu Hülfe, welche 428 im Maj unter ihrem König Genserich nach Afrika hinüber schiften. Als die Sache soweit verdorben war, besan sich Plactdia, argwonete und erkundigte sich bey Bonifacio durch Boten: Aetii Brief entdekte deßen Tükke und Bonifacius ward ausgesonet; aber die Vandalen wolten sich auf keine Weise zurük weisen laßen, sie siegten und machten Eroberungen. Aetius, der in Gallien und an den Grenzen Teutschlandes bisher wieder die Gothen Zuthungen und Franken gefochten
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/127>, abgerufen am 24.11.2024.
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